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135 - Madame La Roshs Marterhaus

135 - Madame La Roshs Marterhaus

Titel: 135 - Madame La Roshs Marterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Party aus, und da hat er mehrere Entwürfe für verschiedene
Blumenarrangements angefertigt, die im Augenblick begutachtet werden.«
    Larry Brent warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
»Dauert es noch lange?«
    Mrs. Kellery zuckte die Achseln. »Das kann man nicht
so genau sagen. Die Dame ist erst wenige Minuten vor Ihnen hier eingetroffen.
Die Angelegenheit kann innerhalb von fünf Minuten abgeschlossen ein, es kann
aber auch eine ganze Stunde dauern. Das kommt darauf an, ob irgendwelche
Änderungswünsche vorgebracht werden oder ob einer der Entwürfe auf Anhieb
akzeptiert wird. - Worum geht es, Mister... vielleicht kann ich Ihnen
behilflich sein?«
    »Brent - Larry Brent ist mein Name. Das, was ich mit
Ihrem Mann besprechen möchte, ist eigentlich sehr privat.«
    Sie lachte. »Nun, wenn es nach zwanzigjähriger Ehe
noch Geheimnisse gibt, dann muß ich das wohl akzeptieren, Mister Brent.«
    »Es ist rein geschäftlich, Madame.« Larry entschloß
sich, zu einem späteren Zeitpunkt wiederzukommen. Seit dem Frühstück hatte er
noch nichts zu sich genommen, und er wollte die Wartezeit in einer Imbißhalle
verbringen, um dort wenigstens eine Kleinigkeit zu essen.
    »Aber warten Sie mal, Mister Brent!« Die Frau kam um
die Theke herum und gab ihm zu verstehen, daß sie im Büro mal nachschauen
wollte, wie lange es noch dauern könnte. »Ich bin sofort wieder zurück. Nehmen
Sie einstweilen Platz!« Mit diesen Worten deutete sie auf einen hochlehnigen
Korbsessel, der neben einem großen Aquarium stand, in dem exotische Fische
schwammen. »Ich bin gleich wieder zurück.«
    Sie umrundete eine Palme von beachtlichen Ausmaßen,
die das Glasdach des erweiterten Geschäftslokals fast berührte, und verschwand
nach hinten durch eine Schwingtür. Larry konnte gerade noch wahrnehmen, daß
dahinter ein geräumiger Flur begann, in den Treppen mündeten.
    X-RAY-3 sah sich verschiedene Pflanzen an, die ihn von
Farbe, Duft oder Gestalt her interessierten.
    Es war doch erstaunlich, wie viele Blumen um diese
Jahreszeit Menschen mit ihrem Duft und ihrer Farbe erfreuen konnten!
    Es war still, beinahe friedlich in dieser bunten,
vielfältigen Blumenwelt. In die hinein paßte der markerschütternde Schrei
überhaupt nicht...
    »Aaaaagggghh!«
    Die Scheiben der Schwingtür vibrierten. Der Schrei
ging Larry unter die Haut.

X-RAY-3 rannte los, ohne auch nur eine einzige Sekunde
zu zögern.
    Mrs. Kellery!
    Er stürmte in den Flur und jagte über die Treppe nach
oben.
    Dort wurde im gleichen Augenblick eine Tür
aufgerissen. Myriam Kellery stürzte schreckensbleich aus einem Raum. Sie
krallte sich am Türpfosten fest, um nicht zu Boden zu stürzen. Ihre Augen waren
weit aufgerissen. Sie wollte etwas sagen, aber nur unartikulierte Laute drangen
aus ihrer Kehle.
    Da war Larry Brent auch schon bei der Frau, hielt sie
fest und verhinderte, daß sie zu Boden stürzte. Sie ließ sich förmlich in seine
Arme fallen.
    »Im Zimmer... mein Mann er... es kann nicht sein«, stieß
Myriam Kellery tonlos hervor.
    Larry konnte in das Zimmer sehen.
    Mitten im Raum stand ein Tisch, darauf lagen mehrere
große Papierbogen.
    Neben dem Tisch aber lag ein Mensch. Mit dem Rücken
auf dem Boden, die Augen weit aufgerissen.
    »Er ist tot... Tom, mein Mann... tot...!«
    Larry Brent ließ Mrs. Kellery zu Boden gleiten, lehnte
sie vorsichtig gegen die Wand und lief dann die drei Schritte ins Zimmer. Er
starrte in Tom Kellerys Gesicht und sah seine Hände.
    Wie ein Adergeflecht in die Haut eingelassen,
schimmerte ein Netzwerk fluoreszierenden Gewebes auf seinen Händen und seinem
Gesicht, als hätte eine Spinne ein hauchdünnes Netz nicht auf, sondern in
seinen Leib gewoben.
    Tom Kellery atmete nicht mehr. Weder Herzschlag noch
Puls waren hör- oder tastbar.
    Der Mann war tot.
     
    *
     
    Hinter Larrys Stirn arbeitete es.
    Seine Lippen bildeten einen harten, schmalen Strich in
seinem angespannten Gesicht.
    Er kontrollierte mit einem einzigen Rundblick den
Raum.
    Er war leer.
    Larry ging neben Tom Kellery in die Hocke. »Ihr Mann
hatte Besuch, sagten Sie. Aber der Raum ist leer. Gibt es einen Hinterausgang?
«
    Myriam Kellery nickte kraftlos und deutete nach unten.
»Aber... das hätte man doch hören müssen. Die Tür... ist mit einer Glocke
gekoppelt. Niemand kann... unbemerkt... hereingehen oder fortgehen.«
    X-RAY-3 lief den angegebenen Weg durch den Flur und
öffnete die Tür. Eine Glocke schlug an. Von der Tür aus gelangte man in einen
sauberen Hinterhof, in dem

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