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1342 - Tod aus der Unendlichkeit

Titel: 1342 - Tod aus der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eingehenden Prüfung durch die Espo standgehalten hätte.
    Han-Doaq wunderte sich, daß die Esper-Polizei diesem Handel tatenlos zusah, und manchmal sagte er sich, daß sie ihn möglicherweise nicht nur duldete, sondern sogar förderte, um den Männern ein Ventil für aufgestaute Frustration zu verschaffen.
    Doch darüber wollte er jetzt nicht nachdenken. Er setzte sich zu zwei Männern an den Tisch, die er schon vor längerer Zeit einmal an Bord eines Raumschiffs kennengelernt hatte. Schon einige Male hatte er verschiedene Gifte von ihnen gekauft, so daß sie wußten, daß sie ihm vertrauen konnten. „Wir haben gehört, daß du im Bau gewesen bist", sagte Stact-Do, ein breitschultriger Mann mit tiefbraunem Fell. Der Streifen über seinem Kopf war nicht silbern, sondern schlohweiß. Es hieß, daß ein Unfall an dieser Ausbleichung schuld war. „Das ist wahr", antwortete Han-Doaq. „Das dürfte doch eigentlich eine Empfehlung für mich sein - oder?"
    Stact-Do und Gamals-Tarash lachten. „Du hast jetzt also die Querrillen im Hintern, die die Pritschen im Gefängnis unweigerlich hinterlassen", stellte er fest. „Das ist fast so gut wie ein Ausweis. Allerdings spricht es nicht gerade für dich, daß sie dich geschnappt haben, weil du deinen Mund nicht halten konntest."
    „So was passiert mir nur einmal", beteuerte Han-Doaq. „Die erfahren nichts mehr von mir."
    Er redete fast eine Stunde lang mit den Männern und gab während der Zeit mehrere Runden aus, bis er endlich zu dem kam, was ihn wirklich interessierte. „Hört zu", flüsterte er. „Ich bin auf der Suche nach ein paar Paratau-Tropfen."
    „Du bist verrückt", erwiderte Gamals-Tarash. Er war klein und hatte ein künstliches Auge, das allerdings blind war. Bei ihm hatte die ärztliche Kunst versagt, nachdem sich unmittelbar nach der Operation eine Vireninfektion eingestellt hatte, durch die wesentliche Teile seiner Sehnerven zerstört worden waren. Sie war dafür verantwortlich, daß er mit dem ansonsten voll funktionsfähigen Auge nichts sehen konnte. „Natürlich bin ich das", bestätigte Han-Doaq grinsend. „Also?"
    „Im Augenblick ist die Hölle los", erklärte Stact-Do. „Ich habe gehört, daß die verschiedenen Abteilungen der Espo sich um Tränen bemühen, aber nur wenige erhalten welche. Man ist zur Zeit ausgesprochen geizig mit Paratau."
    „Angeblich haben sich einige Espo-Offiziere sogar schon direkt an die Protektorin Mia-San-K'yon gewandt, um Paratau zu bekommen", fügte Gamals-Tarash hinzu. „Unter solchen Umständen wirst du kein Glück haben. Oder ist es so dringend?"
    „Natürlich nicht", erwiderte Han-Doaq. „Warum sollte es dringend sein?"
    „Was willst du überhaupt damit?" fragte Stact-Do. „Hast du etwa eine flotte Mieze aufgerissen, die du damit versorgen willst, damit sie dir deine Wünsche direkt aus den Gehirnwindungen lesen kann?"
    Er lachte schallend und bestellte eine weitere Runde Getränke. „Tut mir leid, Han-Doaq. Ich kann dir alles besorgen, was du willst. Zur Not arrangiere ich ein Rendezvous mit einer Espo-Inspektorin. Aber Paratau? Nein. Tut mir leid."
    Han-Doaq erhob sich enttäuscht. Er zahlte und wollte gehen, doch da hielt ihn Gamals-Tarash plötzlich fest. „Alles, was ich dir geben kann, ist eine Adresse", sagte er leise und flüsterte ihm eine Zahlenkombination zu".
    Han-Doaq war so überrascht, daß er sich nur mit einer nervösen Geste bedanken konnte. Er verließ das Lokal und hastete die Anhöhe bis zu seinem Haus hoch. Dann ging er noch ein paar Schritte weiter und klopfte an eine Tür. Er mußte nicht lange warten, dann öffnete sie sich, und Sommnuak-Rohl blickte ihn fragend an. „Kann ich etwas für dich tun, Han-Doaq?"
    „Ist deine Frau da?"
    „Nein. Ich bin allein."
    „Ich brauche Paratau. Möglichst bald."
    Sommnuak-Rohl zog ihn erschrokken zum Haus. „Mußt du so herumbrüllen?" zischte er. „Verdammt, die bringen mich um, wenn sie etwas erfahren!"
    Han-Doaq wiederholte seine Bitte flüsternd, obwohl Sommnuak-Rohl schon wußte, was er wollte. „Idiot!" zischte der andere zurück. „Wenn uns jemand hört, oder wenn die Espo deine Gedanken liest, sind wir erledigt. Die säbeln uns glatt den Kopf ab."
    „Meine Gedanken können sie offenbar ebensowenig lesen wie deine", erwiderte Han-Doaq. „Laß uns ins Haus gehen. Da sind wir ungestört", drängte Sommnuak-Rohl.
    Er öffnete die Haustür. In diesem Moment ertönte ein schriller Pfiff. Han-Doaq sah, wie er zusammenzuckte. Es schien,

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