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135 - Madame La Roshs Marterhaus

135 - Madame La Roshs Marterhaus

Titel: 135 - Madame La Roshs Marterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich
genommen.
    Um Madames Lippen spielte ein rätselhaftes, wissendes
Lächeln.
    Sie hatte etwas gesehen. Aber darüber sprach sie
nicht.
    Hinter einer Erdwelle, unmittelbar hinter dem Abhang,
war ihr etwas aufgefallen. Dort hatte ein Mensch gelegen. Mit roten Haaren...
    Es gab jemand, der den ganzen unheimlichen und
scheinbar unmöglichen Vorgang beobachtet hatte!
    Nun, sie hatte sich nicht anmerken lassen, daß sie den
Beobachter wahrnahm.
    Darauf baute sie ihren Plan auf...
     
    *
     
    Der Mann kam aus der Versenkung in die Höhe, kaum daß
das Eisentor ins Schloß gefallen war.
    Er fuhr sich mit der kräftigen Hand durch das rote
Haar. Iwan Kunaritschew war gebückt zum Tor gelaufen und legte lauschend das
Ohr an.
    Die knirschenden, sich entfernenden Schritte der
beiden Frauen waren zu vernehmen. Dann herrschte wieder Stille.
    Iwan schüttelte sich.
    Das war gerade noch mal gutgegangen. Viele Stunden
hatte er in der Nähe des Anwesens und auch im Innern des Parks verbracht, um
sich einen Eindruck von der Umgebung und dem Haus zu verschaffen.
    Aufgrund seiner Wahrnehmungen hatte er über den
PSA-Ring die Zentrale in New York informiert, die wiederum aktiv geworden war
und die notwendigen Wahrnehmungen an das Sheriff's-Office in Blomington
weitergegeben hatte. Hier hatte man den Wunsch vorgetragen, sich noch still und
abwartend zu verhalten und sein Hauptaugenmerk zunächst auf den Motorradfahrer
zu richten, der auf einer schweren Suzuki mit New Yorker Kennzeichen geflohen
war.
    Den Toten selbst konnte man nicht mehr helfen, und
Iwan Kunaritschew kam es darauf an zu erfahren, wie Madame La Rosh wohl
reagieren würde, wenn sie ihren Gärtner suchte.
    »Ich hatte alles andere erwartet als das, was ich
schließlich zu sehen bekam, Towarischtsch«, sagte er mit belegter Stimme, als
er sich mit seinem Freund Larry Brent in Verbindung setzte. »Sie haben die
Leichen einfach in Luft aufgelöst, Larry!«
    »Unmöglich!«
    »Hab' ich mir auch gesagt, aber ich hab's mit eigenen
Augen gesehen! Ich hab's genauso gesehen wie ich jetzt die Zigarette sehe, die
ich in der Hand halte und rauche.«
    »Halt sie ein bißchen weiter weg.«, Larry hüstelte
gekünstelt, und seine Stimme klang gepreßt aus dem Miniaturlautsprecher. »Ich
krieg' keine Luft mehr, Brüderchen...«
    »Wenn mir die Sache nicht so ernst wäre, würde ich
jetzt laut und schrecklich lachen. Aber da geh' ich das Risiko ein, daß diese
merkwürdige Madame La Rosh vielleicht noch auf mich aufmerksam wird...« Iwan
befand sich etwa achthundert Meter von dem Anwesen entfernt, an der Stelle, wo
er sein Fahrzeug abgestellt hatte. »Auf den ersten Blick scheint das zwar
unmöglich, aber dieser Frau, die Leichen verschwinden lassen kann, traue ich
noch mehr zu, Towarischtsch. Ist sie überhaupt eine normale Frau? Ist sie möglicherweise
eine Hexe, eine Zauberin, eine Dämonin?«
    Er berichtete in allen Einzelheiten den unglaublichen
Vorgang.
    »Wir müssen rein in das Haus«, murmelte Larry Brent
und gab dann seinerseits Kunaritschew einen Bericht der Vorfälle, die er
verfolgt hatte.
    Baesly lag immer noch unter Quarantäne. Nach dem
Faustschlag war er bis zur Stunde noch nicht wieder zu sich gekommen.
    »Bist du so hart eingestiegen, Towarischtsch? Ich
kenne dich ja nicht wieder!«
    »Es ist kaum anzunehmen, daß die andauernde Ohnmacht
von dem Schlag herrührt. Die Bewußtlosigkeit hat mit dem Krankheitsbild zu tun,
nehmen die Ärzte an, die hier vor einem echten Rätsel stehen...«
    »Mal wieder«, knurrte der Russe. »Das Krankheitsbild
läßt sich in keines der bekannten einreihen. Es ist völlig verwischt. Der
Kranke hat Fieber, stöhnt in seiner Bewußtlosigkeit - ist in der nächsten
Stunde fieberfrei. Die Haut ist völlig verfärbt, es kommt zu Herz- und
Kreislaufsensationen, aber die injizierten Mittel sprechen nicht an. Alle Werte
sind verschoben, die Leukozytenzahl ist um das Zehnfache gestiegen - und die
Erythrozyten, die roten Blutkörperchen, sind dazu im Gegensatz, wie es normal
wäre, nicht weniger geworden -sondern haben sich allen Naturgesetzen zum Trotz im gleichen Verhältnis vermehrt. «
    »Hätte mich auch gewundert, wenn du etwas Normales
hättest berichten können.«
    »Die Sache zeigt sich von ihrer verzwicktesten Seite.
Eines ist klar: Im Haus La Rosh geht etwas vor. Aber was es ist, davon erkennen
wir nur die Auswirkungen... da ist Baeslys Zustand nach der Übernachtung in
diesem Haus... aber das vermuten nur wir... da verschwinden zwei

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