1346 - Entscheidung im Raumfort 3201
schlau genug, zu wissen, daß es im Bereich der Upanishad alle medotechnischen Einrichtungen gab, deren ein verletzter Panish bedurfte. Er würde auf King Vences Ansprache reagieren, weil er die Impulse spürte, die von den Geräten in Ris Bhrans Shant ausgingen - oder Kings Worte überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen.
Zwei Luken klappten auf. King Vence gab einen Seufzer der Erleichterung von sich. Er bettete den Panish auf den vorderen Sitz und machte es sich selbst auf dem rückwärtigen bequem. „Nach Gangtok!" sagte er. Das Triebwerk kam summend in Gang. Der Gleiter hob eine Handbreit hoch vom Boden ab und schwebte durch das offene Tor hinaus. An der Mauer entlang glitt er in die Höhe. Sobald die Mauerkrone unter ihm lag, nahm er Fahrt auf. King Vence blickte zurück. Das Tor des Garagengebäudes hatte sich wieder geschlossen. Über die Dächer hinweg sah er die Menge, die sich noch immer im Bereich des Vorhofs aufhielt. Ein mattes Glitzern verriet ihm, daß das Fahrzeug den Energieschirm passiert hatte. Der Gleiter nahm Kurs nach Osten. Minuten später schwenkte er nach Süden ein und gelangte durch den Rakha-Paß in den Bereich der Vorberge.
King Vence atmete auf. Die Flucht war gelungen.
Eine halbe Stunde später war er in Gangtok. Die Stadt war nur noch ein Abglanz dessen, was sie vor zwei- und dreitausend Jahren dargestellt hatte. King Vence trug dem Autopüoten auf, am nördlichen Stadtrand zu landen. Er stieg aus und sagte: „Ich gehe Hilfe holen." Es machte ihm nichts aus zu lügen. Ris Bhran würde beizeiten von selbst wieder zu sich kommen und keiner Hilfe bedürfen.
Dann machte er sich auf den Weg. Immerhin gab es in Gangtok einen Anschluß an das planetarische Kommunikationsnetz. Er rief einen Mietwagen herbei und war kurze Zeit später auf dem Weg nach Mandalay. Unterwegs hörte er Nachrichten. Er war nicht überrascht, auf allen Kanälen zu hören, daß der Attar Panish Panisha zu seinen Jüngern gesprochen und den Kriegerkult für eine Verfälschung der ursprünglichen Lehre vom Dritten Weg erklärt habe. Oogh at Tarkan war nicht nur in Tschomolungma zu hören gewesen. Er hatte überall dort gesprochen, wo seine Standbilder aufgestellt waren. King Vence konnte sich darauf keinen Reim machen. Es war ihm zumal völlig unklar, von wem und wann die Statuen präpariert worden waren, so daß sie zur geeigneten Zeit Worte von sich geben konnten, die den schon ins Wanken geratenen Kriegerkult weiter aus dem Gleichgewicht brachten. Mit keinem Gedanken zog er in Erwägung, daß es vielleicht wirklich der Attar Panish Panisha gewesen sein könnte, den er hatte sprechen hören.
Aber das war seine Angelegenheit nicht. Er hatte über das Vorgefallene zu berichten. Eine Erklärung dafür zu finden, das war anderer Leute Sache.
In Mandalay nahm er Quartier in einem Hotel. Den Mietwagen und seine Unterkunft bezahlte er durch Fondstransfer von einem Konto, das jedem GOI-Spezialisten zur Verfügung stand. Von dem Kommunikationsanschluß seiner Dreizimmersuite aus tätigte er einen Anruf an einen Teilnehmer namens Squeeze Beauharnais. Wer sich die Mühe gemacht hätte, dem Lauf des Gesprächs zu folgen, der hätte festgestellt, daß sich unter dem Namen Squeeze Beauharnais ein automatisches Relais verbarg, das weiter nichts zu tun hatte, als empfangene Gespräche in kodierte Päckchen zu verwandeln und sie per Hyperfunk an einen Empfänger unbekannten Standorts abzustrahlen.
Aber niemand machte sich die Mühe. King Vence erstattete ungestört Bericht über die Vorgänge in der großen Empfangshalle der Upanishad Tschomolungma und schloß mit den Worten: „Ich betrachte meine gegenwärtige Mission als beendet und erwarte weitere Anweisungen."
Am späten Abend gönnte er sich die Gesellschaft einer sympathischen Hosteß. Er schlief bis mitten in den Morgen hinein. Dann machte er sich auf den Weg in die Stadt. Er stattete der Zentrale für öffentliche Kommunikation einen Besuch ab und wählte von einer abhörsicheren Zelle aus einen in New Delhi ansässigen Teilnehmer namens Sandhi Bannerjee. Als der Teilnehmer sich meldete - ohne Bildübertragung, versteht sich -, sagte er: „Anweisungen für König Wenzel."
Woraufhin ihm beschieden wurde: „König Wenzel hat sich auf dem schnellsten Wege nach Siamang zu begeben und dort einen Kurier des Schweins zu treffen. Besagter Kurier bedarf der Einweisung an einen Ort, den er dem König nennen wird.
Das ist alles."
King Vence trennte die Verbindung und verließ
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