1347 - Am Ereignishorizont
hast."
Einer der drei Pterus, die Fazzy zuletzt unschädlich gemacht hatte, begann sich zu regen. Captain Ahab schritt an Fazzy vorbei und beugte sich zu dem Aufwachenden hinab. Fazzys Schuß hatte ihn wahrscheinlich nur gestreift, sonst hätte er nicht so schnell wieder zu sich kommen können. „Saduur Mahout, ich kenne dich", sagte Captain Ahab und strich dem Erwachenden mit der Hand über die Stirn. „Du bist der berühmteste Panish Panisha im Bereich der Galaxis Urumbar. Nie hast du die Gebote des Kodex verraten oder auch nur mißachtet. Aber jetzt nagt der Zweifel an deiner Seele ..."
Der Pterus fuhr in die Höhe. Ein verwirrter Ausdruck stand in den gelblichen Augen, die vor Staunen aus den dreieckigen Höhlen zu quellen schienen. „Wer bist du, Herr ...?" begann er, unterbrach sich jedoch sofort und gab einen zischenden Laut der Mißbilligung von sich. „Wie kommt ein verräterischer Fremder dazu, meinen Namen zu kennen?"
Captain Ahab richtete sich lächelnd auf. „Vertraue deinem Gefühl, Saduur Mahout", sagte er. „Es berät dich richtig. Du hast mich Herr genannt.
Der Titel steht mir zu. Wer ich bin, wirst du beizeiten erfahren. Aber zuerst geht es darum, daß du uns den Aufenthaltsort des Sothos beschreibst. Wir sind gekommen, um ihn an der Ausführung eines Vorhabens zu hindern, das in seiner Grausamkeit selbst gegen die sehr unerbittlichen Gesetze des Kodex verstößt."
Die Minuten verstrichen mit entnervender Trägheit. Julian Tifflor hatte es nicht mehr in seiner Unterkunft gehalten. Er brauchte die Nähe von Menschen. Allerdings mied er die von endlosen Diskussionen geschwängerte Atmosphäre des Krisenstabs, der dazu übergegangen war, in Permanenz zu tagen. Er wollte dort sein, wo er unrnittelbar am Geschehen beteiligt war. Er nahm seinen Platz hinter der großen Kommandokonsole im Kontrollraum der BASIS ein. Waylon Javier tat dort Dienst. Galbraith Deighton hatte sich ebenfalls eingefunden.
Wahrscheinlich empf and er ähnlich wie Tifflor.
Es gab nichts zu tun, als zu warten. Das schematische Bild, das die Akkretionsscheibe, die Positionen der vier Kontrollstationen, der GEUZA-Transformatoren und der PELEKA-Projektoren sowie die Standorte der Verbände der galaktischen, der halutischen und der Blues-Flotte zeigte, war inzwischen zum festen Bestandteil des Alltags geworden. Man nahm es fast kaum mehr wahr. Erst wenn die Dinge in Bewegung gerieten, würde es wieder Aufmerksamkeit finden.
Inzwischen hatte Sato Ambush weiter an seinem Modell gearbeitet. Er war der Ansicht, daß sich die Entladung der psionischen Energie aus dem Stygischen Netz und der Faust des Kriegers nicht so blitzschnell vollziehen würde, wie man zuerst angenommen hatte. Der elektromagnetische Kopplungseffekt - er war die Ursache des roten Leuchtens, von dem der Pararealist zuvor gesprochen hatte - war eher als Warnsignal zu werten. Vom Beginn der Leuchterscheinung an würde nach Sato Ambushs Rechnung eine gute Stunde vergehen, bis die ersten Auswirkungen der psionischen Eruption spürbar wurden.
Von Arfrar lagen keine neuen Nachrichten vor. Das letzte, was Tirzo auf diapathischem Weg hatte in Erfahrung bringen können, war, daß man auf den drei Stationen RAMANI, USHIRIKA und TAWALA Anti-KM-Serum eingesetzt hatte und daß von den aufsässigen Pterus keine Gefahr mehr drohte. Es war inzwischen anderthalb Stunden her, seit Tirzo zuletzt mit dem Nakken in Verbindung gestanden hatte.
Seitdem war kein Kontakt mehr zustande gekommen.
Auf Julian Tifflors Rat und in Ermangelung jeglicher Information über den Stand der Dinge im Lager der Nakken hatte der Krisenstab entschieden, die Verbände der vereinigten Flotten für einen Verzweiflungsschlag zu postieren. Wenn der Effekt der elektromagnetischen Kopplung sichtbar wurde und bis dahin noch keine positive Nachricht von Arfrar vorlag, würden die Flottenverbände die vier PELEKA-Anlagen und sämtliche sechzehn GEUZA-Plattformen angreifen. Man mußte damit rechnen, daß die Angriffsziele auf ähnlich wirksame Weise geschützt waren wie die Station UDHURU. Das Risiko war tödlich. Mah mußte es auf sich nehmen, weil es keine andere Wahl mehr gab.
Toktor Kagun, der Befehlshaber des halutischen Verbandes, hatte dem Krisenstab ein Angebot besonderer Art unterbreitet. Er wollte einen zweiten Vorstoß in Richtung UD-HURU unternehmen. Mit seiner neuen Waffe, dem Neutralisator, den er vor ein paar Tagen zum erstenmal erfolgreich gegen eine Flottille der Leibgardisten eingesetzt
Weitere Kostenlose Bücher