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1354 - Höllenflucht

1354 - Höllenflucht

Titel: 1354 - Höllenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber ich wollte auch Gewissheit haben und nicht den gesamten Rest der Strecke in Unruhe leben. Nägel mit Köpfen machen, das war es.
    »Du willst hin, John, nicht?«
    Ich nickte. »Unsympathisch wäre es mir nicht. Der Fahrer hat sich zu auffällig verhalten.«
    »Wenn es wirklich so ist, wie du denkst, dann müssen wir davon ausgehen, dass man uns eventuell schon erwartet und den Wagen dort nicht grundlos abgestellt hat.«
    »Das könnte sein.«
    Godwin lächelte plötzlich. »Wie war das mit der Falle? Eine erkannte ist nur eine halbe oder gar keine.«
    »So ähnlich.«
    »Okay, dann lass uns fahren. Wir haben schon so manchen Sturm überstanden.«
    »Das meine ich auch.«
    Ich fuhr ein kleines Stück zurück, um die Kurve besser nehmen zu können. Mit meiner Lockerheit war es jetzt vorbei.
    Ich konzentrierte mich auf die Fahrt.
    Beim Näherkommen stellten wir fest, dass die Anlage keine kompakte Masse bildete. Es gab schon genügend freie Räume zwischen den einzelnen Bauten, die allesamt durch die Natur gezeichnet worden waren. So krochen an ihren Außenseiten Pflanzen in die Höhe, die auch an den Fenstern vorbeiwuchsen.
    Wenn es noch freie Flächen gab, dann hatten sich Moose und Kleinpflanzen dort festgesetzt und so etwas wie einen natürlichen Putz gebildet.
    Das alles nahmen wie auf, aber wir sahen keine Menschen.
    »Irgendwo in den Häusern sind sie«, sagte Godwin.
    »Bestimmt.«
    Der Ford stand so außerhalb der Ruine, dass er unseren Weg nicht behinderte, wenn wir in die Häuser wollten. Ich stoppte den Van in der Nähe und löste den Gurt.
    Zugleich stiegen wir aus.
    Auf meinem Rücken spürte ich die unnatürliche Kälte. Ich wusste, dass in dieser Gegend etwas nicht stimmte. Das hier war für uns kein normales Schauen. Auch von der Ruhe ließ ich mich nicht täuschen. Es gab genügend Stellen, die als Versteck dienen konnten.
    Wir schauten uns an und um. Die Ruine war zunächst nicht wichtig. Es gab da den Wagen, der wie ein Denkmal dort stand und nur darauf wartete, besichtigt zu werden.
    Es war in der Tat fast unmöglich, durch die Scheiben des Wagens zu schauen, auch wenn wir noch so dicht herangingen. Ich lies trotzdem nicht locker und versuchte, die Fahrertür zu öffnen.
    Es klappte sogar.
    Der Blick in das Innere brachte mir nichts. Das Fahrzeug war menschenleer.
    Ich schloss die Tür wieder.
    Godwin hatte sich etwas zurückzogen. Er stand an unserem Van und nagte an der Unterlippe.
    »Nichts«, sagte ich.
    »Das habe ich mir gedacht. Mir kommt es beinahe schon vor wie der große Irrtum.«
    Dieser Ansicht war ich nicht. Auch Godwin konnte nicht so denken. Ich kannte ihn lange genug. Er war anders. Aber wahrscheinlich beschäftigte er sich gedanklich nur mit dem Templerschatz und war deshalb nicht dazu in der Lage, so zu handeln wie sonst.
    Meine Ahnungen bekam ich bestätigt, denn er sagte: »Ich mache dir einen Vorschlag, John. Wir sind ja nicht weit auseinander. Ich bleibe hier am Van. Wenn du die verlassenen Ruinenhäuser durchsuchen willst, dann tu es. Einverstanden?«
    »Okay.«
    »Viel Glück.«
    Ich warf ihm noch einen letzten und schon leicht skeptischen Blick zu, aber ich konnte mich nicht in seine Pläne und Angelegenheiten mischen. Er musste selbst wissen, was er tat.
    Bevor ich ihn allein ließ, warf ich noch einen Blick auf die Umgebung. Sie blieb normal. Das weite Hochmoor sah ich ebenso wie den lichten Wald, der aus niedrigen Bäumen bestand und in der Nähe des kleinen Sees wuchs.
    Am Himmel malte sich ein mächtiges Muster aus Schatten und letztem Licht ab. Nebelschwaden hielten sich noch zurück. Der Dunst blieb in der Nähe des Wassers.
    Ich drehte mich um. Mein Ziel war die größere der Ruinen.
    Vor dem Eingang blieb ich stehen. Es war mehr der Zugang zu einer düsteren Höhle, die auch als perfektes Versteck dienen konnte.
    Ich wollte nicht hineinleuchten, machte mich allerdings auf unliebsame Überraschungen gefasst, und so ging ich auf Nummer sicher und zog meine Beretta. Das Kreuz ließ ich noch unter der Kleidung hängen. Ich war froh, den gewohnten Druck zu spüren.
    Dann betrat ich das alte Haus!
    ***
    Zum Glück war es im Freien nicht strahlend hell gewesen, so mussten sich meine Augen nicht erst großartig umgewöhnen. Ich befand mich in einem düsteren Raum. Es roch darin muffig. Der Boden war mit dunklen Steinen bedeckt, die unterschiedlich hoch lagen, so dass ich beim Gehen die Füße anheben musste, um nicht zu stolpern. Die Oberfläche der Steine war recht

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