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1353 - CORDOBA ruft BASIS

Titel: 1353 - CORDOBA ruft BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Brennstoffvorrats waren, je mehr sie abnahmen, der Leistungsausbeute entgegengekommen. Man sparte mit schwindender Reaktionsmasse mehr und mehr stromfressende Fesselfelder ein.
    Nun waren die letzten Kilogramm des hochverdichteten Kernbrennmaterials zum Einpulsen freigegeben worden.
    Kurz nach dreiundzwanzig Uhr hatten beide Reaktoren abgeschaltet. Das Stottern der auslaufenden Wandler hatte wie ein Alarmsignal gewirkt.
    Tostan, Messerin und die anderen Techniker der CORDOBA fragten sich, wie hoch die Spannung in dem Gravitrafspeicher tatsächlich war. Bei dieser Energieform konnte nicht mehr nach der historischen Einheit der elektrischen Spannung, dem Volt, gerechnet werden.
    Auch der Begriff „Ampere" als Einheit der Stromstärke und Strommenge war nicht mehr angebracht. Das ehrwürdige Zeichen „Ah" wurde von der Syntronik nicht geführt.
    Dagegen zeigte sie eine Graphik mit ansteigender Kurve; der Hyperladungs-Flutungskonstante. Diese Kurve aber war nach dem Auslaufen der Reaktoren erschreckend kurz und von kaum erkennbar aufsteigender Tendenz. „Schwach, sehr schwach", sprach Tifflor in die bedrückende Stille hinein. „Die unkonventionelle Transformation muß mehr Verluste erbracht haben als gedacht. Messerin, reicht das für den Hypertronprojektor?"
    Der Leitende schaute auf die Anzeigen. Sein verzweifelter Blick sagte alles. „Wenn man keine Erfahrungswerte hat, muß man sie erringen", meldete sich Tostan. „Wir haben keine andere Chance.
    Also ...?"
    Tiff wirkte erstaunlich gelassen. „Der Projektor wird den Speicher schon mit dem Anlaufsog ausfluten. Schalten!"
    Messerin überprüfte nochmals die Syntronik. Sie war speziell für diesen Notfall programmiert worden. Wenn der Projektor nur eine Spur von Anlaufwilligkeit zeigte, würde sie milliardenfach schneller handeln als eine alte Positronik. Winzige Unterstützungen im Energiefluß konnten entscheidend sein. „Zeit läuft", meldete Sanuz Messerin mit belegter Stimme.
    Tostan schaute zur Panoramawand hinüber. Nur drei Bildschirme waren noch in Betrieb, die von kleinen Notbatterien gespeist wurden. Das künstliche Schwerefeld innerhalb der Zentrale war durch den Energiemangel längst erloschen.
    Die Besatzung hatte sich angeschnallt. Guang-Da-G’ahd hatte darauf verzichtet. Sie hatte sich in die Lehne eines Kontursitzes gekrallt.
    Die Syntrons wurden von internen Minireaktoren gespeist. Sie funktionierten zuverlässig.
    Als die grüne Lampe aufleuchtete, hatte man keine Zeit mehr, über das Für und Wider nachzudenken. Die Schaltung war erfolgt.
    Tifflor vernahm ein kurz aufgrollendes Geräusch. Die Ladeanzeige des belasteten Gravitrafspeichers sprang auf Nullwert zurück.
    Er hörte jemand rufen. Gebannt starrte er auf zwei der noch funktionierenden Bildschirme, auf denen das untere Drittel der Kugelzelle zu sehen war. Dort war der Zapfprojektor in unmittelbarer Nähe der Speicher eingebaut.
    Ein düsterblaues Flimmern war erkennbar; im Farbton viel zu dunkel für einen funktionierenden Hypertrop. Es änderte sich im Bruchteil einer Sekunde.
    Nur einen halben Atemzug später war auf dem zweiten Bildschirm ein ins All stechender Energiefinger mit ausgefranst wirkender Spitze zu erkennen. Dann leuchtete der Strahl immer mehr auf. Er dehnte sich aus, schoß weiter in den Raum hinaus und fächerte sich zu dem trichterförmigen Gebilde auf, das für ihn charakteristisch war.
    Tostan ahnte, daß sich der anfangs so schwächliche Hypertrop vordringlich selbst „ernährt" hatte, ehe er mit der Ableitung begann.
    Niemand konnte entsprechende Vermutungen äußern. Es war auch nicht mehr angebracht.
    Das typische Geräusch der beginnenden Gravitrafflutung wurde schwach hörbar. Es steigerte sich, je mehr der endlich stabilisierte Hypertrop an Dichte, Leuchtkraft und Ausdehnung gewann. Als er blauweiß flammend stand, kam auch schon das dezente Brausen der beginnenden Flutung durch. Es entstand durch die hochenergetische Wirbelbildung innerhalb der Gravitraflastpolgitter, in denen der Kraftfluß aus dem Hyperraum gefiltert, komprimiert und eingespeichert wurde.
    Das Brausen wurde lauter. Schließlich blieb es konstant. Der Hypertrop hatte sich fest mit dem allgegenwärtigen Überraum verbunden und leitete das, was exakt zu definieren noch kein Mensch in der Lage war, in die Speicher.
    Julian Tifflor lehnte in seinem Sessel, die Beine weit ausgestreckt. Mit geschlossenen Augen lauschte er auf die begeisterten Zurufe der Männer, zwischen denen Rodninas

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