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1345 - Vampirkiller Conolly

1345 - Vampirkiller Conolly

Titel: 1345 - Vampirkiller Conolly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in seinem Kopf. Er schien entleert zu sein. Bill konnte nicht mehr großartig denken. Dennoch fiel ihm ein, dass ihn irgendwas geweckt haben musste, aber darauf kam er nicht.
    Bis ihn der kühle Hauch streifte!
    Bill hatte die Richtung feststellen können. Von der Tür her war er durch das Zimmer gehuscht und an seinem Kopf vorbeigestreift. Es war wie ein kaltes Kitzeln an seiner Haut, für das er keine Erklärung hatte. Von außerhalb des Hauses war der Hauch nicht gekommen, denn das Fenster war geschlossen.
    Von der Tür her?
    Es war kein Problem, den Kopf zu drehen. Normalerweise nicht, doch Bill bekam leichte Probleme. Es gab bei ihm überhaupt nichts, was leicht war. Den Kopf bewegte er nur unter großen Mühen, und er hielt mitten in der Bewegung inne.
    Bill musste ihn nicht weiterbewegen. Er sah schon genug, und das war kaum zu fassen.
    Bill Conolly hatte Besuch bekommen. Aber keinen, mit dem er gerechnet hatte.
    Dicht hinter der Tür, aber schon in seinem Arbeitszimmer stand eine Gestalt.
    Koonz, der Trödler!
    ***
    Träume ich? Bin ich wach? Oder liege ich in einer Welt zwischen Traum und Wachsein?
    Er wusste nichts. Bill war in den ersten Sekunden völlig von der Rolle. Er fühlte sich zu nichts zugehörig. Alles war anders geworden. In seinem Kopf bewegte sich nichts. Er hatte den Eindruck, dumpf ins Leere zu starren, aber er glaubte auch nicht an einen Traum.
    Es gab Grenzen, in denen sich Traum und Wirklichkeit überschnitten. Genau das war hier der Fall. Und er steckte in dieser Grenze fest und war auch nicht fähig, sie zu überschreiten. Er kam sich vor wie von unsichtbaren Bändern gefesselt. Hinzu kamen noch die Gewichte, die seinen Körper schwer machten.
    Das alles hatte nichts mit dem Erscheinen der Gestalt zu tun, die keine Einbildung war. Sie stand nahe der Tür und schaute in das Zimmer hinein.
    Ja, es war Koonz. Er bewegte nur den Kopf, als er sich einen ersten Überblick verschaffte. Er sah zufrieden aus. Nichts zuckte in seinem hageren Gesicht, nur die Stirn war leicht gefurcht.
    Den Mund hielt er geschlossen. Und er stand in einer völligen Stille, denn auch von ihm war nichts zu hören. Kein Luftholen, kein Ausstoßen des Atems, einfach nichts. Dass er ein Mensch war, sah Bill an seinem Äußeren, nur vermisste er die menschlichen Eigenschaften. Außerdem war er sowieso nur Zuschauer, der nichts dagegen unternehmen konnte, als sich der Trödler von seinem Platz löste, um quer durch das Arbeitszimmer zu gehen.
    Spätestens jetzt hätte Bill etwas hören müssen. Zumindest ein leises Schaben auf dem Teppich, aber er hörte nichts. Auch das Atmen blieb verborgen.
    Der Reporter verstand die Welt nicht mehr. Was er hier erlebte, war mit dem normalen Verstand nicht nachzuvollziehen. Auch wenn er sich selbst kaum bewegen konnte und weiterhin unter der Bleischwere litt, sah es in seinem Kopf anders aus. Er schaute Koonz zu, er fing auch an, nachzudenken. Er formulierte einen Satz in seinem Kopf, um den Trödler anzusprechen, aber er brachte es nicht fertig. Nicht das leiseste Wort verließ seinen Mund. So war er weiterhin dazu verdammt, nur Statist zu sein und musste zuschauen, wie Koonz weiterging, ohne überhaupt von ihm Notiz zu nehmen.
    In einer Armlänge Entfernung passierte er den Sessel. Bill hätte nur sein Bein etwas mehr auszustrecken brauchen, um ihn stolpern zu lassen. Das war ihm nicht möglich.
    Koonz wusste sehr genau, wie gut er war. Er blickte den Reporter nicht mal an, als er ihn passierte. Für ihn war Bill Conolly nicht vorhanden. Er interessierte sich einzig und allein für den Gegenstand, der auf dem Schreibtisch lag.
    Davor blieb er stehen.
    Er senkte den Kopf.
    Mit der rechten Hand umfasste er den Pfahl. Er hob ihn an, drehte sich damit zu Bill Conolly hin um, weil er ihm den Pfahl präsentieren wollte.
    Bill schaute zu. Er konnte nichts unternehmen. Wie festgenagelt blieb er sitzen. Er spürte den Druck in seinen Ohren und merkte auch das harte Klopfen des Herzens.
    Kein Laut wehte aus seinem Mund. Mit einer Hand strich Koonz der Länge nach über den Pflock hinweg. Er lächelte dabei und freute sich, ihn halten zu dürfen.
    Bill schaute weiterhin zu. Er hatte Koonz als einen normalen Menschen erlebt. Zwar als einen Sonderling, aber immerhin als Menschen und nicht als eine ungewöhnliche Gestalt, wie er sich jetzt präsentierte. Er hielt sich in Bills Arbeitszimmer auf, aber ebenso gut hätte er auch woanders sein können oder als Hologramm, das in dieses Zimmer

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