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1348 - Asche zu Asche

1348 - Asche zu Asche

Titel: 1348 - Asche zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schauten sich um, ohne zu sprechen. Überhaupt waren die meisten Gespräche verstummt. Wer immer eingetroffen war, er wusste, was ihm bevorstand. Auch wenn er sich den Film schon mehrere Male angeschaut hatte, zu einer Routine würde es nie werden. Alle waren von dieser Spannung erfasst worden.
    Das Gruftie-Girl in unserer Nähe hatte sich bei ihren beiden dürren Freunden eingehakt, als wären sie zwei perfekte Leibwächter, die sie sicher auf die andere Seite brachten.
    Die Wärme in meiner Handfläche verstärkte sich. Das Kreuz wurde nicht heiß, es verbrannte keine Haut, aber für mich war es das sichere Anzeichen dafür, dass etwas passierte.
    Auch weiterhin blickte ich über die Köpfe der Zuschauer hinweg.
    Ich wollte wissen, ob sich etwas mit der Luft veränderte. Ob vielleicht ein Nebel kam oder auch nur ein seichter Schleier, der sich wie ein Gruß aus einer anderen Welt heranschlich.
    Jeder von uns erlebte die Veränderung des Geruchs. Die Kälte verschwand. Es wurde wärmer, aber es roch auch muffiger, wie eben in einem alten Kino.
    Suko und ich schauten uns an.
    Mein Freund nickte und lächelte zugleich, während ich weiterhin die Wärme des Kreuzes an meiner rechten Hand spürte.
    Jeder von uns spürte den plötzlichen Ruck. Wie in einer Straßenbahn, die plötzlich anfährt. Mir fiel auf, dass die meisten Besucher ihr Augen geschlossen hielten. Das tat ich nicht. Denn als sie sie wieder öffneten, war die Einfahrt verschwunden.
    Wir alle befanden uns an einem anderen Platz.
    Im Foyer eines alten Kinos!
    ***
    Ich hatte diese und ähnliche Reisen schon öfter erlebt. Sie konnten unterschiedlich sein, und immer dann, wenn andere Personen mit dabei waren – ob freiwillig oder unfreiwillig – hatte ich die verschiedensten Reaktionen erlebt. Bei denen, die so etwas zum ersten Mal erlebten, stand die Angst an erster Stelle.
    Hier nicht!
    Damit meinte ich nicht Suko und mich, nein, es waren all die zumeist jüngeren Menschen, die uns auf diese Reise begleiteten. Ich hörte sie leise sprechen, und jedes Wort, das aus einem der Münder drang, erinnerte an ein Staunen.
    Ja, man staunte. Man war froh. Man kannte sich aus. Man freute sich, das Ziel erreicht zu haben.
    Ich schaute mich um und drehte mich dabei auf der Stelle. Dabei begegnete ich Sukos Blick. Mein Freund hob die Schultern und zauberte ein etwas schiefes Grinsen auf seine Lippen. Einen weiteren Kommentar brauchte er auch nicht abzugeben, denn was wir hier sahen, sprach für sich.
    Sicherlich dachte auch er nach. Ebenso wie ich. Wie sollte man diese Veränderung bezeichnen? Als ein magisches Wunder. Als einen Dimensionssprung oder als eine Zeitreise in die Vergangenheit?
    Möglich, dass dies alles auf einmal zutraf und wir uns dadurch in der Parallelwelt befanden, über die ich schon nachgedacht hatte.
    Auch Suko kannte solche Welten, und deshalb blieben wir zunächst sehr ruhig. Auch deshalb, weil uns offen keine Gefahr drohte, denn wir erlebten so etwas wie das normale Leben.
    Wir befanden uns in einem wirklich alten Kino. Es hatte diese Filmtheater früher gegeben, wobei ihre Zeit gar nicht mal so weit zurücklag. Erst in den achtziger und neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts hatte man damit begonnen, die großen Multiplexpaläste zu bauen. Da waren die anderen Theater dann mehr und mehr verschwunden. Nur noch wenige hatten sich halten können. Man nannte sie Programmkinos, und sie waren in der Regel ein Treffpunkt für Filmfreaks.
    So klein sah mir dieses Kino nicht aus. Die Zuschauer standen jedenfalls nicht gequetscht im Foyer. Sie fühlten sich wohl, sie unterhielten sich, aber ihre Stimmen erreichten meine Ohren nicht so klar, wie es normal gewesen wäre. Es hörte sich an, als wären sie durch Schallwände gefiltert worden.
    Wenn ich die Lage beurteilen sollte, so würde ich sagen, dass hier bei den Leuten eine leicht gedämpfte Erwartung herrschte. Man wartete ab, man freute sich still auf den Film.
    Suko war plötzlich etwas eingefallen. Er sprach mich sofort darauf an. »Wer hat Cindy Mora noch gefunden? Erinnerst du dich daran?«
    »Zwei Kollegen, wenn ich mich richtig erinnere. Sie sind ja durch den Anruf gelockt worden.«
    Mein Freund runzelte die Stirn. »Glaubst du das? Ein Anruf aus einer Parallelwelt?«
    »Warum hätten sie lügen sollen?«
    »Und die Polizisten haben sie hier im Kino gefunden. Gehst du davon auch aus?«
    Ich grinste säuerlich. »Ja, nein. Jedenfalls haben sie Cindy Mora gefunden.«
    »Dann müssen sie in

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