Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1342 - Tod aus der Unendlichkeit

Titel: 1342 - Tod aus der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
finde es seltsam, daß sich die Lao-Sinh keine Gedanken darüber machen, wo denn die Kartanin aus M33 - wo man immerhin ein beachtliches Sternenreich aufgebaut hat - auf den Kolonien leben sollen, wo doch zumindest Kumai ausfällt, weil es eine Eishölle ist."
    „Sie machen sich keine Gedanken darüber?" staunte Atlan. „Ich habe mehrere Gespräche belauscht, die sich mit diesem Thema befaßten", berichtete Fellmer, „aber diese Frage wurde von niemandem auch nur gestreift. Die Lao-Sinh vertrauen ihren Hohen Frauen voll und ganz. Sie folgen ihnen geradezu blind. Kritik irgendwelcher Art scheint es nicht zu geben. Jedenfalls nicht in dieser Richtung."
    „Gibt es eigentlich Bestrebungen, mehr als die vier Welten ihres Viersonnenreichs zu besiedeln?" fragte Atlan. „Hast du in dieser Hinsicht etwas herausgefunden?"
    „Ich konnte einen ihrer Offiziere für eine geraume Weile beobachten und belauschen", antwortete der Telepath. „Er befaßt sich mit diesem Thema. Wenn wir ihm glauben können, dann führen die Lao-Sinh in ihrem Viersonnenreich ein sehr zurückgezogenes Leben und vermeiden tunlichst den Kontakt zu raumfahrenden Völkern, um nur nicht die Aufmerksamkeit des Kriegerkults zu erwecken. Natürlich gibt es so etwas wie eine 5. Kolonne. Das sind eigens geschulte Esper, die als Spione auf anderen Welten eingesetzt werden, die aber den Auftrag haben, sich bedeckt zu halten. Bestrebungen, mehr als die vier Welten zu kolonisieren, gibt es nicht. Das sieht das Lao-Sinh-Projekt nicht vor."
    „Wenn sie sich so ängstlich verbergen, ist es eigentlich nicht verwunderlich, daß wir nicht früher auf die Lao-Sinh aufmerksam geworden sind", bemerkte Rhodan. „Danke, Fellmer. Ras sollte sich nur darum kümmern, daß man uns nicht zu nahe auf die Haut rückt."
    „Ich sag's ihm."
    Han-Doaq verließ sein Haus erst am nächsten Tag wieder, nachdem er sich von den überstandenen Strapazen ein wenig erholt hatte. Nach wie vor hielt er an seiner Absicht fest, sich Paratau-Tropfen zu besorgen und danach weitere Experimente zu machen. Er wollte sie in aller Heimlichkeit ausführen und sich nicht noch einmal in die Fänge der Espo begeben.
    In der Siedlung herrschte reges Treiben. Vom Gelände der nahen Raumstreitkräfte, die auch Sicherheitsaufgaben zu erfüllen hatten, starteten in kurzen Abständen militärisch ausgerüstete Gleiter. Andere Maschinen kehrten von ihren Einsätzen zurück.
    Die erhöhten Aktivitäten hatten Auswirkungen auf die ganze Stadt Hangay. Überall waren Sicherheitskräfte zu sehen, die zumeist weiße Kombinationen trugen. „Was ist los?" fragte Han-Doaq einen dicklichen Mann, der mit Einkaufstaschen beladen von einem Versorgungszentrum zurückkehrte und sich einen gewundenen Weg hinaufquälte. Er kannte ihn recht gut. Sommnuak-Rohl war ein wenig selbstbewußter Mann, der unter der allzu strengen Herrschaft seiner Frau litt. Er hatte sich dreingefunden, daß sie intelligenter war als er, und er hatte es längst aufgegeben, seine eigene Meinung zu vertreten, wenn sie ihm belehrende Vorträge hielt. „Ich weiß nicht genau", antwortete Sommnuak-Rohl. „Es heißt, daß Fremde gesichtet worden sind. Angeblich waren sie unten in der Bucht. Man soll auf sie geschossen, sie aber nicht getroffen haben."
    „Die Espo wird sie schon erwischen", erwiderte Han-Doaq. „Sie schnappt alle."
    „Weil sie ihre Gedanken erfassen", nickte Sommnuak-Rohl. „Das sagt meine Frau auch. Niemand kann seine Gedanken vor ihr verbergen."
    „Das solltest du nicht vergessen", lachte Han-Doaq. „Wer weiß, was du manchmal so denkst!"
    Die Augen des anderen wurden dunkel. Er beugte sich zu Han-Doaq hin. „Ich bin vor allem froh, daß meine Frau nicht zur Espo gehört", flüsterte er. „N'jala sei Dank, daß sie keine Esper-Fähigkeiten hat."
    „Nein, ihr würden auch keine Tränen nützen."
    „Zum Glück nicht. Du meine Güte, es ist schon schlimm genug mit dieser Frau. Wenn sie auch noch in meinen Gedanken herumschnüffeln könnte -nicht auszudenken!"
    Er lachte, verteilte die vollgepackten Tragetüten neu auf die linke und rechte Hand, nickte grüßend und ging.weiter. „Sieh an", murmelte Han-Doaq. „Wer weiß, was sich in seinem Kopf abspielt? Vielleicht unterschätzen wir ihn Er suchte eine von den Kaschemmen unten an der Bucht auf, wo Männer unter sich waren. Hier gab es preiswert berauschende Getränke, die von den meisten Frauen verabscheut wurden, und es gab auch sonst noch so einiges zu kaufen, was keiner

Weitere Kostenlose Bücher