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135 - Madame La Roshs Marterhaus

135 - Madame La Roshs Marterhaus

Titel: 135 - Madame La Roshs Marterhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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schlich er sich durch das Haus und
verschwand wenig später im zweiten Stock, um die dortigen Räume zu inspizieren.
    Drei Personen hielten sich seines Wissens nach hier in
dem großen Haus auf! Madame La Rosh, Anne und Jenny, die beiden Dienstmädchen.
Diese drei Personen im Auge zu behalten, bereitete einem erfahrenen Agenten wie
Kunaritschew kein Kopfzerbrechen. Problem Nr. 1 war für ihn einzig und allein das, was in diesem Haus
geschah - und wie es geschah. Er blickte noch immer nicht durch...
     
    *
     
    An diesem Abend fand er ein Zimmer, das an eine
Bibliothek erinnerte: sehr viele Bücher und Zeitschriften, unzählige Akten, die
verstaubt in Schränken standen, welche nicht abgeschlossen waren.
    Bei den Zeitschriften handelte es sich um Blätter aus
dem Bereich altertümlicher Kunst und Antiquitäten.
    Es handelte sich zum Teil um Magazine, die über
zwanzig Jahre alt waren. In einer kleinen, gestochen scharfen Schrift hatte
offenbar Barry La Rosh Randbemerkungen hingeschrieben.
    Sie beschäftigten sich mit Gedanken über alte Völker,
deren Namen Iwan bisher nirgends gelesen hatte. Diese Völker wurden nicht
selten mit bestimmten Giftkenntnissen in Verbindung gebracht. Das Altertum und
die Kenntnisse um jegliches Gift waren La Roshs Spezialgebiet gewesen.
    Stunden verbrachte Iwan in diesem Raum, und dann fand
er etwas, womit er am wenigsten gerechnet hatte: Ein Tagebuch Barry La Roshs!
    Die Gedanken, die dort niedergeschrieben waren, zogen
Iwan Kunaritschew völlig in seinen Bann.
    Barry La Rosh war besessen gewesen von dem Gedanken,
ein Gift zu entwickeln, das an Vernichtungskraft alles überbot, was er bisher
kennengelernt hatte.
    Er glaubte dieses Gift bei Völkern zu finden, die
früher mal existierten und deren Name kein Geschichtsbuch mehr nannte.
    Die »Sloots« wurden erwähnt. Es dauerte eine Zeitlang,
ehe Kunaritschew betriff, daß damit eine magische Macht gemeint war, der La
Rosh sich bediente, um seine Neugierde zu stillen.
    Die »Sloots« kamen von irgendwoher, der Ort wurde
nicht genau bezeichnet.
    La Rosh kannte ihn selbst nicht.
    Ein Geräusch veranlaßte Kunaritschew, sein Lesen
aufzugeben und die Lampe blitzschnell zu löschen und sich in die hinterste Ecke
des Zimmers zurückzuziehen. Jemand ging durchs Haus...
    Am Schritt erkannte der Russe schon, um wen es sich
handelte: Madame!
    Sie ging über die Treppe nach oben. Heute war sehr
lange im Haus rumort worden. Madame und die Mädchen hatten alle Hände voll zu
tun, um die Party vorzubereiten, die morgen abend über die Bühne gehen sollte.
    Niemand von außerhalb wurde hinzugezogen. Madame und
die Mädchen machten alles allein.
    In mehreren großen Räumen waren die Tafeln zurecht
gemacht worden. In sämtlichen Kerzenständern - und hier im Haus gab es viele -
waren frische Kerzen.
    Elvira La Rosh hatte einen Großteil des Abends noch
damit verbracht, Telefonate mit verschiedenen Firmen zu führen. Dabei hatte
X-RAY-7 gehört, was alles an Speisen und Getränken herangeschafft würde.
    Insgesamt erwartete Madame rund hundert Gäste. Die
paßten ohne Übertreibung hier ins Haus. Und genügend Gästezimmer waren auch
vorhanden. In zwei Etagen, die hauptsächlich Gästezimmer aufwiesen, war dies
ohne weiteres möglich.
    Die Feierlichkeiten ganz großen Stils waren von Barry
La Rosh einst eingeführt worden - und seine Frau setzte sie fort. Die Feste in
diesem geheimnisumwitterten Haus mußten mehr als nur unterhaltsame Bedeutung
haben.
    Alles ging glatt. Madames Schritte verhallten wenig
später unten im Korridor.
    Iwan schlich eine Stunde später in sein Versteck im
Keller.
    Als er an der Küche vorbeikam, verlockte es ihn, einen
Griff in den Kühlschrank zu tun. Da gab es Wurst und Käse, und im Brotkasten
lag frisches, duftendes Brot.
    Aber X-RAY-7 bezähmte sich, obwohl er einen
Bärenhunger hatte.
    Dieser kleine unüberlegte Schritt konnte seine
Sicherheit und vor allem seinen Plan gefährden.
    Er wollte den morgigen Abend erleben, den Empfang der
Gäste, wollte ergründen, was die Ereignisse in diesem Haus, die unheimlichen
Gerüchte und das merkwürdige Verhalten der drei Bewohner für eine Rolle
spielten.
    In Barry La Roshs Tagebuch kam zum Ausdruck, daß die
»Sloots« nichts umsonst taten. La Rosh hatte ihnen ein Versprechen gegeben...
    Kunaritschew wurde das komische Gefühl nicht los, daß
die regelmäßigen Parties zu diesem Versprechen gehörten. Die geladenen Gäste
waren bis auf wenige Ausnahmen stets die gleichen. Es

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