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1352 - Die schwarzen Schiffe

Titel: 1352 - Die schwarzen Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    Tränen stiegen ihr in die Augen, und eine atavistische Rachsucht wollte sie hinuntertreiben, in blinder Eile die Stätte des grausigen Massakers aufsuchen lassen.
    Doch sie riß sich mit aller Macht zusammen. Fast eine Stunde lang starrte sie reglos dorthin, wo jetzt drei schwarze Schiffe lange Schatten warfen. Sie sah, wie neuerlich sonnenheiße Strahlen aus den unbekannten Waffenprojektoren zu Boden fuhren und einen breiten Streifen rings um die Station niederbrannten. Wie viele Kekkerek mochte allein diese Aktion das Leben gekostet haben? Nerva-Than wußte es nicht.
    Eine Stunde später sammelten sich die ersten Überlebenden aus der Randzone der Station in ihrem Haus. Der große Raum platzte bald aus allen Nähten, und im unaufhörlichen Geschnatter der Kekkerek verstand sie ihr eigenes Wort nicht. „Ruhe!" schrie sie deshalb, so laut sie konnte.
    Die Kekkerek verstummten. Alle Blicke wandten sich ihr zu. „Das Haus aus Eisen, das am Boden steht, ist zerstört worden, und ebenso die Häuser eurer Sippen ringsum. Wir wollen sehen, ob wir uns an denen, die Blitze schleudern, rächen können. Aber seid behutsam: Besteigt die Bäume am Rand der Todeszone, kommt dem zerstörten Haus nicht zu nahe. Und dann berichtet mir, was ihr gesehen habt."
    In dieser Lage akzeptierten die Kekkerek sie voll und ganz als Anführerin. Sie war die einzige, die mit Dingen solcher Art Erfahrungen hatte - zum Glück erkannten die Ältesten der Sippen das Faktum an. Alle verschwanden, um ihre Anweisung zu befolgen.
    Dennoch dauerte es bis Sonnenuntergang, bis die ersten „Spähtrupps" zurückkehrten. Sie berichteten von sonderbaren Maschinen und Wesen, die ihr entfernt ähnelten ... „Wie der Tod sehen die, die Blitze schleudern, aus", berichtete Kaekkata. „Lang und dünn, und ohne Augen."
    Nerva-Than wußte nicht, ob sie tatsächlich allem Glauben schenken sollte, was berichtet wurde. Sie nahm sich vor, am nächsten Tag persönlich nachzuschauen.
    Ein letzter Späher allerdings vereitelte ihre Absicht: „Zwei Todesbringer haben den Wald betreten!" berichtete er so aufgeregt, daß Nerva-Than kaum zu folgen vermochte. „Meine Sippen folgen ihnen, wir werden sehen, ob nicht auch der Tod sterben kann."
    Da erschrak die Springerin, denn niemand wußte, welche Folgen der Tod zweier Fremden für sie alle haben würde. „Führe mich zu deiner Sippe! Vielleicht kommen wir noch zurecht, um das Allerschlimmste zu verhindern!"
     
    4. Auf Kartanin-Jagd
     
    Hostiva Benz wußte nur zu genau, daß die Besatzungen seines Verbandes keine gute Meinung von ihm hatten. Er galt als arroganter Akone, als Leuteschinder und Einzelgänger. Anerkennung genoß er höchstens auf fachlichem Gebiet - hier trat er diffamierenden Gerüchten energisch entgegen. Und es hatte derlei Gerüchte gegeben, das wußte er. Alle um ihn herum dachten, er sei blind diesen Dingen gegenüber, und sie alle irrten sich. „Aufschließen bis zur kritischen Grenze", befahl er nüchtern. „Sie gehen in den Linearraum."
    Ein paar Sekunden lang ließ sich der Akone von seinen trüben Gedanken ablenken. Was hatten die Kartanin dort vorn im Sinn? Er wußte es nicht, aber sie hatten sich genügend Mühe gemacht, ihre Mission vor allen Schiffen der PIG zu verbergen. In diesen Tagen fanden mancherlei Umwälzungen statt.
    Vielleicht steckte weniger dahinter, als die augenblicklichen Befehlshaber ihrer Organisation vermutet hatten.
    Außerdem machte er sich Sorgen um Nikki Frickel - soweit Hostiva Benz wußte, gab es noch immer keine Nachricht von der Frau. Es mußte wohl an den Sternenmassen liegen, die 880.000 Lichtjahre vor Pinwheel aufgetaucht waren. „Dranbleiben, Leute! Der Kurs der Kartanin muß mit größtmöglicher Genauigkeit extrapoliert werden." Es war soweit. „Metagrav an!"
    „Bestätigt, Kommandant." Hostiva Benz verfolgte äußerlich teilnahmslos, wie sein Verband durch Pseudo-Black-Holes in den Hyperraum stürzte. Eine Ortung des Kartanin war jetzt nicht mehr möglich. In einem simulierten Bild zeigte der Computer die Position des Kartanin-Schiffes, wie sie sich aus den extrapolierten Daten errechnete. „Kommandant, bitte eine Sekunde", bat die Ortungsoffizierin, eine schlanke Terranerin, der er am liebsten vom Fleck weg einen Ehevertrag angeboten hätte.
    Betont lässig erhob er sich von seinem Sessel und schaute sie an. „Was gibt es?"
    Ihr Blick schien irritiert. „Wir haben einen Funkspruch eingefangen ... Eine Zehntelsekunde, bevor der

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