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135 - Madame La Roshs Marterhaus

135 - Madame La Roshs Marterhaus

Titel: 135 - Madame La Roshs Marterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sicher noch an unser
Preisausschreiben: »,Überraschungspreisträger gesucht'. Sie sind eine unserer Überraschungspreisträgerinnen,
Frau Laumann. Sie haben den zweiten Preis gewonnen. Und nun wollen Sie sicher
auch erfahren, worum es geht. Wir wollen Sie nicht länger auf die Folter
spannen: Der versiegelte Umschlag mit der 'Überraschung', den unser Notar für
Sie zog, stand unter dem Motto: 'Mal weg vom Alltag'. Wir alle sind
eingespannt, wir alle haben irgendwann im Jahr mal den Wunsch, mal alles liegen
und stehen zu lassen, mal eine Reise zu machen und keine großen Vorbereitungen
zu treffen. Von heute auf morgen wegzufahren, die Sorgen des Alltags hinter
sich zu lassen. Sie sind ein solcher Glückspilz! Hoffen wir hier jedenfalls ..
Ihnen gehört eine Vierwochen-Reise durch die Staaten. Sie werden Disneyland zu
sehen bekommen und den Grand Canyon, die Geisterstädte des Westens, die Großen
Seen... Texas, Alabama, das sonnige Kalifornien.. Las Vegas, Hollywood... Sie
werden einen Tag zu Gast im Weißen Haus Sein. Das wird der Höhepunkt Ihrer
Reise werden: Ein Diner beim Präsidenten!
    Dazwischen gibt es soviel zu sehen, was wir hier gar
nicht alles aufzählen können. Jeder Tag wird für
Sie eine neue Überraschung bringen... wie in unserem Preisausschreiben
versprochen.
    Sie kennen die Bedingungen: weg vom Alltag, von einer
Stunde zur anderen. Sind Sie dazu im Moment, da Sie dieses Schreiben erhalten,
in der Lage? Können Sie sich frei machen? Gibt es irgendwelche Probleme, die
Sie daran hindern? Ihre Familie? Gesundheitliche Fragen?
    Das alles können nur Sie wissen. Wir können Sie nur
darum bitten, nur die wirklich zwingenden Fragen zu behandeln und sich nicht
von Alltagssorgen, denen wir oft zuviel Gewicht verleihen, regieren zu lassen.
    Wenn Sie diesen Brief gelesen haben, bitte rufen Sie
uns an! Ihr Ticket liegt bereit! Ihre Maschine ist gebucht. Sie können morgen
früh um diese Zeit, da Sie diesen Brief lesen, schon in einem Jumbo sitzen und
über den Wolken schweben - im wahrsten Sinne des Wortes. Lassen Sie den Alltag
zurück!
    Sie haben vierundzwanzig Stunden Zeit. Im ersten
Moment scheint dies eine Zumutung zu sein, wir wissen das hier. Aber wie wenig
Zeit braucht man wirklich, sich vom Alltag zu lösen? Probieren Sie es aus!«
    Edith Laumann tanzten die Buchstaben vor den Augen.
Ihr Herz schlug heftig, und ihre Haut fühlte sich feucht an. Edith war erregt.
    Die vielen Fragen in dem Fragebogen, die in einer
speziellen Abteilung auf die persönlichen Verhältnisse eingingen und die
>notwendig waren für die Überraschung<, wie es damals hieß, kamen ihr
wieder in den Sinn. Und nun verstand sie diese Fragen um so besser.
    Es war nach Krankheiten gefragt worden, nach
Impfungen, die während der letzten zwei Jahre durchgeführt wurden, nach dem
Familienstand. Es war danach gefragt worden, ob der Teilnehmer auch bereit sei,
eventuell seine Frau oder im Fall des Gewinn einer Teilnehmerin sie ihren
Gatten allein zu lassen? Ihre Kinder?
    Sie hatte einen Sohn angegeben, der jetzt vierzehn
Jahre alt war. Natürlich konnte sie den mit ihrem Mann allein lassen.
    All das hatte sie seinerzeit genau angegeben und dann
vergessen. Daß sie jemals etwas von dem Unternehmen »Überraschungspreisausschreiben
«hören würde, damit hatte sie nie gerechnet. Vielleicht hatte sie auch nur
gewonnen, weil möglicherweise so wenig Personen daran beteiligt waren. Aufgrund
der persönlichen Angaben waren verschiedene Teilnehmer für bestimmte
Möglichkeiten ausgewählt worden. Und Fortuna war diesmal auf ihrer Seite
gewesen!
    Jetzt wußte Edith nicht, ob sie darüber traurig sein
oder sich freuen sollte. Im Widerstreit der Gefühle sah sie nicht mehr klar.
    Weg vom Alltag! Konnte sie das so einfach tun?
Innerhalb von vierundzwanzig Stunden alles liegen und stehen lassen?! Das war
doch eine Zumutung, wenn sie bedachte, was da alles zu erledigen war! Für eine solche
Reise brauchte man mindestens zwei oder drei Monate Vorbereitungszeit... Warum
eigentlich alles so schnell? Dann kamen die Zweifel und sie überdachte die
Dinge von einer anderen Seite aus. Was war eigentlich so wichtig? Als sie ganz
objektiv darüber nachdachte, kam sie zu der Feststellung, daß man wirklich den
Alltag hinter sich lassen konnte, wenn man nur wollte! Da war die Steuer zu
erledigen. Nun, das konnte diesmal auch ihr Mann machen... Um den Jungen konnte
sich die Oma kümmern, die konnte auch für Mann und Sohn kochen... das macht sie
sowieso

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