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1345 - Vampirkiller Conolly

1345 - Vampirkiller Conolly

Titel: 1345 - Vampirkiller Conolly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hineingedrungen war.
    Er brachte den Pflock an seine Lippen und beglückte ihn mit einem kurzen Kuss. Dann legte er die Waffe wieder zurück, drehte Bill den Kopf zu und nickte bedeutungsschwer.
    Der Reporter wusste nicht, wie er das alles in die Reihe bringen sollte. Er fühlte sich, als hätte er mehrere Schläge vor den Kopf bekommen. Auch als sein unheimlicher Besucher wieder zur Tür ging, tat er nichts. Bill blieb wie angeklebt in seinem Sessel hocken.
    Der Mund stand ihm halb offen, und er schüttelte den Kopf.
    Sein Besucher verließ das Arbeitszimmer ebenso lautlos, wie er es betreten hatte. Trotzdem nahm Bill dies als spektakulär wahr, weil er einfach keine Lösung des Rätsels wusste. Es ärgerte ihn, dass er Dinge akzeptieren musste, die er sich nicht erklären konnte.
    Der Trödler schaute ihn ein letztes Mal an. Er lächelte dabei wissend. Damit konnte Bill nichts anfangen. Er tat überhaupt nichts mehr und schaute der Gestalt nur nach, wie sie geräuschlos auf die offene Tür zuging und dann verschwand.
    Bill Conolly blieb zurück, ohne dass er ein Wort sagte. In seinem Hals steckte ein Kloß, den er auch nicht durch starkes Räuspern vertreiben konnte. Sein Blick war ins Leere gerichtet, obwohl er den Mann verfolgte. Der entschwand, und abermals hörte Bill nichts.
    Kein Zuklappen der Tür – nichts.
    Er war wieder allein.
    Bill hatte seine Haltung noch immer nicht verändert, doch allmählich kehrte bei ihm die Normalität zurück. Die unsichtbaren Bleigewichte verschwanden von seinem Körper. Er stellte fest, dass er sich wieder bewegen konnte.
    Bill winkelte die Arme an. Er stützte die Hände gegen die Lehnen und schaffte es endlich, den Sessel wieder zu verlassen. Davor blieb er stehen. Er merkte, dass er noch immer nicht wie sonst war. Der leichte Schwindel, der noch etwas durcheinander geratene Kreislauf – das alles traf ihn.
    Trotzdem ging er bis zu seinem Schreibtisch vor und stützte sich dort mit der Hand ab. Den Kopf hielt er gesenkt, aber er schielte auch auf den Pfahl.
    Der lag da wie immer. Keine rote Farbe, keine Blutstropfen, die hervorquollen. Es schien überhaupt nichts passiert zu sein.
    Bill fasste ihn an.
    Das konnte er jetzt. Der Pfahl besaß wieder einen Körper, und Bill konnte nur den Kopf schütteln. Was er hier in seinem Arbeitszimmer erlebt hatte, war ein Phänomen, das mit normalen Worten nicht zu erklären war.
    Natürlich kehrten die Gedanken und Vermutungen wieder zurück. Doch Bill war nicht in der Lage, sie in eine bestimmte Richtung zu lenken. Er musste erst mal nachdenken.
    Aus dem Flur hörte er die leisen Schritte. Sofort war er wachsam.
    Kehrte der Trödler zurück?
    Nein, es war seine Frau Sheila, die erschien. Sie machte auf Bill einen verschlafenen und zugleich unsicheren Eindruck, als sie stehen blieb und sich am Türrahmen festhielt.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie mit unsicherer Stimme.
    Bill wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen und gab eine neutrale Antwort. »Wie man es nimmt.«
    »Bei mir nicht«, sagte Sheila leise.
    »Was war denn los?«
    Sie strich mit einer müden Bewegung über ihr Gesicht. »Genau kann ich dir das nicht sagen, aber ich habe den Eindruck gehabt, dass mich jemand besucht hat. Es war eine Person in unserem Schlafzimmer, Bill. Aber du bist es nicht gewesen.«
    Er konnte sich leicht vorstellen, wer es war. Trotzdem fragte er:
    »Wen hast du denn gesehen?«
    »Wenn ich das so genau wüsste…«
    »Du kanntest ihn nicht?«
    »Nein.«
    »Kannst du ihn denn beschreiben?«
    »Eine dunkle Gestalt, Bill. Mehr weiß ich auch nicht. Tut mir wirklich Leid.«
    Der Reporter nickte ihr zu. »Ich kann dir sagen, wer das gewesen ist, Sheila.«
    »Und?«
    Er schaute sie bei seiner Antwort ernst an, damit sie entsprechend eingestimmt wurde. »Es war Koonz, der Trödler.«
    »Du spinnst!«
    Sheila hatte die Antwort sehr spontan gegeben. Bill verstand ihre Reaktion auch, aber er blieb bei seiner Behauptung, und Sheilas Augen weiteten sich noch stärker.
    »Ist das wirklich wahr?«
    »Ich schwöre es.«
    »Dann ist er auch bei dir gewesen?«
    »Klar.«
    »Hast du mit ihm reden können?«
    Bill warf den Kopf zurück und lachte. »Nein, das habe ich nicht. Ich stand unter einem Bann. Im Nachhinein ist mir klar, dass man mich in einen besonderen Schlaf geschickt hat. Ich war einfach weg. An meinem Körper hingen Eisengewichte. Sie zogen mich in die Tiefe. Als ich irgendwann erwachte, da ist es dann passiert. Da stand Koonz hier im

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