Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1348 - Asche zu Asche

1348 - Asche zu Asche

Titel: 1348 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wir wurden auch noch gefragt, ob wir Hilfe benötigten, doch die lehnten wir ab.
    Der alte Chinese wünschte uns noch alle möglichen Schutzgeister an unsere Seite, dann waren wir entlassen.
    »Deine Vettern werden immer seltsamer«, sagte ich.
    »Wieso?«
    »Mir war der Mensch zu verschlossen.«
    »Aber man kann sich auf ihn verlassen. Man hat nicht vergessen, was wir für sie getan haben. Erinnerst du dich an die drei Killer aus dem Jenseits, mit denen wir uns herumschlagen mussten? Für uns würde man hier wirklich alles tun.«
    »Für dich.«
    »Auch für dich, John.«
    Da war ich mir nicht so sicher, aber ich sprach das Thema auch nicht weiter an.
    Bald hatte uns Soho geschluckt. Hier war auch noch um diese Zeit Betrieb. Die Dunkelheit verscheuchte die Menschen nicht aus dem Stadtteil, zudem gab es genügend Lichter und Reklamen, die mit ihrem Schein die Nacht zum Tag machten.
    Nach dem Weg brauchten wir nicht zu suchen, auch wenn wir jetzt aus einer anderen Richtung kamen. Wir schlenderten über den Gehsteig hinweg, erlebten das pulsierende Leben, sahen die zahlreichen Menschen, von denen viele zu dünn angezogen waren, doch das störte hier niemand.
    Suko und ich bewegten uns auf der Gehsteigseite, an der auch das Kino lag. Wir stellten fest, dass sich die Anzahl der Menschen vermehrte, je näher wir dem Ziel kamen.
    Wie nebenbei fragte Suko: »Ob das alles hier Vampirfans sind, die sich den Streifen anschauen wollen?«
    »Möglich. Er ist Kult. Da gibt es genügend Fans, die sich einen Film immer und immer wieder ansehen. Neu ist das also nicht.«
    Wir ließen uns weitertreiben. Immer tiefer hinein in diese bunte Welt, die von verschiedenen Gerüchen durchzogen war, denn es gab hier auch genügend kleine Imbisse.
    Als wir an der Bäckerei vorbeikamen, stand der Chef draußen und ließ ein breites Eisengitter vor dem Schaufenster und dem Eingang herab. Es war Zufall, dass er uns sah und mich dann so schnell erkannte.
    »Ach. Sie sind wieder da?«
    »Ich konnte nicht anders.«
    »Da haben Sie aber Glück. Heute läuft der Film.«
    »Wann fängt er an?«
    »Das weiß ich nicht. Da bin ich meistens schon weg.« Er schob seine Unterlippe vor. »Aber wenn ich richtig sehe, haben sich schon einige Besucher eingefunden, um in das leere Kino zu gehen.« Er nickte vor sich hin. »Wissen Sie, was ich glaube?«
    »Nein, aber Sie werden es mir sagen.«
    »Richtig, Mr. Sinclair. Ich glaube nämlich, dass sich da welche zusammengetan haben, eine Leinwand mitbringen oder auch eine Glotze mit großem Bildschirm aufstellen und sich die Streifen anschauen. Das alles in dieser komischen Einfahrt.«
    »Vielleicht.«
    »Sie werden es ja sehen. Schönen Abend noch.« Er wandte sich ab und betrat durch einen schmalen Seitengang das Haus.
    Suko lachte, bevor er sagte: »Die Idee ist gar nicht so schlecht. Der Bäcker hat wirklich Fantasie.«
    »Stimmt. Ich würde mir sogar wünschen, dass sie der Wahrheit entspricht. Dann hätten wir keine Probleme.«
    »Das hört sich nicht eben optimistisch an.«
    »Ich bin Realist.«
    »Okay, John, dann lass uns mal zu den Vampirfans gehen. Mal sehen, ob wir etwas erfahren.«
    Tagsüber hatten in der Einfahrt die Künstler gehockt. Um diese Zeit waren sie verschwunden. Deshalb war die Einfahrt allerdings nicht leerer geworden, im Gegenteil, sie hatte sich ziemlich mit Besuchern gefüllt. Einen ruhigen Platz zu finden, war nicht mehr möglich.
    Wir drückten uns hinein und schauten in zumeist jüngere Gesichter. Es war wirklich nichts Auffälliges an den Besuchern zu entdecken. Einige rauchten, andere aßen Popcorn, wieder andere schütteten sich die Drinks aus Dosen in die Kehle, und es gab nicht nur Männer unter den Kinofans. Auch junge Frauen waren vorhanden, die ebenso gespannt auf den Streifen waren.
    Suko und ich fanden einen Platz an der Mauer. Neben uns standen zwei junge Männer im Gruftie-Outfit. Sie trugen schwarze, bis zu den Knöcheln reichende Mäntel, hatten auch ihre Haare dunkel gefärbt und sie zu Rastalocken gedreht. Sie schauten vor sich hin und waren tief in die eigenen Gedanken versunken.
    Ich tippte dem Knaben neben mir auf die Schulter. Er drehte sich nur gemächlich um und fragte: »Was ist los?«
    »Nur eine Frage.«
    »Nicht jetzt.«
    Davon ließ ich mich nicht beirren. »Seht ihr den Film heute zum ersten Mal?«
    Beide mussten grinsen. Wir erfuhren, dass sie Stammgäste waren und bereits zum fünften Mal hergekommen waren, um sich den Vampirterror reinzuziehen.
    »Ist

Weitere Kostenlose Bücher