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1348 - Die ESTARTU-Saga

Titel: 1348 - Die ESTARTU-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ich will nicht, daß ich als Schwätzer in die Geschichte eingehe. Mir reicht es an übler Nachrede, wenn ich allein an meinen Taten gemessen werde ..."
    Das troff alles so sehr vor Selbstmitleid, daß ich die Absicht einer Selbstkarikierung vermutete. Und es wirkte auf mich so schizophren, daß ich sehr an mich halten mußte, um nicht doch Mitleid mit dieser durch und durch tragischen Gestalt zu haben.
    Aber es war letztlich so, wie Ijarkor sagte, es ging nicht um seine Person, er war nur der Chronist.
    Andererseits aber auch ein Betroffener, ein Akteur an vorderster Front und darum kein Unparteiischer.
    Ijarkor war nicht schizophren, zumindest nicht in psychopathologischem Sinn. Er war ein Zerrissener, weil sein Standpunkt in der Vergangenheit, über die es zu berichten galt, ein ganz anderer war als der, den er jetzt, als Chronist von eigenen Gnaden, einnahm. Er nahm eine Zwitterstellung ein, mußte sich quasi selbst parodieren, um den goldenen Mittelweg eines Pseudoneutralen einschlagen zu können.
    Man mußte ihm den Versuch zur Objektivität zugute halten und gelegentlich Abstriche machen.
     
     
     2. Buch: Vergangenheit - vor 50.000 Jahren und einigen mehr
     
    8.
     
    Der Bruderkrieg ging nun schon ins zwanzigste Jahr, und ein Ende war nicht abzusehen. Die Fronten zwischen den Pterus und den Kolonisten verhärteten sich immer mehr. Dabei gehörten sie alle ein und demselben Volk an... Thokmenen berichtigte sich: Sie stammten alle von ein und demselben Volk ab. Die Kolonisten der Extremwelten waren jedoch an die Umwelt angepaßt worden, so daß sie sich äußerlich oft sehr deutlich von ihren Stammvätern unterschieden. Dennoch waren auch sie immer noch Pterus -sollte man meinen.
    Der Konflikt hatte sich an scheinbar nebensächlichen Meinungsverschiedenheiten entzündet.
    Zuerst muß die Mutantenfrage gelöst werden!
    Wir sind keine Mutanten. Wir verlangen die Gleichberechtigung!
    Und wo beginnt diese - und wo soll sie enden? Unter Gleichberechtigung verstehen wir, daß ihr dasselbe Luftgemisch zu atmen bekommt und von unseren Näpfen essen könnt. Oder sollen wir uns umstellen und mehr Stickstoff inhalieren? Sollen wir EWK-Futter löffeln?
    Wir verlangen unsere Rechte! Dann beginnen wir beim Recht zu atm'en. Oder was ist mit dem Sittenrecht? Sollen wir, die Pterus ohne veränderte Erbmasse, die Liebespraktiken der Sandkriecher von Odul-Nauk übernehmen? Oder meinetwegen die Rituale der Singuva?
    Laßt die Singuva aus dem Spiel, sie sind neutral - bedauerlicherweise. Unter Gleichberechtigung verstehen wir keine Gleichmacherei. Wir sind die Kinder jener, die für euch das Imperium gefestigt haben. Ohne die Extremwelt-Pioniere hätten die Pterus nie die Planeten mit lebensfeindlichen Bedingungen erobern können. Wir, die Genmodulierten, haben die Ureinwohner von dort vertrieben und dafür gesorgt, daß keine Giftatmer groß werden konnten. Wie kommen wir dazu, die Rechnungfür eure Eroberungssucht zu bezahlen?
    Der Unterhalt der Extremwelten kostet nun einmal viel Geld. Die Lebensunterhaltungskosten eines Extremwelt-Kolonisten sind zehnmal so hoch wie die eines genetisch reinen Pterus. Da fragt sich der Anamuuner von der Straße freilich, wie er dazu kommt, euch auszuhalten. Ihr müßt euch schon selbst ernähren. Und euer Leben ist halt teuer - der reinste Luxus. Ihr zahlt eben für die Sonderstellung, die ihr genießt. Ihr seid ja was Besonderes!
    Wirpfeifen auf diesen Status. Entweder ihr begleicht eure Schuld und paßt unseren Lebensstandard an die galaktische Pterusnorm an, oder wir holen uns unser Recht mit Gewalt.
    Ihr wollt, daß das Imperium ausblutet!
    Nein, aber ihr wollt unser Blut. Wir sind alle Brüder - warum wollen wir das nicht wieder werden? Die EWK-Welten sind der Zentralregierung auf Anamuun zu teuer. Entweder ihr stellt euch auf die eigenen Beine -und dann braucht ihr nur das Souveränitätsabkommen zu unterzeichnen. Ihr könnt heute noch frei sein. Oder ihr bleibt dem Imperium treu, dann müßt ihr den Preis für euren Sonderstatus zahlen. Es gibt aber auch noch eine dritte Möglichkeit. Und die wäre?
    Ihr paßt euch uns an. Die Zentralregierung hat ein Regenerierungsprogramm entwickelt und ist bereit, die Kosten dafür zu zahlen. Wenn ihr dem zustimmt, könnten eure Kindeskinder bereits ganz normale Pterus sein und auf allen tausend Hauptwelten des Imperiums leben.
    Was für ein teuflischer Plan! Aber nicht mit uns'. Wenn ihr uns ausrotten wollt, dann müßt ihr euch schon direkterer

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