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1351 - Die Materiequelle

Titel: 1351 - Die Materiequelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht mit dem Aggregatekomplex oder mit dem Raum um uns herum."
    Ihre Miene wurde plötzlich noch mißtrauischer. „Wer hat euch eigentlich Mullin-Okra mitgegeben?" wandte sie sich an Tassy Khuftan, die sich mit angespannter Miene auf die Hyperortung konzentriert hatte. „Uns...?" dehnte Tassy. „Uns doch nicht, Nikki. Mullin-Okra kam doch mit dir und Poerl an Bord.
    Zumindest gleichzeitig mit dir und Poerl. Ich dachte immer, ihr hättet ihn von der WAGEIO mitgebracht."
    „Wir?" entgegnete Nikki erregt. „Von der WAGEIO? Außer uns selbst haben wir überhaupt nichts mitgebracht. Ich dachte immer, Mullin-Okra gehörte zum Inventar der SORONG."
    Sie hielt plötzlich ihren Kombilader in der Hand und schaltete ihn auf Desintegration. Die Mündung zeigte auf den Roboter. „Woher kommst du?" fauchte die Kommandantin ihn an. „Von Ctl", antwortete Mullin-Okra unschuldig. „Ein Ctl-Roboter!" schrie Nikki Frickel aufgebracht und fuhr von ihrem Platz hoch. „Einer von denen, die uns an die Wissenden verraten haben! Bringt das Ding in eine Schleuse und werft es über Bord!"
    „Ich bin ein Geschenk von Dao-Lin an euch", sagte Mullin-Okra unbeeindruckt. „Der einzige noch existierende Ctl-Roboter mit selbstvariierbarer Programmierung und deshalb flexibel genug, um mich mit dem Bordsyntron vertraut zu machen und als Vermittler zwischen ihm und euch zu fungieren."
    „Wartet noch!" befahl Nikki den beiden Besatzungsmitgliedern, die mit Fesselfeldprojektoren nahten, um den Ctl-Roboter bewegungsunfähig zu machen und abzutransportieren.
    Sie wandte sich wieder an den Roboter. „Du bist ein Geschenk Dao-Lins an uns", stellte sie fest. „Aber wie sollen wir das nachprüfen?"
    „Das ist nicht erforderlich", erwiderte Mullin-Okra. „Im Grunde genommen bin ich nämlich kein Roboter, sondern ein GysVoolbeerah in einer robotischen Vollprothese. Die Robotpositronik enthält eine biologische Komponente aus Molekülen eines GysVoolbeerah, der so schwer verletzt worden war, daß er sich nicht mehr regenerieren konnte - des GysVoolbeerah Mullin-Okra."
    „Gütige Supernova!" entfuhr es Tassy Khuftan. „Ein GysVoolbeerah! Ein Molekülverformer! Diese Ungeheuer waren einmal die Geißel der Galaxis!"
    „Wartet!" befahl Nikki scharf, als mehrere Besatzungsmitglieder ihre Strahler auf Mullin-Okra richteten. „Wenn das in Wirklichkeit ein GysVoolbeerah in einer robotischen Vollprothese ist, reduziert sich das Problem auf eine Kleinigkeit."
    Sie wandte sich an Mullin-Okra. „Wem gilt deine Loyalität, GysVoolbeerah?" fragte sie eindringlich. „Meine Loyalität gilt dir, Kommandantin", antwortete der Roboter schlicht. „Dazu habe ich mich Dao-Lin gegenüber verpflichtet."
    „Und das glaubst du?" höhnte Muron Feyerlinck. „Ja, das glaube ich", erklärte Nikki mit tiefem Ernst. „Ich habe nämlich die Geschichte der GysVoolbeerah teilweise sehr gründlich studiert. Zumindest kenne ich eine ihrer prägnantesten und beständigsten Eigenarten. GysVoolbeerah, die als solche offen auftreten, lügen nicht - und Mullin-Okra ist ja jetzt offen als GysVoolbeerah aufgetreten. Dazu kommt natürlich, daß er ein Geschenk von Dao-Lin ist."
    „Das behauptet er", wandte Mascha Kubizek ein. „Kann er es auch beweisen?"
    „Nein", antwortete Mullin-Okra unaufgefordert. „Aber ich glaube es ihm", sagte Nikki Frickel. „Ohne Dao-Lins Wissen wäre er nicht an Bord der SORONG gekommen - und Dao-Lin ist niemals unsere Feindin. Mullin-Okra behält seine Funktion und wird nicht behelligt! „ Natürlich können auch die anderen Voica ihn ohne Dao-Lins Wissen zu uns geschickt haben, damit er unsere Pläne durchkreuzt! überlegte Nikki insgeheim. Aber das ist unwahrscheinlich. Die Wissenden erhoffen sich Hilfe von uns. Es wäre absurd, wenn sie uns daran hinderten, indem sie uns schaden.
    Dennoch nahm sie sich natürlich vor, Mullin-Okra heimlich überwachen zu lassen. Sie wollte nicht auf seine nützliche Hilfe verzichten, jedoch nicht mehr als unbedingt nötig riskieren. „Danke!" sagte Mullin-Okra. Nikki überlegte noch, ob dieses „Danke" ihrer Anordnung galt oder ihren Überlegungen (wobei Letzteres bedeutet hätte, daß der Roboter telepathisch veranlagt wäre), als Tassy Khuftan aufschrie und dann rief: „Ich habe ein Echo von den Hypertastern! Irgendwo hier draußen scheint die Endstufe eines UMBALI-Schiffs im Raum zu dümpeln! Außerdem kann ich plötzlich mit teleskopischer Ausschnitt-Vergrößerung die nächsten Galaxien ausmachen, was

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