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135 - Madame La Roshs Marterhaus

135 - Madame La Roshs Marterhaus

Titel: 135 - Madame La Roshs Marterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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umgaben Madame.
    Sie drückte die Tür hinter sich zu. Im Raum selbst gab
es kein Fenster. Die Fensterlöcher waren vor Jahren schon vermauert worden.
Dieser geheime, sehr große Raum war praktisch eine Höhle, von Wänden umgeben,
Mittelpunkt eines enorm dicken Mauerwerks.
    Nirgends gab es eine Lampe oder Kerze.
    Durch die massiven Mauern konnte auch kein Lichtstrahl
von außen hereindringen - und doch herrschte nicht die absolute Finsternis, die
es eigentlich hier hätte geben müssen.
    Ein unheimliches Schimmern, gespenstisches
Fluoreszieren, das aussah wie ein leuchtender Pilz, der alle Gegenstände hier
im Raum überwuchert hatte, brach das Dunkel und schuf eine eigenwillige und unheimliche
Atmosphäre...
     
    *
     
    Die Luft im Innern des geheimnisvollen, von
fensterlosen Wänden umgebenen Raumes, war feucht und stickig. Elvira La Rosh
fiel das Atmen schwer.
    Die Wände waren umstellt von einem klobigen Regal, das
vom Boden bis zur Decke reichte. Auf breiten Abstellflächen standen die wie von
Spinnweb überzogenen Keramikbehälter, Vasen, bizarren und erschreckenden
Statuen, die aus allen Zeitaltern und Stilepochen der Erdgeschichte
zusammengetragen zu sein schienen.
    Da waren buddhaähnliche Statuen mit aufgeblähten
Bäuchen, Zwitterwesen aus verbranntem Ton, bei denen man nicht wußte, ob sie
menschlichen oder tierischen Ursprungs waren, und es gab ganz und gar
Darstellungen, die waren so fantastisch, daß man sich bei ihrem Anblick sofort
fragte, ob sie überhaupt auf dieser Welt entstanden sein konnten. Sie schienen
eher dem Gehirn eines Ungeistes auf einem anderen, unfaßbaren Stern
entsprossen.
    Auffallend war die Tatsache, daß jede Statue als Gefäß
ausgebildet war und sie in ihrem unförmigen, oft unbeschreiblichen Leib etwas
barg, das entweder mit einem gleichgestalteten Deckel oder einfach einem
leinenfarbenen Tuch abgedeckt war.
    Barry La Roshs Giftsammlung! Gefäße, die die schlimmsten
Toxine enthielten, die in allen Zeiten und bei den verschiedensten Völkern
eingesetzt und benutzt wurden.
    Die Wand, die genau der Tapetentür gegenüberlag,
enthielt kein Regal. Sie war einfach nur übersponnen von dem seltsamen, pilz-
oder spinnenähnlichen Gewebe, das auch von den Regalen und den Gefäßen dort
Besitz ergriffen hatte, mit allem und jedem in Verbindung stand.
    Der fluoreszierende, geisterhafte Schein lag nach Elvira La Roshs Eintritt auch auf deren
Körper, und es schien, als würde das feine Gespinst sich nicht nur darauf
spiegeln, sondern als wäre ihr Leib selbst ein Teil dieses Gespinstes.
    Sie ging auf die gegenüberliegende, freie Wand zu.
Madames Rechte kam nach vorn, ihre Finger berührten die Wand, und wer sie in
diesem Augenblick bei dieser Bewegung hätte sehen können, dem wäre es so
vorgekommen, als hätte sie das feine Gespinst mit einem Streicheln liebkost.
     
    *
     
    Dann wandte sie sich um und griff nach dem bauchigen
Gefäß, das sie an diesem Tag schon mal zur Hand genommen hatte. In dem befand
sich das Granulat.
    Sie verließ den geheimnisvollen Raum, verschloß die
Tür wieder und kehrte in den Keller zurück, wo Jenny noch immer geduldig
wartete und Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 reglos und ahnungslos am Boden lag.
    Elvira La Rosh blieb auf der untersten Stufe stehen
und klappte das leinenfarbene Tuch zurück. Dann hielt sie das Gefäß langsam
schräg. Es war deutlich zu hören, wie das strohtrockene Granulat nach vorn
rutschte...
     
    *
     
    Als er die Tür zu dem Blumenladen öffnete, erklang
eine kleine silberhelle Glocke.
    Unwillkürlich wandte der schlanke, sportlich
aussehende Mann den Blick und lächelte. »Großartig«, sagte der eintretende
blonde Mann mit dem braungebrannten Gesicht und dem Lachen eines großen Jungen,
»so etwas hab' ich schon lange nicht mehr gesehen. Ein Glöckchen über der
Ladentür! In den großen Städten hat man alles so herrlich technisiert, daß sich
die Türen in den Supermärkten schon öffnen, wenn man noch zwei Schritte davon
entfernt ist.«
    Hinter der Theke in dem von einem Blumenmeer erfüllten Laden stand eine Frau mit angegrauten
Haaren und einem verschmitzten Lächeln auf dem Gesicht.
    »Hier in Blomington ist alles noch beim alten, das ist
nicht immer gut, aber manchmal. Was kann ich für Sie tun, Sir?«
    »Ich hätte gern den Inhaber des Ladens gesprochen,
Mister Kellery.«
    »Mein Mann befindet sich gerade nicht hier im Laden.
Er hat ein Gespräch im Büro mit einer Kundin. Wir richten übermorgen Abend eine
große

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