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1342 - Tod aus der Unendlichkeit

Titel: 1342 - Tod aus der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als habe ihn ein Peitschenhieb getroffen. Beunruhigt drehte er sich um.
    Die etwas füllige Frau Sommnuak-Rohls kam den Weg herauf. Ihr Silberstreif war schon etwas schütter und sah aus, als hätte er eine Wäsche nötig. Das linke Auge wurde von dem halb herabfallenden Lid teilweise überdeckt.
    Irgendwann einmal hatte sie einen Prankenhieb einstecken müssen, der sie beinahe das Augenlicht gekostet hätte. „Oh, Symle-Dortes!" sagte Han-Doaq. „Du hast schon Dienstschluß?"
    „Genau das", antwortete die Bezirksinspektorin. „Ihr beiden seht aus, als ob ihr etwas ausgefressen hättet.
    Wahrscheinlich bin ich gerade eben rechtzeitig gekommen."
    Streng blickte sie ihren Mann an. „Ist das Essen fertig?" fragte sie in einem Ton, der erkennen ließ, daß sie alles andere erwartete, nur eben nicht dies. „Ach, natürlich hast du den ganzen Tag nur damit verbracht, mit den Nachbarn zu schwatzen oder dich im Versorgungszentrum herumzutreiben. Ach, es ist doch immer dasselbe mit den Männern!
     
    5.
     
    Ras Tschubai stand auf einem Hügel, von dem aus er über das Blätterdach des Dschungels hinwegsehen konnte.
    Fellmer Lloyd hatte richtig beobachtet. Die Lao-Sinh näherten sich der Netzgänger-Station immer mehr, als ob sie bereits wüßten, daß ihre Suche hier enden würde.
    Es wurde Zeit, daß er etwas unternahm.
    Er teleportierte sich an den Rand der Siedlung an der Bucht. Mittlerweile war es dunkel geworden. In der Nähe befand sich eine Rneipe, die von den Kartanin gut frequentiert wurde. Offenbar gab es berauschende Getränke, denn die Lao-Sinh, die daraus hervorkamen, standen nicht mehr allzu sicher auf den Beinen.
    Ras entdeckte eine leere Tonne, die in seiner Nähe stand. Er gab ihr einen Tritt, als einige Männer aus der Kneipe kamen, und die Tonne rollte polternd einen kleinen Abhang hinunter zu ihnen hin.
    Sie blickten ihr hilflos entgegen. Einer von ihnen streckte abwehrend die Arme aus. Dann versuchten sie ihr auszuweichen, schafften es jedoch nicht. Laut schreiend stürzten sie über die Tonne. „Tut mir leid, Freunde", sagte Ras auf kartanisch. „Die lag gerade im Weg."
    Die Kartanin blickten zu ihm hoch und erholten sich erstaunlich schnell von ihrem Rausch. Brüllend sprangen sie auf und stürmten auf ihn zu. Er ließ sie bis auf etwa zwei Meter an sich herankommen, dann brachte er sich in Sicherheit.
    Er materialisierte mitten in einem Versorgungsdepot, in dem sich zahlreiche Lao-Sinh aufhielten. Zwischen bis zur Decke aufgestapelten Waren fuhren sie mit Korbwagen herum und sammelten zusammen, was sie benötigten. Eine junge Frau bemerkte ihn und schrie laut auf. Augenblicklich wurden die anderen aufmerksam.
    Ras sah einen kleinen, kugelförmigen Roboter, der damit beschäftigt war, Dosen zu einem Turm aufzustapeln. Er hatte bereits etwa zweihundert Dosen übereinandergetürmt und dabei ein höchst dekoratives Gebilde geschaffen. „Genau so eine Dose wollte ich haben", sagte er und griff nach einem Behälter in der untersten Reihe. „Nein!" schrie eine korpulente Frau, die sich in seiner Nähe aufhielt. Sie fuhr ihre messerscharfen Krallen aus und wollte sich auf ihn stürzen. „Aber die anderen gefallen mir nicht", entgegnete der Terraner und zog die Dose heraus. Krachend und polternd stürzte der ganze Turm zusammen, und jetzt eilten von allen Seiten Kartanin herbei. Ein älterer Mann warf mit einem kastenförmigen Behälter nach ihm, verfehlte ihn jedoch.
    Ras teleportierte sich hinter ein Regal, um sich den Krallen der wütenden Frauen und Männer zu entziehen. Er materialisierte nur wenige Schritte von einem hochgewachsenen Lao-Sinh entfernt, der ein Aquarium in den Händen hielt. Es war mit Wasser gefüllt, und einige gelbe Fische schwammen darin herum. „Hierher!" brüllte der Mann laut. „Kommt hierher! Er kann uns nicht entwischen."
    Direkt neben Ras Tschubai stand eine Blumenvase mit einem prächtigen Blumenstrauß. „Du mußt doch nicht alles verraten", sagte er, nahm die Blumenvase und warf sie dem Kartanin zu. „Fang auf!"
    Der Mann riß instinktiv die Arme nach oben, ließ dabei aber das Aquarium fallen. Krachend schlug es auf den Boden und zerbrach. Das Wasser ergoß sich über die Füße des Feliden, und die Fische hüpften wild zappelnd über den Boden. „Paß auf, daß die anderen dir die Fische nicht wegfuttern", lachte der Terraner und rannte durch die Gänge des Versorgungslagers. Kurz vor dem Eingang prallte er mit einer Kartanin zusammen, die gerade dabei war,

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