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1351 - Die Materiequelle

Titel: 1351 - Die Materiequelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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links neben ihr stehenden Dao-Lin zu. „Die Hyperfunkimpulse kommen nicht aus einem Sektor Ardustaars", erläuterte Dao-Lin. „Die Gegend, aus der sie kommen, scheint vielmehr rund 880.000 Lichtjahre von Ardustaar entfernt zu sein. In Richtung Nordosten, wenn man die erweitert gedachte Ebene von Sayaaron. als nördlich von Ardustaar gelegen bezeichnet."
    Nikki dachte nach.
    Daß die Kartanin mit Vier-Stufen-Fernraumschiffen vom Typ UMBALI großmaßstäblich Paratau-Transporte von Ardustaar (M 33) zur Galaxis Absantha-Gom in der Mächtigkeitsballung Estartu durchführten, war ein alter Hut. Daß diese UMBALI-Schiffe wegen ihrer relativ geringen Geschwindigkeit rund zwei Jahre für die Überwindung der Distanz Ardustaar Absantha-Gom und auch umgekehrt benötigten, ebenfalls. Aber bisher waren die Endstufen von Absantha-Gom aus immer direkt in die Galaxis M33 zurückgekehrt.
    Das war die einzige Neuigkeit, die sie aus den Worten der alten Wissenden und Dao-Lins heraushörte.
    Eine Fehlnavigation um rund 880.000 Lichtjahre war allerdings ein starkes Stück, vor allem, wenn Nikki bedachte, als was für tüchtige und beinahe akribisch genaue Raumfahrer sich die Kartanin erwiesen hatten.
    Eine Fehlnavigation dieser Größenordnung mußte als unmöglich erscheinen. „Die Signale stammen nicht von einem UMBALI-Schiff", schloß die Terranerin deshalb. „Darüber brauchen wir Gewißheit", sagte Meihao-Vil.
    Nikki zuckte die Schultern. „Warum verschafft ihr euch sie dann nicht?" erwiderte sie mit gespielter Naivität. „Es würde zu lange dauern, wenn wir Kartanin ein eigenes Schiff über die gigantische Distanz schickten", wandte Dao-Lin ein. „Deshalb schlagen wir Voica vor, daß du, Nikki Frickel, mit dem Raumschiff dorthin fliegst, das demnächst von eurer Galaxis aus hier eintreffen wird."
    „Von unserer Galaxis?" echote Nikki verblüfft. „Hier eintreffen? Aber ich habe kein Schiff angefordert."
    „Das hatten wir vor der Ankunft der beiden Netzgänger getan, die vor einiger Zeit in der NARGA SANT auftauchten und Oogh at Tarkan gegen den Willen der Voica die letzten Geheimnisse unseres Volkes entrissen", sagte Dao-Lin tonlos.
    Nikki ahnte etwas. In ihr pochte das dumpfe Gefühl, als hätte sie Kontakt mit Wesen gehabt, die ihr vertraut waren.
    Sie wandte sich nach Poerl um. Doch die Tefroderin zuckte nur hilflos die Schultern.
    Erneut drehte Nikki sich nach Dao-Lin um. „Die Namen!" stammelte sie. „Sie nannten sich Gucky und Fellmer Lloyd", antwortete Dao-Lin. „Spione und Verräter!" fauchte Meihao-Vil böse.
    Nikki Frickel taumelte, als hätte jemand sie mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen. Poerl und Dao-Lin stützten sie, sonst wäre sie gestürzt.
    Die Nennung der beiden Namen hatte die Erinnerung an Informationen in ihr geweckt, die Gucky und Fellmer ihr gegeben hatten, Informationen über die ganze Geschichte der Kartanin, Nakken, Tazaras und der anderen beteiligten Völker aus dem Universum Tarkan.
    Und plötzlich wußte Nikki auch wieder, warum sie sich nicht vorher daran erinnert hatte. Gucky hatte sie und Poerl dazu überredet, diese Informationen mit einem Psychoblock zu versehen, weil er befürchtete, daß vor allem Nikki Frickel sich zu einem schweren Zerwürfnis mit den Voica hinreißen lassen würde, wenn sie zu früh davon erführe.
    Jetzt, da sich intergalaktisch eine völlig neue Situation anzubahnen schien, hatte sich der Block aufgelöst, und alle Informationen standen ihr zur Verfügung.
    Der heiße Zorn packte sie, weil jemand es gewagt hatte, ihr Bewußtsein zu manipulieren. Sie versuchte, Poerls und Dao-Lins Hände, die sie weiterhin stützten, abzuschütteln, um sich danach auf die alte Meihao-Vil zu stürzen.
    Es gelang ihr, obwohl vor allem Dao-Lin heftigen Widerstand leistete.
    Im nächsten Moment fiel der Zorn von Nikki ab wie ein altes, vermodertes Gewand. Sie warf sich in einen freien Sessel, schlug die Hände vors Gesicht und lachte - über die alten Voica, über Gucky und Fellmer und über sich selbst.
    Poerl Alcoun eilte an ihre Seite. „Trage es mit Fassung!" beschwor sie sie. „Ich habe mich auch eben erst daran erinnert - und ich breche nicht deswegen zusammen."
    Ihre Augen weiteten sich, als Nikki die Hände vom Gesicht nahm und sie sah, daß die Terranerin nicht geschluchzt, sondern gelacht hatte. „Jetzt trage du es mit Fassung, Poerl!" sagte Nikki. „Stell dir vor, wir sind viele Stunden in einem backofenheißen, eisglatten Geheimgang herumgestiegen, nur um

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