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135 - Die Söldnerin des Todes

135 - Die Söldnerin des Todes

Titel: 135 - Die Söldnerin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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diesem Fall wollte sie keine Ausnahme machen.
    Das bedeutete, daß sie diesen unwegsamen Wald durchqueren mußte, den sie soeben erreicht hatte. Ihn zu umgehen kam für sie nicht in Frage, obwohl sie von den Gefahren wußte, die in diesem düsteren, verfilzten, teilweise recht unwegsamen Landstrich lauerten.
    Nicht umsonst nannte man dieses Gebiet den Wald der tausend Gefahren.
    Shaccaranda war schon weit in der Hölle herumgekommen- Sogar in der siebenten Hölle, Asmodis’ bevorzugtem Aufenthaltsort, war sie schon gewesen, doch nirgendwo war sie so ungern wie hier.
    Man hätte das Gebiet auch den Wald der tausend Augen nennen können. Sie glänzten und glühten überall, unter Blättern, auf Ästen, unter Wurzeln.
    Auf Schritt und Tritt beobachteten sie den Eindringling, und wenn Shaccaranda sich eine Blöße gab, konnte es sie das Leben kosten.
    Die Söldnerin zog ihr Schwert und schlug sich durch das Dickicht. Kälte erfüllte den düsteren Wald, dessen Boden noch nie ein Lichtstrahl erreicht hatte, Shaccaranda sprang leichtfüßig über Krüppelwurzeln, und unermüdlich hieb sie mit dem schlanken Schwert zu. Ihr schönes Gesicht war angespannt, sie reagierte auf jedes Geräusch sofort, und ihre Entschlossenheit, jede Gefahr augenblicklich niederzukämpfen, verschonte sie vor tückischen Angriffen, Sie kam immer tiefer in den Wald hinein. Kriechendes Getier ergriff die Flucht vor ihr. Sie vernahm hinter dichtem Blattwerk ein feindseliges Fauchen, und als sie sich dem noch unsichtbaren Gegner stellen wollte, zog er sich - eine Bestie mit messerscharfen Krallen - rasch zurück.
    Die Gefahren, die in diesem Wald lauerten, wurden erst akut, wenn man unaufmerksam war, Geisterhaft tappende Schritte veranlaßten Shaccaranda stehenzubleiben. Blätter schleiften über einen gedrungenen Körper, und Shaccaranda zog sich rasch hinter einen Baum zurück, dessen Stamm so dick war, daß dahinter für zwei Platz gewesen wäre.
    Sie löste den Verschluß ihres Umhangs und nahm diesen in die linke Hand. Die Schwertspitze wies nach unten. Shaccaranda wartete geduldig auf den Feind, der sich an ihre Fersen geheftet hatte.
    Er mußte ein Feind sein, sonst hätte er in diesem Wald nicht leben können.
    Die Söldnerin hörte ihn unterdrückt grunzen, und gleich darauf erblickte sie ihn. Es war ein häßliches Rüsselwesen, das einmal aufrecht ging, sich dann aber wieder auf allen vieren vorwärts bewegte.
    Sein Körper war geschuppt, auch die Brust war gepanzert. Es wirkte unverwundbar, doch das war es nicht. Mit dem geübten Blick der erfahrenen Kämpferin entdeckte Shaccaranda seine verwundbare Stelle, Sie befand sich zwischen Kopf und Rumpf, an der Unterseite des Halses. Dort mußte es Shaccarandas Schwert treffen. Das Rüssel wesen öffnete sein Maul, und die Söldnerin sah gefährliche Reißzähne, vor denen sich jeder Gegner in acht nehmen mußte.
    Sie wartete, bis der Gegner sich wieder bückte, um den weichen Waldboden in Augenschein zu nehmen. Mit seinem Rüssel konnte er bestimmt ausgezeichnet riechen. Ihr fiel auf, daß er die kleinen Ohren plötzlich spitzte, und dann bog sich der feuchte Rüssel in ihre Richtung.
    Der Feind hatte sie gewittert!
    Ein aggressives Knurren verließ sein Maul. Shaccaranda wartete keinen Augenblick länger. Sie mußte dem Gegner zuvorkommen.
    Blitzschnell schleuderte sie ihren Umhang hinter dem Baum hervor. Dieser fliegende Teppich fiel über den Kopf des Rüsseltieres und nahm ihm die Sicht.
    Ein markerschütterndes Grollen war seine erste Reaktion, und dann versuchte sich das Wesen wütend vom Umhang zu befreien. Ehe ihm das gelang, federte Shaccaranda vorwärts und wartete mit erhobenem Schwert.
    Als der Umhang zu Boden flatterte, war die Söldnerin zu Stelle. Der Feind sah sie, und seine tiefliegenden Augen glühten gierig auf, doch gleich darauf erlosch diese Glut, den Shaccaranda stach zu, und das Schwert saß mitten im Leben des gefährlichen Gegners.
    Tödlich getroffen brach das Rüsselwesen zusammen. Sein gedrungener Körper schrumpfte, und aus seinem Maul floß eine gallertartige Masse, die rasch verdampfte.
    Shaccaranda empfand keinen Triumph. Sie war es gewöhnt zu siegen. Sie hob ihren Umhang auf, hängte ihn sich wieder um und setzte ihren gefahrvollen Weg fort.
    ***
    Tucker Peckinpah setzte Himmel und Hölle in Bewegung, um eine Spur von Mr. Silver zu finden. Leider ohne Erfolg. Es kam selten vor, daß er so wenig für mich tun konnte.
    Aber es gab zum Glück nicht nur ihn.
    Der

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