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135 - Die Söldnerin des Todes

135 - Die Söldnerin des Todes

Titel: 135 - Die Söldnerin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht mehr leben, dann sollte er wenigstens ein ordentliches Begräbnis bekommen, und nicht für ewige Zeiten in diesen Eisblock eingeschlossen bleiben!
    »Wo kann sich dieser aufgelassene Flugplatz befinden?« überlegte ich laut und nahm einen Schluck vom Pernod.
    »In Greenwich«, antwortete der weiße Wolf.
    Ich schaute ihn überrascht an.
    »Als meine Schwester noch lebte, ließ ich sie auf dem Flugfeld von Greenwich mit dem Wagen fahren, um für den Führerschein zu üben. Der Flugplatz sah so aus wie der, den mir Yuums Auge zeigte.«
    »Na, mal sehen, ob du recht hast«, sagte ich, leerte mein Glas und erhob mich,
    ***
    Zwei Frauen hatten in Mr. Silvers Leben eine große Rolle gespielt. Die erste war die Hexe Cuca gewesen. Mit ihr hatte er Metal gezeugt. Aber sie waren nicht lange beisammengeblieben.
    Mr. Silver hatte damals schon auf der Seite des Guten gestanden. Cuca hatte gehofft, ihn auf die schwarze Seite bringen zu können, doch es war ihr nicht gelungen.
    Seinem Wunsch, wie er die Seiten zu wechseln, hatte sie nur kurze Zeit entsprochen. Ihre Angst vor Asmodis’ Zorn war zu groß gewesen, deshalb hatte sie Mr. Silver verlassen, mit einem Kind unter dem Herzen, von dem er keine Ahnung gehabt hatte.
    Sie hatte Metal allein und ohne Mr. Silvers Wissen geboren, und es hatte lange gedauert, bis Mr. Silver erfuhr, daß er einen Sohn hatte, den die Hexe im Sinne der Hölle erzogen hatte.
    Nach Cuca war Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, in Mr. Silvers Leben getreten.
    Eine weiße Hexe, die bereit war, genauso entschieden für das Gute einzutreten wie er. Mit ihr war der Ex-Dämon unvergleichlich länger zusammengewesen als mit Cuca. Sie wären es immer noch, wenn sich Cuca nicht zwischen sie gedrängt hätte.
    Als Cuca auftauchte, ging Roxane fort. Niemand wußte, wohin. Sie hatte selbst kein Ziel. Sie hatte die Fähigkeit, zwischen den Dimensionen zu pendeln. Sie war zu einer ruhelosen Wanderin geworden, auf der Suche nach sich selbst.
    Sie mußte Abstand gewinnen, schaffte es nicht, zurückzukehren und um Mr. Silver zu kämpfen, obwohl sie ihn liebte. Da Cuca ihren Platz an Mr. Silvers Seite wohl kaum freiwillig geräumt hätte, hätte Roxane sie töten müssen.
    Aber Cuca war die Mutter von Mr. Silvers Sohn!
    So suchte Roxane weiter nach einer Lösung, und ihr Weg führte sie auch, ohne daß sie es beabsichtigte, in die Hölle, wo sie Raedyp in die Falle ging.
    Sie hatte sich tapfer gewehrt, aber dennoch nicht verhindern können, daß er sie in seine Gewalt bekam. Sein Gift hatte sie geschafft. Als es in ihren Körper gelangte, wußte sie, daß sie verloren war.
    Und nun war ihr alles egal.
    Wenn Readyp gesagt hätte, er würde sie töten, hätte sie ihm mit einem gleichgültigen Schulterzucken geantwortet. Es gab nichts mehr, was sie zu erschüttern vermochte.
    Selbst wenn Raedyp nicht hier war, versuchte sie nicht zu fliehen. Sie hatte kein Ziel mehr, keine Zukunft, keine Hoffnung… Sie war nur noch eine Hülle, leer, ausgebrannt.
    Wenn der Spinnendämon ihr etwas befahl, gehorchte sie, egal, wie schlimm oder wie unsinnig das war, was sie tun sollte.
    Jetzt stand sie vor Metal und Rillo, die gefangen waren in diesen Kokons, und war unfähig, Mitleid zu empfinden. Raedyp hätte von ihr verlangen können, die beiden zu töten. Sie hätte es getan, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Daran war das Spinnengift schuld, das ihren Willen völlig lahmgelegt hatte - und ihre Empfindungen auch.
    Rillo, der glaubte, Güte in ihren grünen Augen zu erkennen, flehte sie um Beistand an. »Ich habe nichts getan, und ich wäre niemals auf den Hügel gegangen, wenn Metal mich nicht gezwungen hätte. Ich muße ihm den Weg zeigen. Wenn ich nicht gehorcht hätte, hätte er mich getötet.«
    Er bat die Hexe, sich für ihn bei Raedyp zu verwenden, doch er hätte ebensogut die Wand anjammern können. Roxane hörte ihn zwar, aber es regte sich nichts in ihr.
    Der Spinnendämon genoß die Situation. Feinde in seiner Gewalt zu haben war für ihn immer ein besonderes Vergnügen, Er war gern Herr über Leben und Tod, entschied mit Begeisterung über Sein oder Nichtsein.
    Es kam selten vor, daß sich jemand auf den Spinnenhügel wagte. Zumeist mußte sich Raedyp seine Opfer in der näheren oder weiteren Umgebung suchen, und er trat dann nicht immer in der Gestalt einer Riesenspinne auf, sondern täuschte jene, die sterben sollten, in der Gestalt eines hochgewachsenen, kräftigen Mannes - wie er es bei Abolla getan hatte.
    Entsetzen

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