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1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

Titel: 1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sinclair!«
    »Meinst du?«
    »Bestimmt. Dreh dich um!«
    Ich tat es und bekam im ersten Moment große Augen. Es war nicht nur eine Person, die auf mich zukam, sondern gleich fünf.
    Assunga hatte die Führung übernommen. Dicht dahinter gingen vier Frauen, die sie praktisch flankierten.
    Eine davon kannte ich nur. Es war Leila Franklin. Die drei anderen waren mir unbekannt, doch ich ging davon aus, dass es sich bei ihnen um Hexen handelte…
    ***
    »Da ist sie«, sagte Mallmann und lachte leise.
    Er musste nichts hinzufügen. Ich sah selbst, wer von der anderen Seite auf die fünf Galgen zukam.
    Assunga war die Königin dieser Welt. Sie beherrschte sie. Ihr Wort und ihre Taten hatten Gewicht. Von niemanden ließ sie sich etwas sagen. Ich wollte nicht daran denken, woher sie kam und wie sie früher einmal ausgesehen hatte, denn wer ihr zum ersten Mal begegnete, der konnte sie nur für eine attraktive Frau halten.
    Langes, wildes, rotes Haar umrahmte ihren Kopf. Assunga besaß auf keinen Fall die glatte Schönheit einer Justine Cavallo, ihr Gesicht war nicht so perfekt und ebenmäßig geschnitten, aber es war ein Gesicht, das den Betrachter sofort in seinen Bann zog. Zumindest erging es mir so.
    Da gab es den etwas breiten, sinnlichen Mund, die leicht grünlichen Augen, die helle Haut und unter dem weichen Kinn die funkelnde Brosche, die ihren wichtigen Mantel zusammenhielt, der innen mit der gelblichen Haut eines Schamanen gefüttert war und nach außen hin eine graue Nachtfarbe aufwies.
    Mit einer knappen Handbewegung gab Assunga ihren Begleiterinnen zu verstehen, dass sie anhalten sollten, was diese auch sofort taten. Die Schattenhexe selbst ging noch einen Schritt vor und konzentrierte sich auf mich. Da sie noch nichts sagte und es auch nicht den Anschein hatte, als wollte sie mich ansprechen, schaute ich an ihr vorbei, um die vier Begleiterinnen näher in Augenschein zu nehmen.
    Leila Franklin kannte ich. Nicht die Person, die neben ihr stand.
    Eine blonde, recht kleine Person mit einem sehr kurzen Haarschnitt. Sie war ziemlich pummelig und besaß sehr runde Schultern. Bekleidet war sie mit einem schwarzen Kleid. Auf der Vorderseite glänzte silbern das Hexagramm, das aus zwei ineinander laufenden Dreiecken besteht.
    Von mir aus links gesehen gab es noch zwei Frauen. Eine davon war dunkelhaarig. Sie hatte einen finsteren Blick, was wohl daran lag, dass die Augenbrauen fast zusammenwuchsen. Auch sie trug nur ein schlichtes graues Kleid, aber um ihren Hals hatte sie mehrere Ketten gehängt, die mit Symbolen einer Hexenmagie bestückt waren.
    Neben ihr ging eine dunkelhäutige Person. Sie hatte es geschafft, das krause Haar glatt zu gelen, sodass es jetzt wie eine platte Ölschicht auf ihrem Kopf lag.
    Vom Gesicht her sah sie eine wenig aus wie Lara Croft, nur wirkten ihre Lippen sehr rot und aufgeworfen. Die Pupillen sahen aus wie zwei dunkle Kugeln.
    Nicht nur von der Hautfarbe sonderte sie sich von den anderen drei Frauen ab, sie trug auch andere Kleidung. Ein knappes rotes Oberteil, das dicht unter den Brüsten endete und so etwas wie einen ledernen Short mit einem breiten Gürtel, in dem zwei Dolche steckten. Halbhohe Stiefel bedeckten die Füße und den größten Teil der Waden.
    Ihre Haut war nicht so glatt. Das mochte auch daran liegen, dass sie an bestimmten Stellen im Gesicht leicht bemalt oder gepierct war. So glänzten in der Unterlippe drei Ringe.
    So unterschiedlich diese Personen auch waren, für mich stand fest, dass ich keine von ihnen unterschätzen durfte. Assunga hatte sie sich nicht grundlos ausgewählt. Es waren ihre Hexen, und als wirkliche Hexen stufte ich sie auch ein.
    Assunga ließ mir Zeit, alles in mir aufzunehmen. Erst nach einer Weile fing sie an zu lächeln.
    »Wir haben uns lange nicht gesehen, John.«
    »Ich weiß. Aber das bringt die Zeit so mit sich.«
    »Aber jetzt sind wir wieder zusammen.«
    »Stimmt. Nur gefällt mir der Umstand nicht, wie wir zusammengekommen sind. Es geschah zumindest bei mir nicht auf einer freiwilligen Basis.«
    »Das weiß ich. Aber hätte ich dich eingeladen, wärst du nicht gekommen, und so musste ich zu einem anderen Mittel greifen und habe dir Leila geschickt. Sie hat es geschafft, dich herzuholen, ohne dass es einer von deinen Freunden bemerkt hat.«
    »Ich kann nicht widersprechen.«
    »Sehr gut.«
    Dafür fragte ich mich, welchen Sinn das Gespräch hatte. Worauf wollte die Schattenhexe hinaus? Ich konnte mir noch keinen richtigen Reim darauf

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