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1351 - Die Materiequelle

Titel: 1351 - Die Materiequelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren ja teilweise noch viel abenteuerlicher.
    Jedenfalls wurde ich von der Kogge des PIG-Außenpostens Hitchi aus dem Raum gefischt und nach Hitchi gebracht, wo mich die Kommandantin, Phuma Gashdor, kurzerhand als Hilfskraft dienstverpflichtet hatte. Mir blieb weiter nichts übrig, als mich zu fügen, denn andernfalls - so Phuma - wäre ich wieder von der Verpflegungsliste gestrichen worden.
    Und wer verhungert schon gern, wenn seine Mitmenschen um ihn herum tagtäglich wahre Freßorgien mit Konzentratwürfeln, Hochwertgelatine, Trockenhülsenfrüchten und auch wiederaufbereitetem Vorzugsmüll feiern.
    Aber ich hatte mein Geheimnis streng gehütet. Bis heute ahnten die Piggys von Hitchi nichts von meinem Erbgott und schon gar nicht, daß er stets unsichtbar in meiner Nähe war. Allerdings hatte ich mir selbst auferlegt, bis zur Veränderung meiner Lebensumstände die Hilfe Lullogs nicht zu beanspruchen - und er hatte sich mir gegenüber verpflichten müssen, niemals ohne meinen ausdrücklichen Befehl einzugreifen.
    Jetzt jedoch schien der Augenblick gekommen zu sein, in dem ich unsere Vereinbarung aufkündigen mußte, denn ohne Lullogs Unterstützung schien es keinen Ausweg aus dem Chaos zu geben, in das ich geraten war. „Lullog, hilf mir!" rief ich deshalb.
    Eine Weile geschah nichts - außer, daß die BANSHEE abermals von einem Ende des Universums zum anderen geschleudert wurde (so kam es mir jedenfalls vor) ,dann bildete sich an der Stelle der Wand, an der unser Erbgott sich verbarg, ein türkisfarbener Fleck, und eine nur zu bekannte Stimme sagte zu mir: „Ich stehe dir gleich zur Verfügung, Gebieter. Bis dahin empfehle ich dir, die Hilfe des Hybermeds deines SERUNS in Anspruch zu nehmen, denn du hast anscheinend eine Steißbeinfraktur erlitten."
    Eine Steißbeinfraktur! wiederholte ich in Gedanken. „Genau da, Gebieter", sagte Lullog. Konnte er denn auch Ungedachtes empfangen?
    Natürlich sagte er es nicht akustisch, sondern so wie immer, wenn er zu mir sprach. Es war auch nicht telepathisch und auch nicht mental, sondern etwas, das von den bekannten Wissenschaften noch nicht benannt worden war, weil es sich der Wahrnehmung aller Außenstehenden entzog. Nicht einmal ein Supertelepath mit zwei Eimern voll Paratautropfen hätte etwas von dem mitbekommen, was Lullog mir mitteilte. „Der Cybermed hat selbstverständlich schon alles Nötige veranlaßt", teilte mir eine andere Stimme mit und es dauerte eine Weile, bis ich begriff, daß es die Stimme von Hilda, meiner SERUN-Positronik, war. „Du wirst die Wirkung der Injektionen schon bald spüren."
    Tatsächlich fühlte ich mich bereits etwas besser - und je mehr die Schmerzen an meinem Os Coccygis nachließen, um so klarer vermochte ich wieder zu denken.
    Ich erinnerte mich wieder daran, daß ich nicht auf manuelle Fortbewegung angewiesen war, solange ich einen SERUN trug. „Hilda, laß mich in der Luft schweben!" befahl ich der Positronik.
    Sekunden später schwebte ich schwerelos mitten in der Hauptzentrale der Kogge und blickte mich suchend nach Lullog um, denn der türkisfarbene Fleck an der Wand war verschwunden.
    Plötzlich spürte ich, wie sich etwas unter meinen linken Arm schob - und als ich hinsah, entdeckte ich eine zirka 40 cm große, irgendwie behäbig wirkende Statuette, von der Kopf und Rumpf jeweils 15 cm und die Beine 10 cm ausmachten. Die an den beiden Seiten des Kopfes austretenden Arme waren nach unten gestreckt. Die türkisfarbene Oberfläche der Statuette wirkte verschwommen; Einzelheiten des Gesichts fehlten völlig. „Lullog!" flüsterte ich - zugleich gerührt und mit flauem Gefühl im Magen, weil ich ahnte, daß mit den Aktivitäten des alten Erbgotts erneut die ungeheuerlichsten Komplikationen auf mich zukommen würden. „Ich bin Lullog, mein Gebieter", teilte er mir mit. „Die Lage ist nicht besonders günstig für Geschäfte. Ich spüre, daß in diesem Teil des Universums große Veränderungen vor sich gehen, die zu einer kosmischen Katastrophe führen können."
    „Eine kosmische Katastrophe!" schrie ich entsetzt. „Was meinst du damit? Bricht unser Universum zusammen?"
    „Da bin sogar ich überfragt", erwiderte Lullog mit seiner Art von Understatement. „Ich denke allerdings, daß die Katastrophe sich erst anbahnt. Wenn sie das Universum erst voll heimgesucht hat, wird nichts mehr so sein wie früher."
    Mir wurde ganz mulmig, und ich hatte das Bedürfnis, irgendwo auf etwas Festem zu sitzen. Ich befahl Hilda, mich in dem

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