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1346 - Mallmanns Schicksal

1346 - Mallmanns Schicksal

Titel: 1346 - Mallmanns Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon, wer.«
    »Dann sag es.«
    »Sheila.«
    »Meinst du?«
    »Komm, John, hör auf. Ich kenne sie schließlich lange genug. Ihr Verhalten…«
    »Hat sich verändert«, sagte ich, »weil sie sich einfach um dich Sorgen macht. Das ist alles.«
    Bill stieß die Luft scharf durch die Nase aus. »Ja, das sehe ich sogar ein.« Er deutete auf den zweiten Sessel. »Setz dich doch.« Bills Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Vielleicht ist es sogar ganz gut, dass du gekommen bist.«
    »Bestimmt.«
    »Es geht mir wirklich nicht besonders«, gab Bill zu. »Und du kennst den Grund.«
    »Natürlich. Aber es ist vorbei. Du brauchst dir wirklich keine Gedanken darüber zu machen. Finito – Ende.«
    »Das sagst du so einfach.«
    »Und was ist daran so schwierig?«
    »Dass sie von allein kommen, diese Gedanken. Daran kann ich nichts ändern. Es ist ja wohl keine Schande, dass ich eine Blutsaugerin pfählen will, aber wie das alles zustande gekommen ist, das bereitet mir Probleme. Ich bin ja nicht allein auf den Gedanken gekommen. Ich habe mich leiten lassen, nachdem ich den Pfahl bekam. Ich stand unter der Kontrolle einer fremden Macht. Ich habe mich auch nicht mehr nur in meiner eigenen Welt befunden, sondern so etwas wie eine Reise gemacht, um dann ans Ziel geschickt zu werden. Man hat mich ins offene Messer laufen lassen, denn Justine hätte ich nicht geschafft. Sie ist zu stark, aber das kam mir in meinem Wahn nicht in den Sinn.«
    »So muss man es sehen.«
    »Mehr sagst du nicht?«
    »Nein. Warum auch?«
    Bill ballte die rechte Hand zur Faust. »Verdammt, John, denk mal nach. Was mir passiert ist, das kann mir jederzeit wieder passieren. Dir nicht, du hast das Kreuz, aber ich habe den Eindruck, dass ich auf der Abschussliste stehe.«
    »Das ist möglich.«
    »Super. Und was machen wir dagegen?«
    Er schaute mich an. Er wollte die Antwort hören, was ich verstehen konnte, aber ich sagte nichts und hob die Schultern.
    »Da hast du es.«
    »Ja, Bill. Nur gibt es keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Du bist wieder okay. Das Leben geht weiter, und daran solltest du dich wieder erinnern, anstatt in irgendwelche Grübeleien zu verfallen. Das meine ich jedenfalls.«
    Er blickte mich an, überlegte einige Sekunden und sagte: »Der Fall ist trotzdem nicht gelöst.«
    Ich wiegte den Kopf.
    Mein Freund wurde präziser. »Denk nur an diesen Koonz. Er tauchte auf und verschwand wieder in seiner Welt. Ich denke, dass er sie verlassen kann, wann immer er will.«
    »Damit müssen wir rechnen. Und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Ich selbst habe es erlebt. Ich sollte in dieser Parallelwelt bleiben. Zum Austausch gegen den Schwarzen Tod. Du hast sie auch erlebt, Bill. Deshalb nehme ich kein Blatt vor den Mund und will dir auch nichts vormachen. Wir müssen uns damit abfinden, dass dies in Zukunft öfter passieren wird. Die Vorzeichen haben sich nach der Rückkehr des Schwarzen Tods einfach verändert.«
    Bill nickte und hustete zugleich gegen seinen linken Handrücken.
    »Und wie steht Justine Cavallo dazu?«
    Ich winkte ab. »Vergiss sie.«
    »Sie wird mich nicht vergessen.«
    »Auch das sehe ich anders. Justine ist Profi genug, um sich um die wichtigen Dinge zu kümmern, die sie persönlich angehen. Sie will die Vampirwelt zurück, und sie will wissen, was mit ihrem Freund Mallmann geschehen ist. Ob er noch lebt oder vernichtet wurde. Das ist ihr eigentliches Ziel.«
    Bill Conolly lächelte. »Du bist also der Meinung, dass wieder alles im Lot ist, jetzt, wo der Pfahl verglühte.«
    »Im Lot ist nichts, zumindest nicht bei uns. Es geht weiter, wenn auch nur in kleinen Schritten.«
    Bill schlug mir auf die Schulter. »Danke dir, John, dass du gekommen bist.«
    »War doch klar.«
    Sheila betrat das Zimmer nach einem kurzen Anklopfen und fragte uns, ob wir Kaffee wollten. Dagegen hatten wir nichts, und als ich ihren Blick auffing, da nickte ich, um ihr anzuzeigen, dass die Dinge einigermaßen okay waren.
    Wir gingen ins Esszimmer, in dem Tannenzweige auf einem weihnachtlich gedeckten Tisch lagen. Vier Kerzen verbreiteten warmes Licht. Es war ein Teil heiler Welt, was wir hier erlebten. Sheila wollte uns durch diese Dekoration beweisen, dass es noch andere Dinge gab als nur unseren Job.
    So hatte ich wirklich für einen Moment das Gefühl, unser normales Leben hätte sich meilenweit entfernt. Und hatte natürlich auch den Stress mitgenommen.
    Frisches Tannengrün verbreitete seinen typischen Duft, der sich mit dem Aroma

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