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1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

Titel: 1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist mit ihr?«
    »Ich weiß es nicht genau. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr ahne ich, dass ich diese Stimme schon mal gehört habe.«
    »Wo denn?« Sheila war jetzt überrascht und aufgeregt.
    »Wenn ich das wüsste. Ich… ich … komme nicht darauf.«
    »Ist es eine Bekannte?«
    »Ja und nein. Sonst wäre ich nicht auf den Gedanken gekommen, dass ich die Stimme schon mal gehört habe. Da habe ich mich auch nicht geirrt, das weiß ich.«
    »Denk nach, Bill!«
    »Ha, was meinst du, was ich die ganze Zeit über tue? Ich zerbreche mir wirklich den Kopf, aber ich komme zu keinem Ergebnis. Ich weiß nur, dass ich die Stimme kenne. Und du unter Umständen auch.«
    »Möglich.«
    »Hast du sie nicht…«
    »Nein, Bill, das habe ich nicht. Ich kann mich auch nicht erinnern, aber das ist jetzt egal.« Sheila wechselte das Thema. »Wie sollen wir uns verhalten?«
    »Ganz einfach. Wir bleiben im Haus, und wir werden verdammt gut die Augen offen halten…«
    ***
    Der Sumpf wollte sein Opfer, und er bekam es auch.
    Jane Collins sackte unter. Wieder hatte sie richtig reagiert und hielt den Mund fest geschlossen. Aber was brachte ihr das? Nichts, denn es gab keine helfenden Hände, die sie festhielten und in die Höhe zogen.
    Das Wasser kam ihr schwer vor. Es zerrte an ihr. Die Kleidung hatte sich voll gesaugt, hing an ihr wie eine schwere Bleiweste und sorgte dafür, dass sie noch schneller dem mörderischen Schlamm entgegensank.
    Jane zog ihre Beine an. Sie bewegte die Arme. Sie wollte sich noch nicht geschlagen geben. Ihre Hände schmerzten, aber daran dachte sie in diesen Momenten nicht, in dem es um ihre nackte Existenz ging. Sie wollte wieder hoch, und sie wollte auch versuchen, sich so starr wie möglich zu verhalten. Auf die Oberfläche, um das Gewicht besser zu verteilen, damit der Sumpf sie nicht so grausam verschlingen konnte.
    Sie tauchte wieder auf.
    Wuchtig schleuderte Jane das nasse Haar aus dem Gesicht, um besser sehen zu können.
    Der Steg war noch da. Er befand sich auch vor ihr. Nur war er zu weit weg. Beim ersten Mal war sie sehr nahe bei ihm aufgetaucht, doch die Chance gab es jetzt nicht mehr. Sie würde es nicht schaffen, mit ausgestreckten Händen die Kante zu erreichen. Und warum auch, denn dann war noch jemand da, der eine Rettung nicht zulassen würde.
    Claudine Parker hielt sich auf dem Steg auf wie eine Königin. Es war dieses Benehmen. Diese aufgesetzte Haltung, sehr gerade, als hätte sie ein langes Lineal verschluckt. Beide Arme hielt sie angewinkelt und hatte die Hände in die Seiten gestützt.
    Jane sah ihr Gesicht nicht genau, sie konnte sich allerdings vorstellen, dass Claudine lächelte und ihren Triumph genoss.
    Jane wurde jetzt klar, was mit ihr geschehen war. Das Gleiche wie mit Robin. Sie war zwar an die Oberfläche gekommen, aber jetzt stand sie im Sumpf und stellte fest, dass er nicht allzu tief war.
    Der obere Spiegel reichte ihr knapp bis über die Hüften hinweg.
    Von ihrem eigenen Schicksal wurde sie abgelenkt, als sie in der Nähe das Röcheln hörte. Rechts von ihr und leicht nach hinten versetzt. Sie spürte den Zwang, einfach den Kopf zu drehen, obwohl sie jede Bewegung vermeiden wollte.
    Robin stand im Sumpf.
    Aber die Natur war gnadenlos. Sie hatte sich bereits um seinen Körper geschlungen, sodass nur noch sein Gesicht zu sehen war. Er hatte den Kopf etwas nach hinten gedrückt, weil er wirklich die Luft noch bis zum letzten Augenblick einsaugen wollte.
    Noch schwappte das Wasser nicht über sein Gesicht hinweg.
    Aber es näherte sich, weil er schon wieder um ein winziges Stück tiefer gesunken war. Erste Wellenränder rannen über sein Kinn hinweg und näherten sich der Unterlippe.
    Er musste schreckliche Qualen durchleiden. Robin röchelte auch nicht mehr. Was er abgab, das waren mehr Klagelaute, die Jane wirklich berührten, obwohl dieser Mensch ein verdammter Killer war und sicherlich selbst gern zugesehen hätte, wie andere Personen vor seinen Augen im Sumpf langsam versanken.
    Claudine Parker beugte ihren Körper zurück und lachte. Sie schüttelte zudem den Kopf, bevor sie mit dem Finger auf ihren Helfer wies. »Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Du hättest vorsichtiger sein sollen. Angeblich bist du doch so gut.«
    Robin konnte nicht antworten. Hätte er es getan, wäre aus seinem Mund nur ein Gurgeln gedrungen, denn die ersten Wellen spülten bereits darüber hinweg.
    Jetzt musste die Angst wie ein Tier sein, das sich bei ihm festgeklammert hatte.

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