Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1345 - Gruft der Erleuchtung

Titel: 1345 - Gruft der Erleuchtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gelang, den Schacht zu öffnen, den Schacht zum Zentrum, zum Aufenthaltsort des geheimnisvollen Schläfers.
    Die Roboter waren schon bedrohlich nahe. Sie schienen keine Waffen zu besitzen, oder zumindest waren diese Waffen nicht sichtbar. Aber das hatte wenig zu bedeuten, denn diese Maschinen waren groß und zahlreich genug, um die Eindringlinge einfach zu zerquetschen. Wahrscheinlich würden die Kästen das besorgen. Die kleineren, beweglicheren Maschinen hielten sich mehr und mehr im Hintergrund. Sie bewachten die Lücken zwischen den Kästen und warteten wahrscheinlich nur darauf, daß die Eindringlinge einen Ausbruchsversuch unternahmen.
    Immerhin gingen die Maschinen langsam vor. Man gab den Eindringlingen eine Chance.
    „Sie wollen den Namen des Schläfers hören", sagte Nikki Frickel plötzlich.
    Die Erleuchtung war ihr eben erst gekommen, wie ein Blitz, und sie wunderte sich über sich selbst. Es hätte ihr viel früher einf allen müssen. Auch die beiden anderen hätten darauf kommen können, denn es war wirklich ganz einfach. Aber wahrscheinlich litten sie alle miteinander doch noch unter den Auswirkungen der spontanen Deflagration. Und außerdem waren sie schon so lange unterwegs, daß auch die Übermüdung eine Rolle spielte.
    „Das habe ich bereits versucht", erwiderte Dao-Lin. „Es hat nichts genützt."
    Nikki runzelte die Stirn.
    „Ich habe jedes Wort gehört, das du gesagt hast", murmelte sie. „Aber ich kann mich nicht erinnern, daß ein mir bisher unbekannter Name dabei war."
    „Dieser Name ist dir nicht unbekannt", erwiderte Dao-Lin. „Du hast ihn im Gegenteil schon sehr oft gehört. Es ist Oogh at Tarkan."
    Nikki und Poerl waren für einen Augenblick sprachlos. Dann atmete Nikki Frickel tief durch.
    „Also gut", murmelte sie. „Wir haben noch ungefähr drei Minuten Zeit, um diese verdammte Falle zu öffnen. Haben die alten Kartanin diesen Namen vielleicht etwas anders ausgesprochen?"
    Dao-Lin winkte ab.
    „Das habe ich bereits berücksichtigt", erklärte sie.
    „Dann versuche es noch mal!" befahl Nikki ärgerlich. „Es muß funktionieren!"
    Aber das tat es nicht.
    Sie beobachtete die Roboter und zerbrach sich den Kopf darüber, wo der Fehler liegen mochte. Natürlich war es möglich, daß Poerl den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Irgendwo mochte es im Lauf der Zeit zu einer Störung gekommen sein. Das würde bedeuten, daß niemand mehr die Gruft betreten konnte.
    Und der Schläfer?
    Wenn er erwachte - falls er überhaupt noch lebte und jemals wieder erwachen konnte -, würde er wahrscheinlich wissen, was er zu tun hatte. Er würde einen Weg finden.
    Leider war nicht anzunehmen, daß er die letzte Schachtöffnung gerade jetzt öffnen würde.
    Noch zweieinhalb Minuten, falls die Roboter nicht doch noch ihr Tempo veränderten. Aber warum hätten sie das tun sollen? Die Beute war ihnen sicher.
    Denk scharf nach, Nikki, sagte sie in Gedanken zu sich selbst. Irgend etwas machen wir falsch. Aber was? Da unten liegt Oogh at Tarkan, und wenn wir Glück haben, ist er tatsächlich noch am Leben. Er liegt dort seit rund fünfzigtausend Jahren, falls alles, was wir erfahren haben, auch nur einigermaßen richtig ist. Man hat keine Mühe gescheut, um sein Leben über diese lange Zeit zu schützen und zu bewahren. Es ist nur folgerichtig, daß man nicht jeden zu ihm läßt!
    Sie sah Dao-Lin an und fragte sich, ob die Kartanin allein nicht vielleicht bessere Chancen gehabt hätte.
    Womöglich registrierten die Roboter, daß zwei Nichtkartanin vor der Gruft standen - es konnte die Erklärung für ihr Verhalten sein.
    Wäre nur Dao-Lin gekommen, so hätten die Roboter sie vielleicht passieren lassen.
    Nein!
    Nikki hielt den Atem an.
    Natürlich! Wenn man so sehr auf die Sicherheit des Schläfers bedacht war, dann würde man niemanden zu ihm lassen, der irgendwelche Waffen bei sich trug.
    Die Roboter waren bis auf wenige Meter heran.
    „Werft die Waffen weg!" schrie Nikki. „Schnell!"
    Sie hatten bereits begriffen. Sie schleuderten die altmodischen Pistolen von sich, dann die Messer, schließlich alles, was aus Metall war, die Scheinwerfer eingeschlossen.
    Die Roboter bewegten sich immer noch vorwärts und walzten die Ausrüstung ungerührt nieder.
    „Oogh at Tarkan!" schrie Dao-Lin, als eine der Maschinen sie berührte, und plötzlich wurde es still. Das Rumpeln und Trappeln existierte nicht mehr. Die Roboter hatten angehalten. Drei von ihnen fuhren metallene Röhren aus und saugten alle

Weitere Kostenlose Bücher