1345 - Vampirkiller Conolly
griffig an.
»Willst du ihn kaufen?«
Bill war sich noch nicht schlüssig. Zumindest tat er so. Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich damit soll.«
»Vampire jagen.«
Lachend fragte der Reporter: »Gibt es die denn?«
Der Blick des Trödlers wurde starr. »Und ob es sie gibt. Das weißt du doch.«
»Was macht dich so sicher?«
»Du wärst sonst nicht zu mir gekommen, Bill. Du hast die Zeitung sehr genau gelesen. Du bist derjenige, der sich für diese Waffen interessiert. Ich kann mir keinen Besseren vorstellen, der ihn bekommen könnte. Das ist jedenfalls meine Meinung.«
Bill zuckte mit den Schultern. Er gab sich etwas verlegen. »Das alles hört sich an, als wüsstest du über mich Bescheid?«
»Möglich.«
Bill stellte die nächste Frage direkt. »Hast du dich nun über mich erkundigt oder nicht?«
»Ich weiß zumindest, wer du bist. Auch ich lese Magazine. Unter nicht wenigen Berichten und Reportagen stand der Name Conolly. Du interessierst dich für Dinge, bei denen andere Menschen die Augen verschließen, will ich mal sagen.«
»Da kannst du Recht haben.«
»Irrtum. Ich habe sogar Recht.«
»Gut, auch das.«
»Und jetzt soll ich ihn dir abkaufen – oder?«
»Genau, denn schenken will ich dir diese wunderbare Waffe nicht. Ich überlasse sie dir zu einem symbolischen Preis von einem Pfund. Ist das ein Geschäft?«
»Super«, erklärte Bill. »Wohl weniger für dich als für mich, denke ich. Das macht mich schon misstrauisch.«
»Er ist bei dir besser aufgehoben. Ich habe die meiste Zeit meines Lebens hinter mir. Und so sage ich mir, dass er hier nicht herumzuliegen braucht. Nimm ihn!« Der Arm ruckte noch ein Stück auf Bill zu.
Der Reporter wusste, dass er sich jetzt entscheiden musste. Er konnte nicht sagen, was er sich damit einhandelte, aber er wollte auch keinen Rückzieher machen.
»Ja, es ist gut. Ich habe mich entschlossen. Ich werde dir den Pfahl abkaufen.«
»Da hast du etwas sehr Richtiges getan.«
Ob dies wirklich zutraf, davon war Bill nicht überzeugt, aber er blieb dabei.
Im Laden bekam Koonz die Summe. Bill steckte den Pfahl in eine Tüte und verabschiedete sich.
»Alles Gute!«, flüsterte Koonz noch, bevor er Bill über die Schwelle schob, als wäre er froh, ihn und den Pfahl endlich loszuwerden…
***
Als Bill die Tür des Hauses aufschloss, wurde er bereits von Sheila erwartet. Sie hatte ihn gehört, saß in ihrem Zimmer und rief: »Oh, du bist ja früh zurück.«
»Ja, es ging alles recht schnell.« Bill ging zu Sheilas Zimmer und blieb in der offenen Tür stehen. Sie hatte es sich gemütlich gemacht, saß mit angezogenen Beinen im Sessel. Ein Glas Rotwein stand auf einem kleinen Tisch daneben, und ein Buch lag auf ihren Oberschenkeln.
Bill hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und fand seinen Platz auf einem Hocker.
»Du hast also Erfolg gehabt!«, stellte Sheila fest.
»Das habe ich.«
»Und?«
Bill hatte die Tüte mitgebracht. Er griff hinein und holte den Pfahl hervor. »Das ist er.«
Sheila sagte zunächst nichts. Mit gekrauster Stirn schaute sie auf den Gegenstand, der ihr ein wenig suspekt vorkam. »Ein altes Stück Holz hat dich so fasziniert?«
»Ja.«
Sheilas Blick war und blieb skeptisch. »Warum das denn?«
»Schau ihn dir doch genauer an!«
»Das habe ich.«
»Er läuft unten spitz zu!«, bemerkte Bill, wobei sein Blick fast beschwörend wirkte.
Seine Frau schloss die Augen und nickte. »Ja, jetzt verstehe ich dich. Das ist kein normaler Pfahl. Er ist eine Waffe. Und wenn ich an Marek denke, dann liege ich nicht falsch.«
»Genau, Sheila. Dieser Pfahl ist mit dem unseres Freundes zu vergleichen. Auch durch ihn sind Blutsauger zur Hölle geschickt worden.«
Sheila versteifte sich etwas. Ihr Blick erreichte dabei das Fenster, in dessen Mitte eine rote Glaskugel hing.
»Ausgerechnet auf ihn bist du so scharf gewesen?«
»Ja. Er hat sicherlich eine Geschichte.«
»Kann ich mir denken.« Sie räusperte sich, bevor sie fragte: »Wie viel hast du denn dafür bezahlt?«
»Nur eine Pfundnote.«
»Was?«
Bill lächelte und schaute auf seinen neu erworbenen Gegenstand.
»Ja, ich habe dich nicht angelogen.«
Sheila streckte ihre Beine aus. Sie war sehr nachdenklich geworden. Sorgfältig wählte sie ihre Worte. »Wenn das so ist, Bill, dann hat man dir eine Laus in den Pelz gesetzt. Da ist dieser Händler verdammt froh gewesen, das Ding loszuwerden. Und du bist darauf hereingefallen. So sehe ich das.«
»Mag
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