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135 - Madame La Roshs Marterhaus

135 - Madame La Roshs Marterhaus

Titel: 135 - Madame La Roshs Marterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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einen
sehr gepflegten Eindruck - und nahm direkt neben Elvira La Rosh an der großen
Tafel Platz, die in einem elegant eingerichteten Raum stand.
    Der Mann lächelte, sprach aufmerksam und eingehend mit
der Partnerin an seiner Seite und warf dann einen Blick zur Uhr.
    An seiner Gestik war zu erkennen, daß er sich offenbar
schon zu lange im Haus aufgehalten hatte. Vermutlich hatte er verschlafen, die
Zeit drängte. Aber Mrs. La Rosh beruhigte ihn.
    Der Beobachter aus der Ferne hätte zu gerne gewußt,
was sie gemeinsam besprachen.
    Der Mann in dem dunklen Anzug und der elegant
gestreiften Krawatte, der gemeinsam mit Madame La Rosh frühstückte, war niemand
anders als Edward Baesly!«
     
    *
     
    »Hallo, Towarischtsch, ich glaube, jetzt wird's
interessant für dich. Hier spricht dein alter Freund Iwan, und wenn du
inzwischen hinter dem Steuer nicht eingeschlafen bist, dann würde ich dir sehr
empfehlen, deine Lauscher zu spitzen.«
    Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 sprach leise und ruhig
in den goldenen PSA-Ring, der an seinem Finger steckte und in dem sich eine
vollwertige Miniatursende- und -empfangsanlage befand.
    X-RAY-7 hielt das Fernglas noch immer vor die Augen.
    »Ich spitz meine Lauscher, Brüderchen«, erklang in
dieser Sekunde eine vertraute Stimme aus dem winzigen Lautsprecher des Rings.
»Ich hab die ganze Zeit schon gehofft, von dir etwas zu hören. Wie stehen die
Aktien?«
    »Er verabschiedet sich gerade, hat es sehr eilig.«
    »Dann muß das Frühstück fürstlich gewesen sein, Fürst
Igor, wie? Wenn's so lang gedauert hat...«
    »Das Frühstück war königlich, Towarischtsch. Es gab
'ne Menge hübscher Sachen, deren Namen ich nicht mal kenne. Ich hab Hunger nach
der Nacht im Auto - und jetzt erst recht, wenn ich nur daran denke, was da
alles auf dem Tisch gestanden hat.«
    »Dann denk nicht dran!«
    Kunaritschew seufzte. »Du hast gut reden! Wie ich dich
kenne, hast du dir in der Zwischenzeit im Hotel den Bauch vollgeschlagen und
still vor dich hinge-grinst, weil ich nicht mal an meine belegten Brote konnte,
die ich im Wagen verstaut habe.«
    »Ist mal wieder ein hochinteressantes Gespräch,
Brüderchen. Scheint ja mächtig was los zu sein auf dem Gelände der La Roshs,
daß du mir in aller Seelenruhe und breit ausgewalzt einen Vortrag über Essen
und Trinken halten kannst...«
    »Vom Trinken war bisher nicht die Rede. Aber gerade da
bin ich ja Fachmann, wie du weißt.«
    »Ein Fachmann für den Fachmann...
    klar, damit sagst du mir nichts Neues. Aber du willst mir
doch nicht unterjubeln, daß Madame La Rosh ihren Morgen mit einem Klaren
begrüßt.«
    »Und wenn ich dir sage, daß es so ist? « Larry Brents
leises, überraschtes Pfeifen klang aus dem Lautsprecher des Ringes. »Vielleicht
hast du dich getäuscht, und es war ein Magenlikör oder ein herzstärkendes
Mittel...«
    »Darüber sollten wir uns ein andermal unterhalten,
Towarischtsch. Schade um die Energie, die wir hier verbrauchen. Wenn X-RAY-1
jetzt mithört, kürzt er uns das nächste Mal bestimmt die Spesen, um die Extrakosten
zu drücken, die wir durch unser Verhalten verursachen. Aber da die
Kontaktaufnahme notwendig ist, um dich ins Spiel zu bringen, habe ich
eigentlich eine gute Erklärung dafür. Kommen wir zur Essenz: Du kennst die
Umstände, die mich armen Kerl dazu brachten, die Nacht im ungeheizten Wagen zu
verbringen. Es galt, zum ersten Mal in diesem Fall eine Person zu beobachten,
die zum Freundes- und Bekanntenkreis der berühmten Madame La Rosh gehört. Der
Auftrag lautete, die Personalien des Betreffenden festzustellen, Ankunftszeit
und Abfahrtszeit festzuhalten und nach Möglichkeit auch darüber etwas
herauszufinden, was sich zwischen Ankunfts- und Abfahrtszeit im Haus der Madame
La Rosh abgespielt hat. Das konnte ich nicht ergründen. Aber es war still in
der Nacht, keine besonderen Vorkommnisse, würde ich sagen... Ah, jetzt kommt
Mister Baesly aus dem Haus. Damit endet fast meine Aufgabe, Towarischtsch, und
du bist am Zug. Wenn ich dir jetzt noch sagen kann, in welche Richtung er
davonfährt, wirst du mir sicher dankbar sein, wie ich dich kenne... Da müßt du
dich noch ein wenig gedulden. Mister Baesly steht unten am Hauseingang und
plaudert noch ein paar galante Worte mit seiner charmanten Gastgeberin... er
gibt ihr jetzt einen Handkuß, verabschiedet sich von ihr in aller
Höflichkeit... Also, wenn du mich fragst, Towarischtsch: ich halte unseren Einsatz hier in der Provinz, gelinde gesagt, für einen
Streich

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