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135 - Die Söldnerin des Todes

135 - Die Söldnerin des Todes

Titel: 135 - Die Söldnerin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Spinnenkopf veränderte sich, wurde zu einem Männergesicht.
    »F-l-u-c-h!« schrie Raedyp mit ersterbender Stimme. »Fluch über euch!«
    Sein Schrei ging in dumpfes Röcheln über. Am Ende seiner Kräfte, wollte er Shaccaranda und Metal noch einmal angreifen.
    Er rannte auf sie zu, doch Shaccarandas Schwert stoppte ihn und setzte seinem dämonischen Leben ein Ende.
    Er erstarrte. Seine langen Spinnenbeine fingen an zu glühen - zuerst rot, dann weiß und immer heller… und schließlich verglühten sie.
    Hart schlug der Spinnenkörper auf, und die zerstörende Glut erfaßte auch ihn. Hitze und ein helles Licht gingen von ihm aus. Metal legte den Arm um Shaccarandas Mitte und trat mit ihr zurück.
    Und mit dem Erlöschen der Glut verschwand Raedyp - für immer. Er hinterließ nichts. Es schien so, als hätte er ihn nie gegeben.
    Shaccaranda blickte düster auf ihr Schwert. »Eigenartig«, sagte sie. »Ich dachte, es würde mich mit ungeheurer Genugtuung erfüllen, ihn sterben zu sehen, aber das war nicht der Fall. Er ist tot, aber die Trauer und der Schmerz über den Verlust meiner Schwester sind immer noch groß.«
    »Du hattest dir mehr von der Rache erwartet.«
    »Ja. Inneren Frieden.«
    »Den kann man sich mit Rache niemals verschaffen«, sagte Metal. »Das ist die Sache der Seele. Nur sie kann dir inneren Frieden bescheren.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, sagte Shaccaranda. Sie schaute dorthin, wo Raedyp vor wenigen Augenblicken verglüht war. »Er hat uns verflucht.«
    »Mach dir deswegen keine Gedanken. Damit der Fluch wirksam werden kann, muß er von einem gleichgesinnten Wesen oder einer gleichgestellten Kraft gehört und angenommen werden. Ich glaube nicht, daß Raedyps Fluch diesen Spinnentempel verlassen hat.«
    Sie verließen den Saal und waren bereit, gegen die Wächterspinnen zu kämpfen, doch sie wurden nicht angegriffen. Shaccaranda befreite die Hölleneule aus dem Kokon.
    Der Riesenvogel mit den leuchtenden Augen flog vor ihnen her, den Gang entlang, eine Treppe hoch, und als ihn der Wind der Freiheit umwehte, stieß er ein lautes Krächzen aus und flog zum Wald der tausend Gefahren zurück.
    Als Metal erfuhr, daß die Eule versucht hatte, Shaccaranda zu töten, fragte er: »Warum hast du sie befreit?«
    »Sie hätte mir nichts getan, wenn ich den Wald nicht durchquert hätte. Ich bin in ihren Lebensbereich, in ihre Jagdgebiete eingedrungen…«
    »Und da meinst du, sie hat das Recht, dich anzugreifen.«
    »Ja.«
    »Du bist ein außergewöhnliches Mädchen«, sagte Metal bewundernd.
    »Und du bist, wie ich gesehen habe, ein außergewöhnlicher Mann. Woher kommst du?«
    »Einst war meine Heimat die Silberwelt. Heute lebe ich auf der Erde«, antwortete Metal.
    »Was für Pläne hast du?«
    »Vielleicht werde ich die Suche nach meiner Mutter fortsetzen. Ihr Name ist Cuca…« Metal erzählte der Söldnerin, weshalb es ihm so wichtig war, die Hexe zurückzuholen.
    »Vielleicht kann Roxane deinem Vater helfen«, sagte Shaccaranda.
    »Ja, vielleicht.«
    »Und was machst du danach?« wollte Shaccaranda wissen.
    Der junge Silberdämon zuckte die Schultern. »Ich habe es mir abgewöhnt, Pläne auf lange Sicht zu machen. Es kommt ja doch fast immer irgend etwas dazwischen und wirft die schönsten Pläne über den Haufen.«
    »Du sprichst wie ein weiser alter Mann«, sagte Shaccaranda. »Ich mag dich, Metal. Erzähl mir von der Erde.«
    »Dort ist alles anders als hier.«
    »Schöner?« frage Shaccaranda. »Anders.«
    »Gefällt es dir auf der Erde?«
    »Einiges gefällt mir, anderes nicht. Ich weiß noch nicht, ob ich bleiben werde.«
    »Wer erwartet dich bei deiner Rückkehr?« erkundigte sich Shaccaranda. »Mein Vater.«
    »Kein Mädchen?« fragte Shaccaranda erstaunt.
    »Ich war einmal mit einer Zauberin zusammen. Ihr Name war Arma.« - »Was ist aus ihr geworden?«
    »Ich glaube, sie ist tot«, sagte Metal ernst.
    »Du weißt es nicht? Hast du nie versucht, dir Gewißheit zu verschaffen?«
    Metal schüttelte den Kopf. »Nein. Vermutlich deshalb, weil mein Herz weiß, daß sie nicht mehr lebt.«
    »Irgendwann wird eine andere ihren Platz einnehmen«, sagte Shaccaranda.
    »Wenn, dann käme nur ein Mädchen wie du in Frage«, sagte der junge Silberdämon. »Du bist schön, tapfer, weißt mit deinem Schwert hervorragend umzugehen…« Er blieb stehen und sah ihr in die dunklen Augen. »Wenn ich dir den Vorschlag machen würde, mit mir zu kommen, Shaccaranda… wie würdest du entscheiden?«
    »Mein

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