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1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich

Titel: 1347 - Der Schwarze Tod, Assunga und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blieb.
    Assunga hatte die Arme so weit zur Seite gestreckt wie eben möglich. Wenn man sie beschreiben sollte, dann hätte der Vergleich mit einer Hohepriesterin oder Magierin gestimmt. Auf ihre Art und Weise war sie eben perfekt. Und das zeigte sie immer wieder.
    Außerdem gehörte sie zu denjenigen Personen, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen ließen. Jeder, der sich in ihr Spiel einmischte, hatte verloren.
    Ich war von den vier Hexen in die Mitte genommen worden.
    Noch hielt Assunga ihre Arme ausgebreitet und sorgte dafür, dass unsere Spannung anstieg. Ich merkte den leichten Druck im Magen.
    Mir kam in den Sinn, dass ich derartige Reisen schon öfter erlebt hatte. Dann meistens durch die Hilfe des Magiers Myxin. Aber auch Assungas Zaubermantel hatte ich bereits erlebt.
    Sie konzentrierte sich auf mich.
    Sehr genau hielt sie den Blick auf mich gerichtet. Ich suchte in ihrem Gesicht nach einer Botschaft, die sie allerdings nicht für mich hatte. Da half auch ihr feines Lächeln nicht weiter.
    Ohne eine Vorwarnung klappte sie den Mantel zu.
    Ich hörte nur ein huschendes Geräusch, spürte eine leichte Berührung an den Schultern, und einen Augenblick später klappte der Mantel zu. Er umfing mich und die vier Hexen.
    Im gleichen Augenblick veränderte sich alles!
    ***
    Jane Collins hatte die blonde Bestie zwangsläufig etwas besser kennen gelernt, weil Justine ja mit ihr zusammen lebte, doch jetzt lernte sie wieder eine neue Seite an ihr kennen. Sie wollte nicht behaupten, dass Justine Angst hatte, doch die Veränderung konnte sie nicht überspielen. Sie war aufgewühlt und sie hatte vor allen Dingen ihre Souveränität verloren. Noch innerhalb des Bunkers hatte sie einen Tobsuchtsanfall bekommen, während Jane Collins sehr ruhig geblieben war. Schließlich waren sie wieder gefahren und befanden sich nun in Janes Haus. Auch da hatte sich die Vampirin nicht beruhigen können. Wie aufgedreht war sie hin und her gelaufen. Sie hatte Theorien entwickelt und sie wieder verworfen.
    Sie hatte auf alles geflucht, was ihr in den Sinn gekommen war, nur zu einer Lösung hatte es nicht gelangt.
    Schließlich rammte sie die Tür zu Janes Zimmer auf, in dem die Detektivin saß und las.
    »Hast du eine Lösung?«
    »Nein!«
    Jane ließ die Zeitung sinken. »Dann musst du dich damit abfinden, dass es jemand gibt, der dir über ist.«
    Die Detektivin hatte bewusst so provozierend gesprochen. Sie war gespannt auf Justines Reaktion.
    »Verdammt noch mal!«, schrie sie. »Wie kannst du so was sagen? Das stimmt auch nicht. Du lebst von meiner Gnade und…«
    »Nun mal langsam, Justine.« Jane wurde ärgerlich. »Ein wenig profitierst du auch davon. Wir hätten dich vernichten können, das musst du schon einsehen. Aber du existierst. Sei froh darüber. Alles andere musst du hinnehmen. Das Schicksal läuft nicht immer so ab wie du es dir vorstellst. Es geht seine eigenen Wege.«
    »Ach. Und wer hat bei mir Schicksal gespielt?«
    »Ich kann dir nicht sagen, wer deine Beute geholt hat.«
    Die blonde Bestie trat einen Schritt vor. Sie funkelte Jane Collins an. Man konnte beinahe Furcht vor ihr bekommen. Es sah aus, als wollte sie Jane an den Hals springen.
    »Ach, wie locker du das alles nimmst. Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, was passieren kann? Jetzt, wo sie frei sind? Ich hielt sie eingesperrt. Ich war froh, dies getan zu haben. Ich wollte die anderen Menschen schützen. Aber das ist jetzt vorbei. Wer immer sie freigelassen hat, weiß genau, welch eine Gefahr sie für die Menschheit bedeuten. Sie werden sich auf den Weg machen, und sie gieren dabei nach Blut. Kein Mensch wird vor ihnen sicher sein. So ist es möglich, dass London plötzlich von Vampiren überschwemmt wird. Ja, verdammt, so muss man das sehen. Wenn sie zubeißen und das Blut trinken, wird für die Opfer ein neues Dasein beginnen, und sie werden ebenfalls nach dem Saft der Menschen gieren. Es gibt eine verdammte Gefahr für die Stadt.«
    »Toll gesagt, Justine.«
    »Das meine ich auch so.«
    »Tatsächlich?« Jane konnte den Spott nicht zurückhalten. »Du bist eine Blutsaugerin. Du siehst dich in der Hierarchie ganz oben. So müsste dir die Entwicklung doch eigentlich gefallen.«
    »Müsste, hätte, könnte!« Justine schüttelte den Kopf. »Das ist der reine Unsinn. Du solltest dein Denken in eine andere Richtung drehen. Hier geht es um viel größere Dinge. Oder hast du tatsächlich das Ziel aus den Augen verloren?«
    »Ich denke nicht.«
    »Doch.

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