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1351 - Die Materiequelle

Titel: 1351 - Die Materiequelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Die Lampe flog von ihrer rechten Hand in die linke, dann griff die rechte Hand zum Gürtelhalfter und zog den Kombilader.
    Sie ließ ihn wieder sinken, als sie über der hellen Uniform der Kartanin, die in der Öffnung erschien, das Gesicht Dao-Lins erkannte. „Nur herein!" rief sie sarkastisch. „Du hast uns also nachspioniert, Voica."
    Dao-Lin trat mit katzenhaft geschmeidigem Gang in die Höhle. Ihrem Gesicht war keine Regung anzusehen. „Ich brauchte euch nicht nachzuspionieren, um zu wissen, daß ihr in dem Lungchorstall herumkriecht", erklärte sie. „Das war auf einem Monitor in der Hauptschaltzentrale deutlich genug zu sehen. Ich hatte Mühe, die Sache zu verschleiern, und mußte den Monitor an einen Videospeicher anschließen."
    „Lungchorstall?" echote Poerl gedehnt. „Ein Stall?"
    „Für irgendwelche Tiere, die in ferner Vergangenheit von den Wissenden hier gehalten wurden, um die Verpflegung abwechslungsreicher zu gestalten", antwortete Dao-Lin. „Aber soviel, ich weiß, sind sie längst ausgestorben."
    „Verdammt!" fluchte Nikki. „Poerl und ich sind also in einer Art Schweinestall herumgekrochen."
    „Schweinestall?" fragte die Tefroderin. „Was sind Schweine?"
    Nikki wurde plötzlich blaß und schluckte ein paarmal trocken, bevor sie erwiderte: „Ich glaube, es waren früher auf Terra Fleischlieferanten, um es einmal vornehm auszudrücken. Frag mich bitte nicht weiter, Poerl! Ich würde dir vielleicht etwas antworten, was dir auf den Magen schlägt.
    Aber so schlimm können unsere Vorfahren eigentlich nicht gewesen sein."
    Poerl Alcoun lehnte sich mit wackligen Knien an eine Wand. „Oh, ich verstehe schon", flüsterte sie. „Ein Springer hat mir gegenüber einmal so etwas angedeutet. Ich wollte es nicht glauben, aber jetzt muß ..."
    „Es war bestimmt dummes Gerede!" erklärte Nikki mit einer Festigkeit, die sie selbst verwunderte. „Reden wir von etwas anderem! Weshalb bist du uns nachgegangen, Dao-Lin? Hattest du Angst, wir könnten einen Nocturnenstock anzapfen und die geheimsten Geheimnisse eures Volkes erfahren?"
    „Ah, das wolltet ihr!" rief die Kartanin und fuhr unwillkürlich die Krallen ihrer Hände ein Stück aus. Sie beruhigte sich aber schnell wieder und zog die Krallen ein. „Früher oder später werden die Wissenden uns informieren. Doch darum geht es jetzt nicht. Die Wissenden suchen euch. Sie wollen mit euch über ein neu aufgetauchtes Problem sprechen."
    „Aha!" erwiderte Nikki sarkastisch. „Sie brauchen wieder einmal unsere Hilfe. Was für Kastanien sollen wir diesmal für sie aus dem Feuer holen, teure Freundin?"
    „Eure feststehenden Redewendungen füllen Bände", stellte Dao-Lin mit unbeteiligt klingender Stimme fest. „Ich weiß selbst noch nicht, worum es geht. Ich weiß nur, daß unser Problem auch euer Problem ist."
    „Na, schön!" sagte Nikki resignierend und schob die Waffe ins Halfter zurück, als sie merkte, daß sie sie noch immer in der Hand hielt. „Ich hoffe, wir müssen nicht den Weg zurückgehen, den Poerl und ich gegangen und gekrochen sind."
    „Wenn wir durch das Schott gehen, durch das ich kam, können wir mit einem Antigravlift in wenigen Sekunden in einem Nebenraum der Hauptschaltzentrale sein", erklärte die Kartanin. „Das ist Meihao-Vil-Voica", stellte Dao-Lin die Wissende vor, die sie und ihre Begleiterinnen innerhalb der Hauptschaltzentrale erwartete.
    Meihao-Vil neigte kaum merklich den Kopf.
    Ihr Fell sieht aus, als wäre es von Motten zerfressen! dachte Nikki, doch sie hütete sich, diesen Gedanken auszusprechen. „Wir sind von deiner Organisation über die Hohen Frauen von Kartan darüber informiert worden, daß von einem Außenposten der PIG im Halo von Ardustaar verstümmelte Hyperfunkimpulse aufgefangen wurden", erklärte Meihao-Vil-Voica mit leiser Stimme. „Sie waren im kartanischen Informationskode gehalten, wurde berichtet. Die Hohen Frauen vermuten, daß die Signale von einem UMBALI-Raumschiff stammen könnten, das vor zwei Jahren von Absantha-Gom abgeflogen war und dieser Tage in Ardustaar erwartet wird."
    Nikki Frickel blickte die gebeugt auf einem viel zu großen Sessel sitzende Kartanin mit gerunzelter Stirn an und wartete auf weitere Erklärungen. Bisher konnte sie sich nicht vorstellen, was die Wissende von ihr wollte.
    Meihao-Vil fügte ihren Worten jedoch nichts hinzu. Sie schien zu denken, daß sie genug gesagt hatte. „Ich verstehe nicht, was das mit uns zu tun haben soll", raunte Nikki deshalb der

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