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1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

Titel: 1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwarzen Tod stoppen. Durch vier ihrer Getreuen und durch mich. Es war die Frage, ob wir es schafften. Ich hatte den Versuch bereits unternommen und verloren. Das wusste sie bestimmt. Wenn ich abermals verlor und dazu noch mein Leben aushauchte, besaß sie einen Feind weniger und konnte sich auf die Stärke des Schwarzen Tods einstellen.
    »Warum kommst du nicht mit?«, fragte ich sie. »Wovor hast du Angst? Vor seiner Sense, auf der schon einmal Will Mallmann hing? Ich habe ihn gesehen. Er ist chancenlos gewesen.«
    Assunga lächelte mir zu. »Dann weißt du ja, wie du dich zu verhalten hast, John. Sieh zu, dass dich die Sense nicht erwischt. Mehr kann ich dir nicht sagen. Sei besser als er. Vernichte ihn. Das hast du schon mal geschafft. Oder?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Eben. Oder bist du zu alt geworden?«, höhnte sie.
    Ich schüttelte den Kopf. »Dazu ist man nie zu alt, Assunga. Nicht, wenn es darum geht, den Schwarzen Tod zu bekämpfen. Ich schwöre dir, dass ich ihn irgendwann mal bekommen werde.« Ich deutete auf meine Brust. »Das spüre ich tief in mir. Das sitzt dort fest. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Sehr schön. Das gibt mir Hoffnung.« Sie öffnete ihren Mantel.
    »Und jetzt bleibst du in meiner Nähe.«
    Ich kannte das Ritual. Nur hatte ich es lange nicht mehr erlebt.
    Mein Blick glitt nach vorn, und so konnte ich erkennen, wie weit Assunga den Mantel zu den Seiten hin geöffnet hatte. Man sah ihm nicht an, dass er so weit geschnitten war, wenn er nur ihre Gestalt umhing. Das war schon ein Phänomen, wie stark sich der Stoff mit seinem Innenteil aus Haut dehnte.
    Auch ich kannte die Regeln. Es war besser, wenn ich mich fügte.
    Assunga blieb vor mir stehen. Allerdings war ich im Moment nicht mehr interessant für sie. Sie war mit ihren vier Dienerinnen beschäftigt, denen sie zuwinkte.
    Ich fing Mallmanns Blick auf und nebenbei auch seine Gestik. Er konnte seinen Triumph kaum noch für sich behalten. In seinen Augen schimmerte es wie im Fieber. Er hatte die Lippen in die Breite gezogen und lächelte mich kalt an.
    Mallmann freute sich. Er war in diesen Augenblicken aus dem Schneider. Nicht mal seine eigenen Helfer musste er in die Vampirwelt schicken, denn die hingen an den Galgen.
    Hinter meinem Rücken hörte ich die Geräusche der Tritte. Auch das Flüstern der Hexen. Sie waren gespannt auf ihre neue Aufgabe.
    Sie würden nicht mal den Versuch einer Weigerung machen. Für sie war es eine große Ehre, für Assunga zu kämpfen.
    Ich lächelte nicht. Ganz im Gegensatz zu der Schattenhexe, die mir zuflüsterte: »Bald musst du zeigen, was du kannst, Sinclair. Wieder einmal. Du wirst dich dem Schwarzen Tod stellen müssen, und ich werde zuschauen. Es kann sein, dass wir euch beobachten. Deine Waffen hast du ja zurückbekommen.«
    Ich hielt den Mund. Ich hätte noch davon sprechen können, dass ich gegen den Schwarzen Tod mit dem Schwert des Salomo gekämpft hatte, das mir nun fehlte. Aber welchen Sinn ergab das?
    Keinen. Assunga hatte zusammen mit Mallmann einen Plan gefasst, und den zogen sie durch. Wobei sie zugleich noch Justine Cavallo geärgert und ihr die Vampire gestohlen hatten. Es war durchaus möglich, dass Assunga und Mallmann sie wieder zurückschickten und sie sozusagen als Spielbälle benutzten.
    Es zeigte mir wiederum auch, wie schnell jemand die Seiten wechselte. Mallmann hatte sich an die Cavallo gewöhnt. Er und sie hatten ein Paar gebildet, was nun vorbei war. So ging jeder seinen eigenen Weg. Ich erlebte wieder, wie brüchig eine Kameradschaft zwischen den Schwarzblütern war. Da konnte sich niemand auf den anderen verlassen. Jedem ging es nur um seinen eigenen Vorteil.
    Die vier Hexen hatten mich erreicht. Sehr dicht waren sie an mich herangekommen. Ich spürte die Berührungen ihrer Körper. Ich nahm ihre Gerüche auf. Sie waren nicht zu identifizieren. Jede roch irgendwie anders, aber das war jetzt egal.
    Rechts neben mir und so eng an mich gepresst, dass ich ihre Rundungen spürte, stand Sally Cato. Sie hatte ihre Lippen zur Seite gezogen und grinste mit den gebleckten Zähnen wie ein Raubtier.
    Sie war auch die einzige Person, die sich bewaffnet hatte, aber ob zwei Messer gegen den Schwarzen Tod reichten, war fraglich.
    Sie berührte mit ihren Lippen mein Ohr. Ich hörte ihr leises Lachen und merkte den Druck einer Hand an meiner Hüfte.
    »Wir werden es ihnen zeigen, nicht?«
    Ich schwieg.
    Die Lippen lösten sich wieder von meinem Ohr, aber der Druck ihrer Hand

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