1342 - Tod aus der Unendlichkeit
ausgedehnten Bucht. Ein Felsenriff schützte die Siedlung vor einer mächtigen Brandung.
Fellmer und Ras waren etwa fünf Kilometer von der Küste entfernt. Dennoch konnten sie erkennen, daß die Wellen in ungewöhnlicher Höhe aus dem Süden heranrollten, aufgepeitscht von einem in scharfen Böen heranfegenden Wind. „Die Siedlung der Lao-Sinh", erklärte der Telepath. „Ich schätze, mit etwa zehntausend Einwohnern."
„Irgend etwas Besonderes?" fragte Ras Tschubai. „Ich kann die Gedanken nicht gut voneinander trennen", erwiderte Fellmer. „Ich muß vorsichtig sein. Es gibt viele Esper unter ihnen. Hey - sogar eine Esper-Polizei! Sie nennt sich Espo."
Ohne ein weiteres Wort streckte er die Hand aus. Ras begriff. Sie telepor-Bild 1 tierten zum Rand der Stadt in eine Felsnische, in der sie vor dem starken Wind geschützt waren. Von hier aus konnten sie in westlicher Richtung über die Bucht blicken. Die meisten der Häuser standen unter den ausladenden Kronen der Bäume. Sie hatten runde und buckelförmige Dächer, an denen der Sturm keinen Widerstand fand. Nur sehr wenige Kartanin hielten sich draußen auf. Sie tauchten nur hin und wieder kurz unter den Bäumen auf, wenn sie von einem Gebäude zum anderen hasteten.
Unbeeindruckt von dem Sturm waren nur einige weiße Vögel, die mit ausgebreiteten Schwingen nahezu regungslos über der Bucht in der Luft hingen und sich vom Wind tragen ließen. Sie spähten auf das Meer hinaus, als erwarteten sie, daß eine Beute von dort heranwehen würde. „Moment mal!" sagte Fellmer Lloyd. „Was ist denn das?"
„Was ist los?"
„Ich habe da einige Gedanken aufgeschnappt. Da ist es wieder. Ja, jetzt bin ich sicher. Unser Planet Phamal hat es in sich. Es ist die Lao-Sinh-Zentralwelt Hubei, von wo aus eine Umsiedlung des kartanischen Volkes betrieben wird."
Ras Tschubai nickte nur. Er schien nicht sonderlich überrascht zu sein. Hatte Atlan etwa mit seiner Vermutung recht, hier wäre die Urheimat der Kartanin?
Zwei der affenähnlichen Wesen erschienen über ihnen in den Felsen und blickten neugierig auf sie herab. Fellmer schnippte lockend mit den Fingern. Sie erschraken und stoben davon.
Plötzlich platzten Steinchen neben ihnen aus den Felsen. Sie fuhren unwülkürlich zurück. Dann sahen sie Funken sprühen, und wieder splitterte Gestein ab. „Sie schießen auf uns", rief der Teleporter. Er packte den Freund und kehrte mit ihm in die Netzgängerstation zurück, um hier Bericht zu erstatten.
Inzwischen war es Perry Rhodan und den anderen gelungen, einige Reinigungsroboter zu aktivieren. Die kleinen, käferartigen Maschinen waren dabei, Staub und Pflanzenpartikel zu entfernen. Sie arbeiteten mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Der Schmutz verschwand in kastenförmigen Behältern. „Bleibt vorläufig hier", sagte Perry Rhodan, als er einen ersten Report gehört hatte. „Vermutlich können wir mit Hilfe der Einrichtung gefahrlos eine Menge Informationen einholen, und warum sollten wir ein Risiko eingehen, wenn wir es nicht nötig haben?"
„Sie müssen uns zuf ällig gesehen haben", vermutete Fellmer Llayd. „Telepathisch konnten sie uns jedenfalls nicht orten."
Damit spielte er darauf an, daß nicht nur er, sondern die anderen auch mentalstabilisiert waren, so daß keiner von ihnen zu fürchten brauchte, von einem Esper belauscht zu werden.
Eirene saß in einem Sessel und blickte schweigend auf die Instrumente. Rhodan legte ihr die Hand auf die Schulter. „Was ist mit dir?" fragte er seine Tochter. „Du hast seit Stunden kein Wort gesagt."
Sie blickte auf und lächelte flüchtig. „Nichts weiter", erwiderte sie freundlich. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen."
Atlan kehrte von einem Rundgang durch die Station zurück. „Es ist alles da, was wir benötigen", meldete er. „Wir müssen uns lediglich um unseren Speiseplan kümmern. Die Vorräte, die ehemals hier gelagert haben, sind zu Staub zerfallen. Aber das dürfte kein Problem sein. Im Dschungel wimmelt es von Wild. Wir können einen Roboter damit beauftragen, uns etwas zu besorgen."
Er lehnte sich an eine Computerkonsole, warf Eirene einen flüchtigen Blick zu und schob die Hände in die Hosentaschen. „Ansonsten ist wirklich alles vorhanden. Wir haben Fluggeräte, Waffen und Arbeitsgeräte. Wir werden allerdings einige Antennen installieren müssen, wenn wir mehr Informationen einholen wollen. Dazu sollten wir zumindest einen Teil von dem Erdreich entfernen, das sich dort oben abgelagert
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