1349 - Chronik der Kartanin
könntest das Lao-Sinh-Projekt zunichte machen!"
„Schweigt!" sagte Oogh at Tarkan, und seltsamerweise gehorchten ihm die ehrwürdigen Kartanin aus dem Kreis der Wissenden. Oogh fuhr fort: „Ich habe in der Vergangenheit schon einmal den Fehler gemacht, nicht die volle Wahrheit zu sagen und ESTAR-TUS Willen anders auszulegen. Und ich habe damit großen Schaden angerichtet."
„Du hast damals im Sinn der Völker von Hangay gehandelt und solltest es wieder tun", beschworen ihn die Voica. „Vielleicht wäre alles anders gekommen, hätte ich mir damals das Vertrauen der Völker der ESTARTU nicht durch falsche Aussagen erschlichen", sagte Oogh. „Schlimmer, als es dann kam, hätte es eigentlich nicht kommen können. Ich habe mir damals, als wir mit der NARGA SANT aus Estartu fliehen mußten, große Vorwürfe gemacht, daß ich unsere wirkliche Herkunft und unsere wahren Absichten verheimlicht habe.
Ich habe mich gefragt, wie es im anderen Fall gekommen wäre, habe endlose Hochrechnungen angestellt... Eine absolute Antwort habe ich nicht gefunden. Aber ich habe mir damals vorgenommen, nicht mehr durch Vorspiegelung falscher Tatsachen ans Ziel gelangen zu wollen. Diesem Vorsatz möchte ich treu bleiben."
Und Oogh at Tarkan erzählte seine Geschichte, die einige wesentliche Ergänzungen zu Ijarkors Bericht über ESTARTU aufzuweisen hatte.
Mit diesem Informationspaket kehrten Gucky und Fellmer Lloyd in dem guten Glauben in die Mächtigkeitsballung zurück, damit eine seriöse Basis zur Lösung der Probleme zu besitzen.
4. Buch: Vergangenheit - Oogh at Tarkan
7.
Es ist schwer für mich, einen Anfang zu finden. Soll ich damit beginnen, wie sich einige der am höchsten entwickelten Völker unserer dem Untergang geweihten Galaxis zusammentaten, um eine Rettungsaktion zu beschließen?
Wie sie verzweifelte Hilferufe ausschickten, als sie einsehen mußten, daß sie aus eigener Kraft Hangay nicht retten konnten? Und wie sich daraufhin eine Macht meldete, die sich ESTARTU nannte und den zum Untergang Verurteilten ihre Unterstützung zusagte? Wie ESTARTU schließlich in unserer Heimatgalaxis auftauchte und den kühnen Plan zur Rettung Hangays unterbreitete?
Oder aber soll ich die Geschehnisse so schildern, wie sie sich mir darboten? Ich wurde ja erst Jahrhunderte nach ESTARTUS Ankunft in Hangay geboren, als der Rettungsplan längst schon bis in alle Details ausgearbeitet und mit dem Bau der NARGA SANT begonnen worden war. Und ich wurde in eine Zeit geboren, da man an die vorbereitende Ausführung des Rettungsplans ging, in der aus allen daran beteiligten Völkern die Besatzungsmitglieder ausgesucht wurden, die Zataras als Chronisten bestimmt waren, die Nakken bereits als Navigatoren geschult wurden ...
O ja, ich könnte Bücher mit der Schilderung meines Werdegangs füllen, wie ich meine Grundausbildung bekam, zum erstenmal von der Existenz einer Superintelligenz erfuhr, die uns aus einem fernen Bereich zu Hilfe gekommen war, wie ich in den engeren Kreis der Kandidaten gelangte, die als Kommandanten der NARGA SANT in Frage kamen, und wie ich nach hartem Konkurrenzkampf aus dem strengen Ausleseprinzip als Sieger hervorging ... Wie ich zum erstenmal Kontakt zu ESTARTU hatte. Es dauerte sehr lange, bis ich mich daran gewöhnt hatte ESTARTU nicht sehen zu können, denn sie trat mir nie körperlich gegenüber, und es bedurfte eines langwierigen Reifeprozesses, bis ich sie als Geistesgeschöpf akzeptierte - erst dann konnte ich an ihrer Weisheit partizipieren und das von ihr übermittelte Wissen begreifen. Aber vielleicht habe ich bis heute nicht erkannt, was die Philosophie des Dritten Weges wirklich ist. Ich glaube, es inzwischen zu wissen, ich hatte viel Zeit zum Nachdenken. Aber ganz sicher begriff ich ESTARTUS Lehre noch nicht, als ich mit der NARGA SANT auf die Reise ging und schließlich in ihrer Mächtigkeitsballung eintraf. Wäre es nicht so gewesen, dann hätte ich nicht den großen Fehler gemacht, die Völker ESTARTUS über unsere wahren Absichten im unklaren zu lassen und in die Irre zu führen.
Ich spielte mich als der Prophet der ESTARTU auf und dachte, auf diese Weise solche Macht zu erlangen, um die Völker ESTARTUS im Sinn des Rettungsplanes manipulieren zu können, ohne sie in die Hintergründe einweihen zu müssen. Nur dadurch, so glaube ich jetzt, daß ich falsches Spiel trieb, habe ich es zugelassen, daß die Singuva an die Macht kamen, alle unsere Pläne zunichte machten und ESTARTUS Absichten
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