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1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

Titel: 1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gott, John, was ist das?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Das kann ich dir nicht genau sagen. Spätfolgen, möglicherweise.«
    »Kannst du dir vorstellen, dass sie erwacht und plötzlich aufsteht, um den Sarg zu verlassen?«
    »Vorstellen schon, doch ich glaube nicht, dass es wahrscheinlich ist. Sie macht mir nicht den Eindruck eines weiblichen Zombies. Möglicherweise wird sich die Haut noch etwas stärker verändern, aber das ist auch alles. Diese Blumen haben etwas abgegeben. Vielleicht einen magischen Saft, was weiß ich.«
    »Ja, möglich«, Max schüttelte sich. »Ich möchte sie jedenfalls nicht als lebende Leiche vor meinem Haus stehen sehen.«
    »Ich glaube nicht, dass du diese Furcht haben musst. Auf der anderen Seite sage ich dir ehrlich, dass man nie wissen kann, was noch passiert, wenn schwarzmagische Kräfte mit im Spiel sind. Daran sollten wir immer denken.«
    »Das tue ich schon die ganze Zeit über.«
    »Ich hätte da noch eine Frage. Wir haben zwar über vieles gesprochen, aber nicht darüber, wie diese Daisy Corner gestorben ist. Weißt du Bescheid?«
    »Ja.« Maxine schluckte. »Ob du es glaubst oder nicht. Sie ist erstickt.«
    »Bitte? Woran?«
    Maxine musste lachen. »Das kann ich dir auch nicht sagen. Sie ist einfach erstickt. Sie hat weder eine Fischgräte verschluckt noch etwas anderes. Sie ist einfach in ihrem Bett erstickt, und kein Arzt konnte feststellen, wie das möglich gewesen ist. Man steht schlichtweg vor einem Rätsel.«
    Für mich war es das zwar auch, aber ich ging davon aus, dass keine natürliche Ursache hinter dem Ableben des jungen Mädchens steckte. Daran hatte jemand gedreht. Möglicherweise die unbekannte Frau, die Carlotta im Wald getroffen hatte.
    Als ich mich mit diesem Gedanke beschäftigte, durchfloss mich ein gewisses Unbehagen. Nicht, dass ich direkte Angst um das Leben des Vogelmädchens gehabt hätte, aber zu lange allein lassen wollte ich es auch nicht.
    Von diesem Gedanken teilte ich Maxine nichts mit. Ich schaute weiterhin etwas versonnen auf die starre Gestalt im Sarg und nahm vorläufig Abschied von ihr.
    Die Farbe der Haut hatte sich nicht verändert. Sie war nicht kräftiger geworden, aber sie hatte sich auch nicht zurückgenommen.
    Daisy würde in diesem Farbton beerdigt werden, was sicherlich den Verwandten und Freunden auffallen würde, wenn sie die Tote noch mal sehen wollten.
    »Ich schlage vor, dass wir jetzt zu dir fahren, Max.«
    »Das hatte ich mir auch gedacht. Es wird gut sein, wenn du mit Carlotta redest. Sie kann dir sicherlich mehr über die Begegnung mit der Unbekannten erzählen.«
    »Und ihr habt sie vorher nie hier im Ort gesehen?« Diese Frage stellte ich bereits an der Tür.
    »Nein, das haben wir nicht.«
    »Komisch.«
    »Nein, John, das kannst du so nicht sagen. Sie ist aus der Kälte gekommen. Außerdem ist Dundee nicht eben eine Kleinstadt. Da kennt nicht jeder jeden.«
    »Das weiß ich auch. Na ja, mal schauen, ob Carlotta noch etwas eingefallen ist.«
    »Zumindest wird sie in ihrem Zimmer sitzen und über die Blume nachdenken.« Maxine schloss ab.
    »Klar. Sie ist auch mein Problem.«
    »Wieso?«
    Wir gingen die paar Schritte zum Wagen. »Ich überlege, was mit ihr passieren wird, wenn es zu einer Berührung mit dem Kreuz kommt. Ob sie auch so verfault oder verbrennt?«
    »Wünscht du es dir denn? Sie ist die einzige Spur, die wir noch haben.«
    Neben dem Rover blieben wir stehen.
    »Ich denke eher, dass diese Lilian gefährlich werden kann. Frag mich nicht nach dem genauen Grund. Es ist ein Gefühl, dem ich nachgehe. Aber ich möchte nichts ausschließen.«
    Die Tierärztin sagte nichts. Sie holte den Schlüssel hervor und schloss den Wagen auf. Ich setzte mich wieder auf den Beifahrersitz.
    »Das kann ich mir alles schlecht vorstellen«, sagte Maxine. »Es ist nichts passiert, als Carlotta die geschenkte Lilie mit nach Hause brachte. Sonst hätte ich das Mädchen auch nicht allein gelassen.«
    »Dann wollen wir hoffen, dass es so geblieben ist.«
    Maxine Wells startete den Wagen und fuhr los. Sie war jetzt weniger aufgekratzt oder optimistisch als draußen am Flughafen, und ich konnte mir vorstellen, dass mir nicht nur eine kalte Nacht bevorstand…
    ***
    Carlotta hatte es in der Küche nicht mehr ausgehalten. Maxine blieb ziemlich lange weg. Eigentlich hätte sie sich Sorgen ihretwegen gemacht, aber sie dachte daran, dass sie John Sinclair abholte und da waren sie schon zu zweit. Außerdem hatte Maxine sie noch vom Flughafen

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