Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter

Titel: 1340 - Lady Sarahs teuflische Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Denk nur an diesen verdammten Saladin.«
    Der Reporter schloss die Augen. Er beherrschte sich nur mit großer Mühe. Am liebsten wäre er aufgesprungen und schreiend durch das Haus gelaufen, aber diese Blöße wollte er sich nicht geben. Das hätte Justine nur gefreut.
    So öffnete er die Augen wieder und schaute Sheila und auch Jane an. »Bitte, was sagt ihr dazu?«
    Jane Collins stellte die leere Tasse endgültig ab. »Leider muss ich Justine Recht geben. Auch mir gefällt es nicht. Aber daran ändern kann ich nichts, gar nichts.«
    Bill sagte nichts mehr. Nur sein schweres Atmen war zu hören.
    Was er da erfahren hatte, musste er einfach als eine Last empfinden, und er hatte das Gefühl, dass sich in seinem Kopf die Dumpfheit immer mehr ausbreitete und der Schädel sogar anschwoll. Er konnte sich nicht mehr halten. Er brauchte Bewegung, sprang auf und lief auf das Fenster zu, um in den Garten zu schauen, der so dicht hinter der Scheibe lag, ihm aber vorkam, als wäre er ein Teil einer fremden Welt auf einem fernen Planeten.
    Für den Reporter war in den letzten Minuten viel zusammengebrochen. All das, was er noch vor einem Tag geglaubt hatte, galt plötzlich nicht mehr. Das musste ihm erst mal in den Kopf. Darüber musste er sich klar werden, was ihm verdammt schwer fiel. Er würde sich nie daran gewöhnen können, Justine Cavallo als Partnerin zu betrachten.
    Er tobte innerlich. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt. Wäre die Scheibe ein Spiegel gewesen, so hätte er darin sein rot angelaufenes Gesicht gesehen.
    So allerdings sah er sich nur als Schatten in der Scheibe und hörte hinter sich die Stimme seiner Frau.
    »Bitte, Bill, es hat doch keinen Sinn. Du kannst es nicht ändern, glaube mir.«
    Er schwieg.
    Sheila gab nicht auf. Sie kannte ihren Mann. Im Laufe ihrer Ehe hatte sie erlebt, wie explosiv und ungeduldig er manchmal sein konnte. Zudem hatte sie auch Verständnis für ihn, denn sie dachte ähnlich. Aber sie regte sich nicht zu sehr auf. In diesem Fall gab sie sich fatalistisch, denn verändern konnte sie nichts.
    Als sich Bill auch Sekunden später nicht bewegte und noch immer in den Garten schaute, stand Sheila auf. Sie ging zu ihrem Mann und legte ihm beide Hände auf die Schultern.
    »Lass es gut sein, ja?«
    Aus seinem Mund drang ein glucksendes Lachen. »Du hast gut reden, Sheila. Erinnerst du dich, was Justine Cavallo uns alles angetan hat?«
    »Ja, daran erinnere ich mich.«
    »Und das soll jetzt alles vorbei sein?«
    »Nein, Bill«, sagte Sheila leise. Sie drückte ihre Wange gegen die ihres Mannes. »Aber es hat sich verändert. Die Welt dreht sich weiter, und es bleibt nichts, wie es ist. Selbst der Dualismus nicht. Möglicherweise im Großen, das will ich gar nicht bestreiten. Aber im Kleinen verändert sich einiges. Wir haben das schon oft erlebt. Und ich glaube auch nicht, dass Justine gelogen hat, was Johns Part in diesem Spiel anbetrifft. Nein, das glaube ich nicht. Da hat sie schon die Wahrheit gesprochen. Zudem waren wir nicht dabei in Alet-les-Bains. Und der Schwarze Tod ist ein verdammter Grund. Wie oft haben wir den Teufel mit Beelzebub ausgetrieben. Nimm es auch diesmal hin.«
    Bill atmete tief durch. »Ja, du magst Recht haben, und trotzdem habe ich meine Probleme.«
    »Die verständlich sind. Nur bringt es nichts, wenn wir uns dagegen stellen.«
    »Ich weiß…«
    »Dann lass es uns gemeinsam versuchen. Diese Zeit der Kooperation geht auch vorbei. Vielleicht ergibt sich eine Möglichkeit, Justine auszuschalten«, flüsterte Sheila. »Vorerst aber müssen wir leider in den sauren Apfel beißen.« Sheila festigte ihren Griff. »Sie ist stark, Bill. Sie an unserer Seite zu haben, ist kein Nachteil. Denk daran, und unser Blut wird sie schon nicht trinken wollen.«
    »Das hoffe ich stark.«
    »Dann nimm es hin. Jane hat es auch getan, und John ebenfalls. Sollte Mallmann wieder auftauchen, sieht sowieso alles ganz anders aus. Doch jetzt müssen wir uns daran halten.«
    Bill gab zunächst keine Antwort. Er schaute durch die Scheibe in den Garten, und er sah die beschlagene Stelle auf dem Glas. Dort hatte sich sein Atem kondensiert.
    »Und? Hast du dich entschlossen?«
    Der Reporter deutete so etwas wie ein Nicken an. »Ja, das habe ich, und ich gebe dir Recht, Sheila. Ich kann es nicht ändern, aber ich werde die Augen offen halten.«
    »Das versteht sich.«
    Bill drehte sich wieder um. Er sah die beiden Frauen in ihren Sesseln sitzen, und ihm entging auch nicht das spöttische

Weitere Kostenlose Bücher