1346 - Entscheidung im Raumfort 3201
notwendig, von dir zu hören", sagte eine Stimme, die mitten in seinem Bewußtsein materialisierte. „Arfrar?" fragte er überrascht. „Ja, ich bin Arfrar, der Reisende. Ich habe dir Ernstes mitzuteilen."
„Sprich!" forderte Tirzo den fernen Gesprächspartner auf und schloß die Hand fester um die beiden Paratautropfen, die rasch an Substanz verloren. „Sotho Tyg Ian hat sich in den Bereich des Dengejaa Uveso zurückgezogen", berichtete der Nakk. Tirzo kannte den Ausdruck. Dengejaa Uveso war Sothalk Ifür „Abgrund voller Kraft" und bezeichnete das Gigant-Black-Hole im Zentrum der Milchstraße. „Er hat meinen Bruder Udhuru von der Station Igleichen Namens verjagt und dort Quartier bezogen."
„Was willst du mir damit sagen?" er-I kundigte er sich. „Du hast die Drohung gehört, die Sotho Tyg Ian aussprach", antwortete Arfrar. „Er schickt sich an, sie wahr zu machen. Von UDHURU aus kann er das tun. Ich warne euch. Die Katastrophe steht unmittelbar bevor."
„Was sollen wir tun?" fragte Tirzo verzweifelt. „Wir versuchen, euch zu helfen", sagte Arfrar. „Aber uns sind die Hände gebunden. Die Schaltungen, die Sotho Ian vornehmen will, können wir nicht vereiteln. Wer sich UDHURU nähert, wird vernichtet. Wir können erst eingreifen, wenn die Schaltungen wirksam geworden sind. Es gibt vielleicht eine Möglichkeit, die freigesetzten Energien ..."
Die Stimme war immer schwächer geworden. Jetzt verstummte sie ganz. Entsetzt stellte Tirzo fest, daß die beiden Paratautropfen sich gänzlich aufgelöst hatten. Er griff in die Tasche und zog zwei neue hervor. Das Bild der grünen Stygstränge wurde deutlicher. Aber die Verbindung mit Arfrar kam nicht mehr zustande, sosehr er sich auch darum bemühte.
Niedergeschlagen erhob er sich. Er würde Julian Tifflor mitteilen müssen, was er von dem Nakken erfahren hatte. Die Lage war weitaus ernster, als man bisher angenommen hatte. Arfrar und seine Artgenossen waren ihrer Sache nicht sicher. Es war ungewiß, ob sie eine Möglichkeit haben würden, die Katastrophe zu verhindern.
Er kehrte in den Raum zurück, in dem Sotho Tyg Ians Botschaft vorgeführt worden war. Julian Tifflor kam auf ihn zu. Tirzo verstand die unausgesprochene Frage, die aus den Augen des Terraners leuchtete. „Arfrar", sagte er. „Ich hatte für kurze Zeit Verbindung mit ihm."
Dann berichtete er, was der Nakk gesagt hatte. Jeder im Raum konnte ihn hören. Als er geendet hatte, herrschte tiefes Schweigen.
Julian Tifflor sah sich um. Sein Blick fiel auf die Kalenderuhr, die terranische Standardzeit angab. „Ich weiß, es besteht kein Grund für Optimismus", sagte er. „Die Lage ist überaus ernst. In vier Tagen wird an vielen Orten auf der Erde und auf terranischen Siedlerwelten das Fest der Weihnacht gefeiert.
Für viele Menschen ist Weihnacht das Symbol der Hoffnung.
Daran wollen wir denken. Es kommen schwere Tage auf uns zu - die schwersten vielleicht in der Geschichte der galaktischen Völker. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Wir wollen handeln und hoffen."
ENDE
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