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1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber

Titel: 1349 - Lilians tödlicher Blumenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschwammen.
    Atmen. Kraft schöpfen!
    Es ging nicht mehr.
    Jemand schien ihr einen feuchten Lappen in die Kehle gesteckt zu haben. Sie bekam keine Luft mehr, und in diesem schlimmen Augenblick erinnerte sie sich daran, wie Daisy Corner ums Leben gekommen war. Das Mädchen war erstickt!
    Kein Arzt hatte sich vorstellen können, wieso das passiert war.
    Carlotta dachte jetzt anders darüber. Bestimmt hatte Daisy Corner das gleiche Grauen durchlitten wie sie jetzt.
    Ich muss raus! Ich muss hier aus diesem Zimmer weg! Die Gedanken explodierten in ihrem Kopf. Aber wie war dies bei einer derartigen Schwäche und Luftknappheit zu schaffen?
    Sie war einfach zu kraftlos, um aufzustehen. Normal kam sie nicht aus dem Bett heraus. Das war sehr wichtig, denn sonst konnte sie es vergessen, zur Tür zu gelangen.
    Es gab nur eine Chance für sie. Ich muss mich aus dem Bett rollen!, schoss es ihr durch den Kopf. Auf die Erde fallen lassen und dann versuchen, zum Ausgang zu robben.
    Sie fing an.
    Luft brauchte sie.
    Ihr Atem glich nur noch einem Keuchen. Sie wollte aber nicht aufgeben und kämpfte weiter. Mit den Händen krallte sie sich im Betttuch fest. Sie wollte sich so weiterschieben und zumindest erst mal die Bettkante erreichen.
    Es ging. Leider nur Millimeter um Millimeter, aber auch damit musste sie sich zufrieden geben. Die kleine Welt um sie herum drehte sich vor ihren Augen. Wenn sie einatmen wollte, hörte sie nur ein krächzendes Keuchen.
    Dann spürte sie die Bettkante unter sich. Noch eine letzte kleine Drehung, und es war geschafft.
    Sie fiel.
    Nicht tief. Trotzdem schlug sie hart auf, und das auch noch mit dem Kopf. Der Teppichboden dämpfte zwar den Aufprall ab, aber es funkelte schon vor ihren Augen etwas auf wie Blitze beim Gewitter.
    Sie blieb liegen. Das Knie tat ihr ebenfalls weh, doch das störte sie nicht. Sie musste weiter. Der Geruch hatte sich immer mehr verstärkt, und es wurde von Sekunde zu Sekunde problematischer, überhaupt Luft zu bekommen.
    Die Luftröhre in der Kehle musste verstopft sein, und wenn sie wieder versuchte, einzuatmen, dann überkam sie ein würgendes Gefühl, sodass sie das Gefühl hatte, sich übergeben zu müssen.
    Das klappte auch nicht. Ebenso wenig wie das normale Atmen.
    Hinzu kam noch etwas.
    Eine große Panik hatte sie erfasst. Und die sorgte dafür, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Vor ihren Augen verschwamm die kleine Welt.
    Verzweifelt wälzte sich Carlotta auf den Rücken. Was sie hier erlebte, hatte sie noch nie zuvor durchlitten. Es war einfach grauenhaft und auch nicht zu erklären.
    Sie versuchte alles. Jede Bewegung wurde aus der Verzweifelung geboren. Sie drückte ihren Rücken hoch, sodass ihr Körper eine Brücke bildete. Das jedoch nur für einen Moment, denn sehr schnell sackte sie wieder zusammen und blieb keuchend liegen.
    Die weit geöffneten Augen waren gegen die Decke gerichtet.
    Noch vor wenigen Sekunden hatte sie geschwankt, aber diese Bewegung gab es nicht mehr. Außerdem war es ihr nicht möglich, noch etwas zu erinnern, denn zwischen ihr und der Decke tanzten schwarze und rote Inseln wie dicke Flecke. Ihre gesamten Sinne gingen verloren. Aus Carlotta war ein zuckendes Bündel geworden, das schrie, keuchte und jammerte.
    Luft!
    Jede Faser ihres Körpers schrie danach. Den Mund hatte sie weit geöffnet, aber der Widerstand in ihrer Kehle verschwand nicht.
    Dann veränderte sich ihr Zustand.
    Carlotta lag zwar noch auf dem Boden, doch es kam ihr vor, als würde sie über ihm schweben. Sie war so wunderbar leicht geworden. Diese Leichtigkeit war ihr nicht unbekannt. Sie erlebte sie immer dann, wenn sie ihre Flügel ausbreitete und davonflog.
    So hatte sie sich schon oft aus einer schlimmen Situation gerettet.
    Aus eigener Kraft, auf die sie immer so stark vertraut hatte.
    Aus eigener Kraft… Hier nicht!
    Das Zimmer war zu einer tödlichen Falle geworden. Und sie selbst hatte den Tod hineingebracht.
    Abermals versuchte sie es mit einem heftigen Atemzug. Sie wollte die Luft in ihre Lungen drücken, aber sie schaffte es nicht und hörte nur ein röchelndes Krächzen und dazwischen ebenfalls schreckliche Laute, die auch von einem Tier hätten stammen können.
    So leicht war sie, so herrlich leicht. Eine andere Kraft hielt sie gepackt und schwemmte sie der Decke entgegen.
    Ist der Himmel tatsächlich oben?, fragte sie sich. Fliege ich zu den Engeln? Kommt jetzt der lange, lange Tunnel, durch den ich an das Ziel gelange?
    Carlotta fühlte sich nur noch

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