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1348 - Asche zu Asche

1348 - Asche zu Asche

Titel: 1348 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergangenen Nacht eingeliefert worden.«
    Die Frau nickte mir zu. »Ja, das ist sie. Sind sie Verwandte oder ist einer von Ihnen der Ehemann…«
    »Weder noch«, sagte ich und holte meinen Ausweis hervor. »Wir sind von Scotland Yard.«
    Meine Legitimation wurde geprüft.
    Dann bat man uns zu warten, während die Frau mit einem Dr. Haskell telefonierte. Sie schien eine positive Nachricht zu bekommen, denn sie nickte und drehte uns wieder ihr Gesicht dabei zu.
    »Bitte, Dr. Haskell wird bald hier erscheinen und sie abholen.«
    »Danke.«
    Besuche und auch Warten in einem Krankenhaus waren nicht gerade unser Ding. Wir mussten es leider zu oft durchziehen und waren des Öfteren innerhalb der Krankenhäuser mit schwarzmagischen Angriffen konfrontiert worden. Ich hatte manchmal den Eindruck, dass diese Orte ein regelrechter Hort für die Gegenseite waren.
    An der Wand waren einige Schalensitze befestigt. Dort nahmen wir unsere Plätze ein. Über uns an der Decke befand sich ein Mosaik. Es sah aus wie ein biblisches Motiv.
    Dr. Haskell kam recht schnell. Er war ein noch junger Mann mit rötlich blonden Haaren und einem schmalen Gesicht. Er lächelte uns an, ließ sich noch mal die Ausweise zeigen und meinte: »Dann sind sie wohl die beiden Spezialisten.«
    Suko runzelte die Stirn. »Können Sie das genauer definieren?«
    »Es geht um Cindy Mora. Ihre uniformierten Kollegen haben leider kapitulieren müssen.«
    »Warum?«
    »Es war einfach zu hoch für sie. Sie kamen mit dem, was sie zu berichten hatte, nicht zurecht.«
    »Sie denn?«
    Dr. Haskell bekam ein rotes Gesicht. »Wenn Sie mich so direkt fragen, muss ich Ihnen sagen, dass auch ich damit meine Probleme habe. Was die Patientin berichtete, war einfach zu irreal und zu weit weg von allem.«
    »Was sagte sie?«
    Dr. Haskell hob die Schultern. »Sie war in einem Kino und muss sich dort einen Gruselfilm angeschaut haben, denn sie sprach einige Male von einem Vampir.«
    Wir horchten beide auf. »Und Sie gehen davon aus, dass sie nur einen Film gesehen hat?«, erkundigte ich mich.
    »Natürlich.« Der Arzt strich über seinen weißen Kittel hinweg.
    »Wie sollte es auch anders gewesen sein?«
    »War nur eine Frage.«
    Dr. Haskell schaute uns schief an, sagte aber nichts mehr zu diesem Thema. Stattdessen schlug er vor, dass wir uns selbst ein Bild machten.
    »Ich bringe Sie zu ihr.«
    Wir brauchten nicht in eine der oberen Etagen zu fahren, sonder konnten im unteren Bereich bleiben.
    Uns wurde erklärt, dass sich dort die Räume der Psychiatrie befanden. Dort hatte man die Patientin untergebracht. Als wir durch einen Gang schritten und weit nach vorn schauen konnten, sahen wir hinter einer Glastür einen Lichthof. Oder einen angebauten Wintergarten. Dort war es warm, und man hatte Tische und Stühle aufgestellt.
    Einige Patienten saßen dort. Sie trugen normale Straßenkleidung.
    Wer psychisch krank ist, dem sieht man es oft nicht an. Das würde sicherlich auch bei Cindy Mora der Fall sein.
    Der Arzt schloss die Glastür auf, damit wir den Wintergarten betreten konnten. Wenn wir nach oben schauten sahen wir über uns einen grauen Januarhimmel. Winterlich kalt war es nicht. In den letzten beiden Tagen hatte sich die Temperatur über den Gefrierpunkt hinwegbewegt. Die Wolken hingen tief. Hin und wieder nieselte es. Kein Wetter, um sich länger draußen aufzuhalten.
    »Ich geh mal davon aus, dass wir Cindy Mora hier im Wintergarten finden«, sagte ich.
    »So ist es.«
    »Wie hat sie sich verhalten?«
    Der Arzt blieb stehen. »Es ist nicht leicht, eine Antwort darauf zu geben. Sie war sehr verschlossen. Sie grübelte immer vor sich hin. Und wenn sie spricht, dann redet sie von einem Mann aus Sand.«
    Dr. Haskeil hob die Schultern. »Was immer das zu bedeuten hat, aber es ist eine Tatsache.«
    Ich war skeptisch. »Sie haben sich nicht verhört?«
    »Nein.«
    Das machte mich noch gespannter auf das Treffen mit Cindy Mora. Die anderen Patienten in der Nähe kümmerten sich nicht um uns. Für die meisten waren wir gar nicht vorhanden. Sie schauten durch die Scheiben in die Natur hinaus, die sich in winterlicher Kahlheit präsentierte und darauf wartete, wieder erblühen zu können.
    Cindy Mora saß allein in einer Ecke. Sie schaute ebenfalls nach draußen. Ansonsten tat sie nichts. Sie las auch nicht in einem Buch wie einige andere Patienten. Sie schaute nur nach vorn, und ich war mir nicht mal sicher, ob sie überhaupt wahrnahm, was sie sah, oder nur in ihrer eigenen Welt

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