1342 - Tod aus der Unendlichkeit
hat seine Grenzen. Wir werden nicht zu einer Aussöhnung mit den Bewohnern des Fernen Nebels kommen. Es gibt keine Aussöhnung. Wir haben nur eine Alternative: Kampf oder Untergang."
„Ja, schon gut, Tarka-Muun", erwiderte sie leise.
Alle drei Espo-Offiziere verließen die Zelle, und Han-Doaq ließ sich stöhnend auf den Rücken sinken.
Hätte ich die Paratau-Tropfen doch nie angefaßt, klagte er. Warum mußte ich mich auch um Dinge kümmern, die mich als Mann überhaupt nichts angehen?
Er beschloß, sich dadurch von seinen Schmerzen abzulenken, daß er wieder auf Beobachtungsexkurs ging, und er wollte sich noch einmal möglichst weit von jener Welt entfernen, auf der er sich aufhielt.
Zurück zu den Terranern! befahl er sich.
Im gleichen Moment schwebte er wieder über dem Tisch, an dem Perry Rhodan, Atlan, Fellmer Lloyd, Ras Tschubai und Eirene gesessen hatten. Ein Roboter räumte den Tisch ab. Die Gäste waren bereits gegangen.
Han-Doaq war enttäuscht. Es waren andere Menschen in der Nähe, aber sie interessierten ihn nicht. Er wollte Perry Rhodan und seine Freunde beobachten, weil er hoffte, mehr als bisher zu erfahren.
Er verließ das Restaurant und ließ sich über das Land treiben. Auf der Suche nach Rhodan begegnete er zahlreichen anderen Wesen. Sie verdeutlichten, daß sich die unterschiedlichsten Geschöpfe aus vielen Teilen dieser Galaxis in dieser Siedlung zusammengefunden hatten. Der Grund dafür blieb ihm verschlossen.
Nachdem er etwas mehr als eine Stunde gesucht hatte und sich schon wieder zurückziehen wollte, sah er etwas in der Sonne blinken. Er glitt darauf zu und sah sich überraschend Rhodan und seinen Begleitern gegenüber, die bei einem Gleiter standen. Die junge Frau hatte eine Tür der Maschine bewegt und dabei das Blinken verursacht.
Han-Doaq glitt an Rhodan heran. „Wie lange haben wir eigentlich von Icho Tolot und seiner HALUTA nichts mehr gehört?" fragte der dunkelhäutige Terraner. „Einige Monate", antwortete Atlan. „Er ist seit Monaten in M87 verschollen. Wir haben nicht das geringste Lebenszeichen von ihm."
„Und Jen Salik ist auch schon seit vier Monaten unterwegs", fügte Fellmer Lloyd hinzu. „Nach Norgan-Tur zum Dom Kesdschan. Hoffentlich gelingt es ihm, den Bann der Kosmokraten zu brechen."
„Das hoffe ich auch", sagte Rhodan. „Habt ihr was Neues von Geoffry Waringer gehört?" fragte der Arkonide. „Nicht viel", antwortete Rhodan. „Nachdem er sich monatelang mit Ratber Tostan und seinem Swoon Posy Poos beschäftigt hat, war er über deren plötzliches Verschwinden vor vier Wochen ziemlich erbost."
Atlan nickte und wechselte das Thema. „Wir wissen jetzt, daß auf dem Planeten Phamal vor 50.000 Jahren eine Gorim-Station errichtet worden ist", bemerkte er. „Die Frage ist, ob ein Zusammenhang besteht zwischen dieser Netzgängerstation und dem Lao-Sinh-Projekt, das seit nunmehr 40 Standardjahren läuft."
„Das ist allerdings eine Frage, die geklärt werden sollte", stimmte Rhodan zu. „Was glaubst du?"
„Vorläufig noch gar nichts. Ich halte es jedoch nicht für ausgeschlossen, daß die Kartanin nun in ihre Urheimat zurückkehren."
„Eine entsprechende Frage habe ich den Querionen gestellt", eröffnete ihm Rhodan, „aber sie schweigen dazu."
„Was uns um so sicherer machen kann, daß ein Zusammenhang besteht", stellte Fellmer Lloyd fest. „Oder seid ihr anderer Meinung?"
„Durchaus nicht", erwiderte Rhodan. „Glaubt ihr, daß die Gorim-Station auf Phamal noch voll funktionstüchtig ist?" fragte Ras Tschubai. „Ich meine, 50.000 Jahre sind eine Menge Zeit."
Rhodan lächelte. „Klar, aber wir alle wissen, daß die Station während dieser Zeit ständig gewartet worden ist, unabhängig davon, ob sie sonst benutzt wurde oder nicht. Wir können also davon ausgehen, daß zumindest ihr Inneres völlig in Ordnung ist."
„Okay", nickte Atlan. „Und wann gehen wir hin?"
„Uns hält nichts", stellte Rhodan fest. „Von mir aus sofort."
„Also dann! Worauf warten wir?"
Sie drehten sich um und gingen einige Schritte weiter. Neugierig folgte Han-Doaq ihnen - bis sie plötzlich verschwunden waren. Überrascht verharrte er auf der Stelle.
Das ist doch nicht möglich! sagte er sich. Sie können doch nicht einfach weg sein'.
Unwillkürlich dachte er an einen Trickfilm, in dem die Figuren nach Belieben ein- oder ausgeblendet werden konnten.
Hatte er nicht die Realität beobachtet, sondern einen holographischen Film? Glaubte er nur, eine
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