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1342 - Tod aus der Unendlichkeit

Titel: 1342 - Tod aus der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als zuvor. Und jetzt soll ich aufhören? Warum?"
    „Weil du ein Mann bist. Die Esper werden nicht dulden, daß ein Mann in ihre Reihen einbricht. Es ist ihr Privileg, espern zu können, ein typisch weibliches Privileg. Sie können einfach nicht dulden, daß ein Mann auftaucht und womöglich noch mehr kann als sie."
    „Das heißt im Klartext?"
    „Sie werden dich mit allen Mitteln bekämpfen. Sie werden dir anhängen, daß du dir illegal Paratau beschafft hast, und sie werden dich so hart bestrafen, daß du für den Rest deines Lebens aus dem Verkehr gezogen bleibst. Du hast keine Chance, Han-Doaq. Also verhalte dich still. Das ist das beste für dich. Wenn ich zum Beispiel an meine direkte Vorgesetzte denke, die Bezirksinspektorin Symle-Dortes, dann weiß ich, daß sie dich fertigmachen wird. Sie hätte keine Skrupel, dir irgendein Verbrechen unterzuschieben, für das du sogar die Todesstrafe bekommen könntest."
    Sie verstummte und blickte Han-Doaq verblüfft an, der laut zu lachen begonnen hatte. „Symle-Dortes! Ausgerechnet sie."
    „Ja, sie. Sie ist engstirnig, dumm und intolerant."
    „Und sie hat keine Ahnung, daß ich den Paratau von ihrem Mann habe."
    Teres-Trie war so überrascht, daß sie kein Wort über die Lippen brachte. Sie hielt es nicht mehr auf ihrem Platz. Sie sprang auf und eilte zum Fenster. Dort blieb sie stehen, fuhr herum und versuchte, etwas zu sagen, doch ihre Stimme versagte. „So ist das", stellte Han-Doaq fest. „Jetzt bist du sprachlos."
    Teres-Trie kehrte zu ihrem Platz zurück, setzte sich 'und griff nun nach dem hochprozentigen Getränk, das er ihr anbot. Hastig stürzte sie es hinunter. „Das muß ich erst verdauen", erklärte sie. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Laß uns über was anderes reden. Ich brauche deine Hilfe noch einmal."
    „Wozu?"
    Sie berichtete von der EXPLORER und dem Ultimatum, das Stronker Keen gestellt hatte. „Ich muß wissen, was der Mentor der EXPLORER tun wird, wenn das Ultimatum abläuft und wenn wir nicht auf seine Bedingungen eingehen. Nur du kannst es herausfinden. Die anderen Esper haben versucht, ihn telepathisch zu sondieren, aber es ist aus unerfindlichen Gründen nicht gelungen. Wirst du mir helfen?"
    „Warum sollte ich das tun?"
    „Weil ich dir dann helfen werde, so gut wie eben möglich aus dieser Sache herauszukommen."
    „Das genügt mir nicht."
    „Also gut. Ich gebe dir Paratau dafür, sobald ich etwas bekomme. Ich werde einen entsprechenden Antrag bei der Bezirksinspektorin stellen, und ich garantiere dir, daß er genehmigt wird."
    Han-Doaq begriff. Er lachte. „Einverstanden. Ich hoffe, der Mann der Inspektorin wird nicht darunter leiden."
    „Auch darauf kannst du dich verlassen."
    Teres-Trie stand auf und verabschiedete sich. Sie wußte, daß Han-Doaq allein sein wollte, wenn er auf die Suche ging.
    Kaum war die Tür hinter ihr zugefallen, als der Ingenieur den Rest Paratau in die Hand nahm und sich aufs Bett legte. Seine Sinne gingen hinaus in den Weltraum, und es dauerte nicht lange, bis er die EXPLORER gefunden hatte.
    Er war überrascht, wie groß das Raumschiff zusammen mit den angekoppelten Segmenten war.
    In der Zentrale stieß er auf einen nicht sehr großen blonden Mann mit hellblauen, ausdrucksvollen Augen, und ihm brauchte niemand zu sagen, daß dies der Kommandant der EX-PLORER war. Bei ihm war eine junge schwarzhaarige Frau mit mandelförmigen Augen. Sie übte einen eigenartigen Reiz auf Han-Doaq aus. Zugleich erkannte er, daß es eine starke Verbindung zwischen dem Mentor der EX-PLORER und ihr gab.
    Han-Doaq kam gerade rechtzeitig, um noch zu erfassen, daß der Kommandant das Raumschiffssegment CHLOE auf Erkundung ausgeschickt hatte. Aus den Worten der jungen Frau ging hervor, daß dies offenbar schon vor einigen Stunden geschehen war. „Es müßte bald zurück sein", sagte sie. „Wenn es sich an den Plan hält, in zehn Minuten", entgegnete er.
    Sie beschäftigte sich mit den verschiedenen Geräten und schien mit sich selbst zu sprechen. Han-Doaq brauchte einige Zeit, bis er begriff, daß sie mit den Computereinrichtungen des Schiffes kommunizierte.
    Sein Respekt vor den Fremden wuchs. Er hatte bisher nicht gewußt, daß so etwas möglich war.
    Auf den Bildflächen zeichneten sich die Reflexe von zahlreichen Raumschiffen der Lao-Sinh ab, die sich in der Nähe aufhielten und die EXPLO-RER belauerten. Keines von ihnen griff an. Han-Doaq konnte sich denken, warum.
    Er wartete. Die Minuten verstrichen, ohne

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