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1346 - Mallmanns Schicksal

1346 - Mallmanns Schicksal

Titel: 1346 - Mallmanns Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jahreszeiten, und die waren nie gleich.
    Zwei Mal hupte ich kurz, dann hatte ich das Grundstück verlassen und fuhr meinem neuen Ziel entgegen…
    ***
    Der Auftrag hatte sich in eine Peitsche der Gier verwandelt, die Esmeralda vorantrieb. So ausgemergelt und schwach sie auch aussah, es gab noch immer Kräfte in ihr, die ihr niemand zugetraut hätte.
    Und so eilte sie durch die düstere Vampirwelt einem bestimmten Ziel entgegen.
    Sie hatte genau zugehört, was ihr gesagt worden war. Der Weg nach draußen war frei, weil der Schwarze Tod den Spiegel zu diesem Zeitpunkt nicht mehr kontrollierte. Er war mit anderen Dingen beschäftigt, und das wusste Esmeralda auszunutzen.
    Zudem hatte sie das Glück, dass es die Vampirmonster, die aus der Luft her die Kontrolle übernahmen, nicht mehr gab. Sie konnte sich frei bewegen. Niemand merkte, dass sie der Hütte näher kam.
    Die Untote wusste, wo sie hinmusste, wenn sie erst mal die Welt verlassen hatte. Es gab eine Artgenossin, die Bescheid bekommen musste. Die Braut des Dracula II. Eine mächtige Blutsaugerin mit blonden Haaren. Die war ihr genau beschrieben worden, und sie kannte auch deren Aufenthaltsort.
    Mallmann hatte sich informiert. Nur das Eingreifen war ihm nicht vergönnt gewesen.
    Die in Lumpen gehüllte Gestalt lief so schnell wie möglich. Zu atmen brauchte sie nicht. Hin und wieder drang ein rasselndes Geräusch aus ihrem offenen Mund, aber es war niemand in der Nähe, der es gehört hätte.
    Sie lief schnell. Sie duckte sich. Sie schaute sich immer mal um, aber es hielt sich keine Gefahr hinter ihrem Rücken auf. Ab und zu warf sie auch einen Blick gegen den düsteren Himmel. Unter ihm bewegte sich nichts. Er sah aus wie immer. Man konnte ihn als eine graue, manchmal zerrissene Platte bezeichnen.
    Die Hütte war auch in dieser Umgebung gut zu erkennen, weil sie auf einer flachen Anhöhe stand. Um den lappigen Mund der Blutsaugerin herum zuckte es, als sie den Anblick zum ersten Mal wahrnahm. Ihrem Ziel war sie schon sehr nahe gekommen. Sie konnte nicht anders und musste so etwas wie einen Jubellaut ausstoßen.
    Es gab keinen Feind, der sie erwartete. Es gab aber auch keine Beute für sie. Auf das Blut musste sie noch warten. Aber die Welt der normalen Menschen war damit prall gefüllt.
    Dracula II hatte ihr von einem großen Spiegel berichtet, der den Mittelpunkt der Hütte bildete. Er sah aus wie ein Spiegel, aber ein echter war er nicht. Sie selbst würde sich darin nicht abgebildet sehen können, das stand auch fest.
    Weiterlaufen. Keine Pause einlegen, in die Hütte gehen, die teilweise zerstört war, was man ihr nicht gesagt hatte. Die Tür stand allerdings auf, auch wenn sie schief zur Seite hing.
    Esmeralda ging hinein.
    Sie sah den Spiegel und blieb stehen.
    Menschen hätten einen Schauer bekommen. Sie bekam ihn nicht.
    Aber sie fühlte sich von dem Spiegel magisch angezogen wie vom frischen Blut eines Menschen. Und sie erinnerte sich wieder daran, was ihr Mallmann mit auf den Weg gegeben hatte.
    »Der Spiegel wird dich zu deinem Ziel bringen. Du musst ihm nur vertrauen…«
    Das tat sie auch. Ihr blieb schließlich nichts anderes übrig. Sie näherte sich dem Spiegel mit vorsichtigen Schritten. Mallmann hatte Recht. Sie selbst sah sich nicht darin, da der Spiegel eine raue Fläche besaß, die sich aus zahlreichen kleinen Körnern zusammensetzte.
    »Denk an Justine. Du wirst sie finden! Der Spiegel wird dich leiten. Er wird deine Gedanken aufnehmen. Er wird dich nicht im Stich lassen. Er ist etwas ganz Besonderes. Das Tor, um diese Welt zu verlassen. Denk immer daran.«
    Mallmanns Worte gingen ihr nicht aus dem Sinn. Von einer Rückkehr hatte er nicht gesprochen. Sie würde in der anderen Welt bleiben können, um dort so viel Blut zu trinken wie sie brauchte.
    Damit ging bei ihr wirklich ein Wunschtraum in Erfüllung.
    Esmeralda drehte sich um. Sie wollte noch einen letzten Blick in die Vampirwelt werfen, quasi Abschied nehmen. Sie schaute dabei auch gegen den Himmel. Ungefähr dort, wo sie hergekommen war, sah sie die Gestalt durch die Luft kreisen.
    Das war er, der Schwarze Tod. Vor ihm hatte sie sich verborgen, und selbst Dracula II hatte es getan.
    Die scharfe Drehung!
    Jetzt sah sie den Spiegel wieder vor sich. Ein Zittern lief durch ihren mageren Körper, der von Lumpen bedeckt war. In den folgenden Sekunden würde sich ihr weiteres Schicksal entscheiden.
    Sie ging mit recht forschen Schritten auf den rechteckigen Gegenstand zu. Erreicht hatte sie

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