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1348 - Asche zu Asche

1348 - Asche zu Asche

Titel: 1348 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verweinten Augen an und flüsterte: »Es war so schrecklich. Es war grauenhaft. Ich habe ihn im Dunkeln angefasst, und er zerfiel unter meinen Fingern. Er wurde zu Asche, zu Staub oder zu Sand. So genau weiß ich das nicht, weil es ja dunkel gewesen ist.«
    »Haben Sie kein Licht gemacht?«
    »Nein, das ging nicht. Ich hatte nichts bei mir.«
    »Dann sind sie sehr tapfer gewesen.«
    »Nein, nein, ich hatte nur Angst.«
    »Die müssen Sie jetzt nicht mehr haben.«
    »Aber…«
    »Bitte, Cindy, versuchen Sie, diese Nacht zu vergessen. Ich weiß, dass es nicht leicht ist. Sie werden sich immer erinnern, aber Sie müssen lernen, mit der Erinnerung umzugehen, und dabei möchten wir Ihnen gern helfen. Es ist wichtig, dass Sie uns alles erzählen, was Sie erlebt haben. Ich denke, das wird auch Sie etwas erleichtern.«
    Eine Antwort erhielt ich nicht. Ich wartete. Sie blieb halb in meinen Armen liegen. Es dauerte nicht lange, da hatte sie sich so weit gefangen, dass sie sprechen konnte. Und so erfuhren Suko und ich alles, was ihr in der vergangenen Nacht widerfahren war. Selbst die Details über ihre Rettung, über die sie sich noch jetzt wunderte, weil alles so wunderbar geklappt hatte.
    »Das war großartig von Ihnen, Cindy«, lobte ich sie. »Nicht jeder hätte diese Nerven gehabt.«
    Sie löste sich mit einem heftigen Ruck von mir und blieb starr auf dem Stuhl hocken.
    »Wie können Sie das sagen!«, rief sie mit zittriger Stimme. »Nein, ich habe Angst. Jetzt erst richtig. Ich traue mich nicht mehr nach draußen. Ich… ich … fühle mich verfolgt. Ich habe etwas Schlimmes getan, das weiß ich genau.«
    »Nein, das haben Sie nicht.«
    »Doch, doch, das habe ich. Ich weiß nicht, wer er war. Ich hätte ihn nicht anfassen sollen. Es war grauenhaft. Ich gehe auch nicht mehr in das Kino…«
    »Wie heiß es denn?«
    »Little Broadway.«
    Ich schaute Suko an, er mich, und beide hoben wir die Schultern, weil uns der Name unbekannt war.
    »Tut mir Leid«, sagte ich. »Aber dort sind wir noch nicht gewesen.«
    »Es liegt in Soho. Nördlich der Oxford Street. In einer schmalen Einkaufsstraße.«
    »Wird heute Abend wieder ein Film gespielt?«
    »Ja, ich glaube.«
    »Auch der Vampirfilm?«
    »Ja.«
    »Gut, danke.«
    Cindy schaute hoch. Sie rieb sich Tränenwasser aus den Augen.
    »Was soll ich denn jetzt tun? Ich will nicht in meine Wohnung. Ich habe Angst.«
    »Wohnen Sie allein?«, fragte Suko.
    »Ja. Ein kleines Zimmer. Mehr kann ich nicht bezahlen. Auch in Soho. Es ist ein Hinterhaus.«
    »Können wir Ihre Eltern erreichen, Cindy?«
    »Nein, nicht in London. Sie wohnen in Manchester und waren sauer, dass ich hier in die Stadt ging.«
    Wir mussten eine Lösung für die junge Frau finden. Da gab es im Prinzip nur eine. Sie musste so lange hier im Krankenhaus bleiben, bis sie sich einigermaßen erholt hatte. Und wir würden uns inzwischen das Kino genauer anschauen.
    »Fühlen Sie sich denn hier gut aufgehoben?«, erkundigte sich Suko.
    »Ja, hier gefällt es mir.«
    »Okay, dann werden wir mit dem Arzt sprechen, ob Sie die nächsten Tage noch hier bleiben können. Was Sie uns erzählten haben wir nicht vergessen, keine Sorge.«
    Sie schaute mich skeptisch an. »Ihr glaubt mir?«
    »Ja. Warum nicht?«
    »Das haben die Polizisten nicht.«
    »Da irren Sie sich«, sagte Suko. »Sie haben Ihnen geglaubt. Sie haben es nur nicht so gezeigt. Was Sie ihnen gesagt haben, das wurde schon weitergemeldet. Wäre es nicht der Fall gewesen, würden wir nicht bei Ihnen sitzen.«
    Cindy Mora reagierte nicht darauf. Sie senkte den Kopf und gab sich wieder ihren grübelnden Gedanken hin.
    Aber sie redete auch. Sie sprach jetzt mehr mit sich selbst. Uns hatte sie vergessen. So erfuhren wir noch ein paar Einzelheiten über das Kino, die möglicherweise wichtig für uns sein würden.
    Als wir uns verabschiedeten, konnte Cindy sogar wieder lächeln.
    Sie wünschte uns alles Gute und winkte noch hinter uns her.
    Im Wintergarten hatte sich nichts verändert. Es herrschte noch immer diese ungewöhnliche Ruhe, und wenn gesprochen wurde, dann mit leisen Stimmen.
    Draußen auf dem Gang, der von mehreren Türen flankiert wurde, entdeckten wir ein Türschild mit dem Namen des Arztes, der uns bekannt war.
    Ich klopfte kurz an und öffnete die Tür. Dr. Haskell saß dort mit einem Patienten an seinem Schreibtisch. Als er uns erkannte, verschwand der Ärger über die Störung aus seinem Gesicht. Er stand auf und kam mit schnellen Schritten auf uns zu.
    »Waren

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