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1346 - Entscheidung im Raumfort 3201

Titel: 1346 - Entscheidung im Raumfort 3201 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Zelle. Auf dem Weg ins Freie rief er sich ins Gedächtnis zurück, was er über Siamang wußte. Das konnte wohl nichts besonders Erfreuliches sein, denn als er die Kommunikationszentrale durch das große Portal verließ, hörte ein Vorübergehender ihn murmeln: „Ooh - verdammter Mist!
     
    2.
     
    Mit Verdruß blickte Bonif azio Slutch, genannt Fazzy, auf das Bild, das ihm dargeboten wurde, als hätte die Fähre ein Fenster in der Außenwand.
    Er hatte sich an Bord der Fähre eine Kabine genommen. Sie war klein und von bescheidener Einrichtung, aber sie bot ihm ein gewisses Maß an Bequemlichkeit. Der Flug von der Raumstation bis hinab zum Raumhafen dauerte kaum dreißig Minuten, aber im Dock der Station hatte die Fähre drei Stunden warten müssen, um die Passagiere eines Linienflugs von Olymp zu übernehmen. Dreieinhalb Stunden im allgemeinen Fahrgastraum zuzubringen, in dem die Tische und Sessel dicht an dicht standen, das war einem, der Millionen Lichtjahre in einem Stück zurückgelegt hatte und zwischen Terra und Pinwheel hinund herpendelte, nicht zuzumuten. So wenigstens dachte Fazzy. Und da ihm nahezu unbegrenzte Geldmittel zur Verfügung standen, war es ihm leichtgefallen, 85 Galax extra für die Benützung einer Kabine auszugeben.
    Mehr aus Langeweile verlangte er die Information. „Womit kann ich dir helfen?" erkundigte sich eine hübsche junge Frau, deren Gesicht ihrn von einer blitzschnell materialisierenden Videofläche entgegenlächelte. „Status YULETIDE", sagte Fazzy mürrisch.
    Das Gesicht war Computergraphik, die Stimme synthetisiert. Solchen Produktionen kommerzieller Phantasie gegenüber brauchte man nicht freundlich zu sein. „YULETIDE, Privatfahrzeug aus dem Sektor Lysso?" erkundigte sich die synthetische Frau. „Dieselbe", knurrte Fazzy. Die YULETIDE hatte natürlich nicht zugeben können, daß sie aus Pinwheel kam. Die Spitzel des Sothos waren überall, und Stygians Chefhenker, Windaji Kutisha, hätte einen Spezialisten der PIG mit demselben Vergnügen geschnappt wie ein Mitglied der GOI.
    Es wurde Fazzy kalt ums Herz, als ihm der Name des Schrecklichen Jägers durch den Kopf ging. Er glaubte, Megan Suhr schreien zu hören, während die Foltermechanismen des Feresh Tovaar 185 nach ihr griffen. Megan Suhrs Schicksal hatte aus dem Feigling Bonifazio Slutch vorübergehend einen Helden gemacht, der seine Mannschaft todesmutig aus der Hölle des Raumforts der Jägerbrigade in die Freiheit führte. Nun, einen Teil der Mannschaft wenigstens: 25 Männer und Frauen waren an Bord des Feresh Tovaar geblieben, das kurze Zeit später im Trommelfeuer der GOI-Schiffe explodierte.
    Fast ein Jahr war das her. Das Heldentum hatte Fazzy längst schon wieder abgelegt. Aber die Wunde, die Windaji Kutisha ihm ins Herz gerissen hatte, schmerzte noch immer. Fazzy Slutch hatte sein Leben lang ein anderes Wesen nicht hassen können. Haß war ihm fremd gewesen. Bis zu jenem Tag im Januar 446, als Megan Suhr unter Windaji Kutishas Folter starb. „YULETIDE", sagte die synthetische Frau, „Start: vierzehn Uhr zweiunddreißig. Ziel: Lysso-Sektor."
    „Und jetzt haben wir?" fragte Fazzy. „Sechzehn Uhr drei", antwortete die Frau. „Danke", sagte Fazzy. Die Videofläche verschwand. Sie hatten also keine Zeit verloren, sondern sich schleunigst auf den Weg gemacht, dachte er traurig. Nicht zurück nach Pinwheel, sie mußten ja auf Antwort warten. Aber im Augenblick war es für ihn unmöglich, die YULETIDE zu erreichen. Sie befand sich in einem Versteck, das er nicht kannte, und würde erst wiederauftauchen, wenn sie das vereinbarte Signal empfing. Gesetzt den Fall, es hätte ihn plötzlich das Heimweh nach Kabarei gepackt und er hätte dorthin zurückkehren wollen: Der Weg war ihm versperrt.
    Und wie war er zu diesem Auftrag gekommen? Auf die übliche Weise. „Wir haben da eine Sache, für die bist du der geeignete Mann", hatte jemand gesagt. „Niemand anders kann das übernehmen." Plumpes Geschmeichel - genau wie damals, als Reginald Bull ihm das Kommando über die AVIGNON aufgeschwatzt hatte. Und er war darauf hereingefallen, jetzt wie damals. Einen Tag später war er unterwegs gewesen. Sein Auftrag: an einem Ort, den er nicht kannte, eine Kontaktperson aufzusuchen, die man nicht identifiziert hatte, und eine Nachricht zu übermitteln, deren Text ihm unbekannt war. Es steckte kein Sinn dahinter. Aber das störte Fazzy weniger. Seit er Vironaut geworden war, war ihm nicht mehr viel widerfahren, worin er auf

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