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135 - Madame La Roshs Marterhaus

135 - Madame La Roshs Marterhaus

Titel: 135 - Madame La Roshs Marterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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leere Blumentröge gestapelt waren. Säcke mit
Düngemitteln standen unter einem offenen Schuppen, in dem auch gärtnerische
Geräte untergebracht waren.
    Larry Brent lief schnell zu dem Gartentor und stellte
fest, daß es von innen verriegelt war. Hier hatte sich demnach niemand abgesetzt.
    Er beeilte sich, ins Haus zurückzukommen, um Myriam
Kellery keine Sekunde länger als notwendig sich selbst zu überlassen.
    Die Frau war noch immer erschreckend schwach, aber sie
hatte sich etwas gefangen und konnte stehen.
    Larry erledigte den Anruf beim Arzt, obwohl Myriam
Kellery dies vereiteln wollte. Dann sprach X-RAY-3 mit Sheriff Kling, der
sofort zu kommen versprach.
    Für Larry stand fest: Tom Kellery war keines
natürlichen Todes gestorben!
    Und selbst wenn eine bisher unbekannte Krankheit
Kellerys Leben innerhalb weniger Minuten ausgelöscht hatte, dann mußte dies bis
in die letzte Konsequenz erforscht werden.
    Tom Kellery hatte eine Besucherin aus dem La Rosh-Haus
empfangen. Hatte sie die innerhalb von Minuten todbringende Krankheit hier
eingeschleppt?
    Nur diese eine Erklärung war überhaupt möglich.
    Die Besucherin aber hatte heimlich das Haus nicht
verlassen können, sagte jedenfalls Mrs. Kellery.
    Wenn dem so war, dann bedeutete dies, daß die
Besucherin sich noch im Haus aufhielt!«
     
    *
     
    Er zog Myriam Kellery ins Vertrauen und sprach mit
ihr.
    Aufgrund ihrer Bitte hatte er die Ladentür unten
verschlossen. Mrs. Kellery lag auf einer Couch in einem Hinterraum, und Larry
hatte der bleichen, zu Tode erschrockenen Frau einen Schluck Whisky eingeflößt.
    Myriam Kellery zitterte am ganzen Körper, und X-RAY-3 deckte sie mit einer Wolldecke
zu.
    Er fragte nach der Besucherin und erfuhr, daß sie Anne
Sordan hieß und eines der Dienstmädchen war, die für Madame La Rosh von Fall zu
Fall Besorgungen in Blomington machten.
    »Eigentlich wäre es Sache von Jim, dem Gärtner,
gewesen, das Arrangement auszuwählen, aber der konnte nicht kommen... ließ uns
Madame telefonisch wissen. - So schickte sie Anne Sordan.«
    »War sie schon mal hier gewesen?«
    Als Antwort erfolgte ein schwaches Kopfschütteln.
    Larry lauschte immer wieder in die Stille, als erwarte
er etwas ganz Bestimmtes. Es fiel ihm schwer, diese Abwarteposition einzuhalten.
Am liebsten hätte er das ganze Haus auf den Kopf gestellt, um die Frau zu
suchen, die aller Logik zufolge sich noch hier versteckt halten mußte.
    Aber er konnte Myriam Kellery unmöglich allein lassen.
Er mußte damit rechnen, daß sich in seiner Abwesenheit möglicherweise das
wiederholte, was sich im Büro Tom Kellerys auf grausige und unfaßbare Weise
ereignet hatte.
    Er setzte gerade zum Sprechen an.
    Da vernahm er das Geräusch.
    Es kam genau aus dem Zimmer über ihm!
     
    *
     
    »Ich bin sofort wieder da, Madame!« sagte Larry Brent
erregt.
    Auch Mrs. Kellery war das raschelnde Geräusch nicht
entgangen, das sich anhörte, als ob der Verputz von den Wänden falle.
    »Seien Sie... vorsichtig, Mister Brent!« kam es über
die Lippen der Frau, als fürchte sie um sein Leben.
    Da war X-RAY-3 schon an der Tür. Er huschte durch den
Korridor und eilte auf Zehenspitzen die Treppen hinauf. Das Zimmer, aus dem die
leise raschelnden Geräusche kamen, lag genau dem Büroraum gegenüber, in dem
sich noch immer die Leiche des merkwürdig veränderten Tom Kellery befand.
    X-RAY-3 drückte die Klinke herunter. Die Tür flog nach
innen.
    Bei dem Zimmer handelte es sich um einen großen
Wohnraum mit kostbaren Polstermöbeln und alten Schränken, wie sie um die Jahrhundertwende von begüterten Familien
hier in den Staaten benutzt wurden.
    Aber Larry hatte keine Zeit mehr, sich um die Details
der Einrichtung zu kümmern.
    Der Raum war dämmerig, die Vorhänge waren zugezogen.
    Lautlos waberte es durch die Luft. Hauchdünne Fäden
wehten zu Hunderten auf ihn wie unter einem geheimnisvollen Windstoß.
    Die klebrigen Fäden hafteten auf seinem Kopf, in
seinem Gesicht und ringelten sich wie hauchzarte Schlangen um seine Arme, Beine
und seinen Oberkörper.
    Das klebrige Gespinst nahm ihn sofort gefangen, als
hätte eine riesige Spinne über ihm an der Decke nur auf seinen Eintritt
gewartet, um ihr Netz sofort über ihn zu weben!
     
    *
     
    »Nein!«
    Elvira La Rosh überlegte es sich in letzter Sekunde
anders. Beinahe ruckartig drehte sie das dunkle, bauchige Keramikgefäß wieder
in seine Ausgangsstellung zurück, noch ehe auch nur eines der vernichtenden
Körnchen über den Rand gleiten

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