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1349 - Chronik der Kartanin

Titel: 1349 - Chronik der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freunde in diesem kosmischen Abschnitt. Wir sind auf uns selbst angewiesen."
    „Bist du männlichen Geschlechts?" platzte Eirene heraus und warf Mia-San einen raschen Blick zu, um deren Reaktion zu prüfen.
    Bao blieb für einen Moment die Luft weg, dann sagte er: „In unserem Volk gibt es keine strikte Trennung zwischen den Geschlechtern. Andererseits ist auf der NARGA PUUR keine Frau in so hoher Position wie Mia-San."
    „Damit beginnen die Probleme", murmelte Eirene. Auch wenn es Bao diplomatisch ausdrücken wollte, wurde durch seine Worte doch klar, daß die Kartanin der NARGA PUUR in einem Patriarchat lebten und für das Matriarchat der Kartanin-Kolonisten nur Verachtung übrig hatten. Und das war das erste Problem für Mia-San, weil sie sich Bao, einem Mann, nicht unterordnen konnte, wie er es verlangte. „Wie kommst du darauf, daß wir Feinde werden könnten, Bao?" wechselte Rhodan das Thema. „Wir kennen einen Teil eurer Vergangenheit und wissen, daß Oogh at Tarkan vor rund 50.000 Jahren mit dem Gigantraumschiff NARGA SANT zu dieser Galaxiengruppe gekommen ist. Uns ist bekannt, daß eure Heimat dem Untergang geweiht ist, ohne die Art der Bedrohung zu kennen. Das alles wissen wir, weil die Entität dieser Galaxiengruppe einst eurem Hilferuf gefolgt ist, um euch die benötigte Hilfe zu leisten.
    Oogh at Tarkan ist Jahrhunderte später auf die Einladung dieser Entität namens ESTARTU mit der NAR-GA SANT gekommen, um sich auch die Unterstützung der Völker von Estartu zu sichern. Damals ist einiges anders gekommen als erwartet. Oogh mußte mit der NARGA SANT und den Seinen fliehen. Aber heute liegen die Dinge etwas anders, und es muß keineswegs so sein, daß sich die Fehler und Mißverständnisse der Vergangenheit wiederholen. Hier in der Mächtigkeitsballung Estartu nicht, weil ein Prozeß des Umdenkens stattfindet, und nicht in der Lokalen Gruppe, wo auch wir beheimatet sind, weil eine Annäherung zwischen Galaktikern und Kartanin stattgefunden hat. Ich habe einen Boten in die Lokale Gruppe geschickt, von dem ich mir Antworten auf die letzten ungelösten Fragen erwarte. Aber ich kann nicht glauben, daß sich daraus grundlegend neue Aspekte ergeben. Schon gar nicht kann ich mir vorstellen, daß deine Belürchtungen, wir könnten Todfeinde werden, sich bewahrheiten. Eines könntest aber schon du uns beantworten. Wieso hat ESTARTU so lange damit gewartet, bis der zweite KLOTZ, die NARGA PUUR, auf die Reise geschickt wurde?"
    Bao von Tarkan hatte aufmerksam zugehört. Als der Translator ihm Rhodans letzte Frage übersetzte; zuckte er leicht mit dem Kopf und hob den Blick. Er sagte: „Eine Entität, eine Macht, ein Wesen oder ein Ding mit dem Namen ESTARTU ist mir nicht bekannt. In unserer Heimat existiert jedenfalls nichts, was diesen Namen trägt."
    „Das ist unmöglich", rief Atlan. „Oogh at Tarkan hat ausdrücklich gesagt, daß er auf Empfehlung der Superintelligenz ESTARTU in deren Mächtigkeitsballung gekommen ist."
    „Der Name ESTARTU ist mir kein Begriff!" beharrte Bao at Tarkan. „Ich denke auch, daß eine weitere Unterhaltung nicht zielführend ist."
    „Aber wir sollten weiter in Kontakt miteinander bleiben", konnte Rhodan noch sagen, bevor die Verbindung von Bao at Tarkans Seite aus unterbrochen wurde. „Ich glaube ihm kein Wort", sagte Atlan. „Er muß lügen, wenn er behauptet, noch nie etwas von ESTARTU gehört zu haben."
    „Fünfzigtausend Jahre sind eine lange Zeit", sagte Eirene. „Da kann sich allerhand ändern, wie man am Beispiel der Mächtigkeitsballung von ESTARTU sieht. In dieser Zeit kann selbst eine Superintelligenz in Vergessenheit geraten. Warum sonst hätte es so lange dauern sollen, bis die Kartanin einen zweiten KLOTZ auf die Reise schickten?"
    Eirene blickte zu Mia-San-K'yon, die sich die ganze Zeit über im Hintergrund gehalten hatte, als ginge sie das alles nichts an. Eirene konnte nun sehr gut verstehen, wieso es zwischen der Protektorin und dem Projekt-Koordinator der NARGA PUUR nicht klappte und wieso sie dieser Situation so völlig ratlos gegenüberstand.
    Auch Perry Rhodan hatte Verständnis für Mia-San-K'yon. Er sagte: „Wenn Gucky von seiner Mission zurückkommt, werden wir mehr wissen. Dann haben wir vielleicht auch stichhaltigere Argumente, um Bao von Tarkan zu überzeugen und sein Vertrauen zu gewinnen."
    Eine Funkerin kam aufgeregt zu Mia-San-K'yon gelaufen. Sie flüsterte ihr irgend etwas zu, wobei sie heftig mit den Armen gestikulierte. Mia-San-K'yon

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