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1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

Titel: 1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurückweichen, nicht aber Claudine Parker. Sie sah der ganzen Sache gelassen entgegen und verhöhnte die Blutsaugerin sogar.
    »Ich werde dich in den Sumpf schleudern, und der wird dich fressen wie ein Tiger seine Beute.«
    »Versuch es!«
    Claudine zeigte sich nicht verunsichert. Selbst die Vampirzähne flößten ihr keine Angst ein.
    Die große Furcht hielt Jane Collins umklammert. Sie war wie die Backen einer Schere, die sich immer enger zuzogen. Wenn nicht bald etwas passierte, dann…
    Justine Cavallo griff an.
    Blitzschnell. Ohne eine Vorwarnung. Jane wusste, welche Kraft in diesem Körper steckte. Sie übertraf die eines normalen Menschen bei weitem, und das bewies Justine.
    Die Parker schaffte keine Gegenbewegung mehr. An ein Ausweichen war nicht zu denken. Wie ein Raubtier kam Justine Cavallo über sie. Sie hätte ihre Beute in den Sumpf schleudern können, doch das wollte sie nicht tun.
    Mit beiden Händen riss sie Claudine von der sicheren Unterlage des Stegs in die Höhe. Plötzlich schwebte die Person über Justines Kopf, als sollte sie so weit wie möglich in den Sumpf geschleudert werden.
    Jane Collins schaute zu. Ihren eigenen Zustand hatte sie in diesem Moment vergessen. Beide Frauen wirkten auf sie wie ein Standbild, das nicht mehr lange so blieb, denn Justine beugte sich nach vorn und schleuderte ihre Feindin zurück auf den Steg.
    Die Wucht war groß. Das Holz bewegte sich. Man musste damit rechnen, dass es brach, aber derartige Geräusche klangen nicht auf.
    Trotz der Feuchtigkeit hielten die Bohlen zusammen, und Justine stieß einen ersten Triumphschrei aus.
    Sie ruhte sich nicht auf ihrem ersten Erfolg aus. Sie lag auf dem Rücken, und das war genau die ideale Beute für die Cavallo.
    Bevor Claudine auch nur den Kopf anheben konnte, lag Justine über ihr. Sie sorgte für eine perfekte Position ihres Opfers und zerrte den Kopf zur Seite, um an die linke Halsseite zu gelangen. Genau dort wollte sie den Biss ansetzen.
    Sie schnappte zu.
    Die beiden Zähne in dem weit aufgerissenen Mund hackten als Spitzen in die Haut. Zugleich saugte sich Justine daran fest, um das Blut zu schlürfen. Dass sich Jane Collins in allerhöchster Lebensgefahr befand, hatte sie völlig vergessen.
    Saugen und trinken!
    Jane schaute zu, während sie wieder tiefer sank. Der Wasserspiegel näherte sich immer mehr ihren Brüsten. Wenn das mal geschehen war, dann konnte sie schon mit dem Leben abschließen, dann würde es nicht mehr lange dauern, bis es ihren Mund überspülte und sie keine Luft mehr bekam.
    Dann war es vorbei. Dann…
    Schlimm war das Herzklopfen. Jane hörte jeden Schlag als Echo in ihrem Kopf. Sie spürte auch die Stiche, die durch ihren Schädel zuckten, es war einfach grauenhaft für sie, und die Furcht, vergessen worden zu sein, nahm zu.
    Jane war bekannt, dass es lange dauerte, bis eine Person leer gesaugt war. Da hätte sie schon längst im Sumpf verschwinden können.
    Es kam anders.
    Plötzlich zuckte der Körper der Cavallo in die Höhe. Justine stieß einen wütenden Schrei aus. Sie kniete jetzt und schüttelte ihren Kopf. Etwas stimmte nicht mehr im Regelwerk eines Vampirs. Da musste es etwas gegeben haben, das sie schrecklich gestört und sie völlig aus dem Rhythmus gebracht hatte.
    Aus der knienden Haltung stemmte sie sich hoch und stand plötzlich vor dem Opfer, das keines mehr war. Sie schüttelte den Kopf, aus ihrer Kehle drang ein Knurren, das sich mit schrillen Lauten der Enttäuschung vermischte.
    Auch Claudine kam wieder hoch. Sie hielt die Arme ausgebreitet.
    Sie lachte und schaute dabei zu, wie die Cavallo über ihre Lippen wischte. Sie hatte es hingenommen, von einer Vampirin angegriffen worden zu sein, aber ihr Blut hatte Justine nicht geschmeckt.
    Auch für Jane Collins war das nicht zu fassen. Nur machte sie sich keine Gedanken darüber, denn das eigene Schicksal war ihr wichtiger. Sie war noch tiefer eingesunken. Wenn sie die Arme über Wasser halten wollte, musste sie die schon anheben und ausstrecken.
    Ohne Vorwarnung »explodierte« Justine Cavallo. Sie schnappte sich ihre Gegnerin, riss sie wieder hoch, aber dieses Mal schleuderte sie den Körper nicht auf die Planken.
    Sie drehte sich nach links, wuchtete ihre Feindin wieder hoch, beugte sich etwas nach hinten und warf ihn hinein in die Dunkelheit.
    Jane verfolgte den Flug. Sie wurde dabei an einen mutierten Vogel erinnert, der es nicht mehr schaffte, die Flügelbewegungen zu koordinieren. Der Körper flatterte durch die

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