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1354 - Höllenflucht

1354 - Höllenflucht

Titel: 1354 - Höllenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dexter hatte die Frage gehört.
    Nur war sie davon so überrascht, dass sie keine Antwort geben konnte. Sie hatte an alles gedacht, nur nicht an die Männer aus London und Frankreich. »Antworte!« Van Akkeren hob drohend die Holzstange.
    »Einer ist weg«, rief Lilian.
    »Wer?«
    »Der Chinese.«
    »Gut so. Und Sinclair und auch dieser Franzose?«
    »Sind geblieben.«
    »Warum?«
    »Weiß nicht.«
    Van Akkerens Mund verzerrte sich. Er hasste es, wenn nicht alles so lief, wie er es wollte. Eine Hand vergrub er in das Haar der jungen Frau, beugte sich zu ihr hin und flüsterte mit rauer Stimme:
    »Es kostet mich nur einen kurzen Druck, und dann bist du weg! Ich will die Wahrheit wissen, verstehst du?«
    »Die habe ich gesagt«, jammerte sie.
    »Nein, das hast du nicht. Ich weiß es. Ich will erfahren, was mit Sinclair und dem Franzosen geschehen ist. Was haben sie in diesem Kaff getan, verflucht noch mal? Ich habe es leider nicht herausfinden können, aber ich weiß, dass sie den Schatz haben.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und weiter?«
    Van Akkeren hatte seine Hand noch immer nicht von Lilians Kopf gelöst.
    Sie atmete heftig. »Sie wollen weg aus Cove.«
    »Sehr gut. Und wohin?«
    »Ich weiß es nicht genau.«
    Seine Stimme klang drohender. »Wohin, habe ich gefragt!«
    »Ich kenne den Ort nicht. Sie wollten es wegbringen. Sie haben das Gold, sie haben den Schatz. Ich hörte, dass er den rechtmäßigen Besitzern zurückgebracht werden soll.«
    »Sehr gut. Hast du auch erfahren, wer sie angeblich sind?«
    »Nein, das habe ich nicht. Aber Frankreich spielt eine Rolle. Das konnte ich hören.«
    »Und wie kommen Sie dorthin?«
    »Mit einem Auto. Sie wollen sich eines holen. Einen Van oder einen kleinen Transporter.«
    »Schön. Und dann?«
    »Wann fahren sie wieder ab?«
    »Morgen. Ja, morgen Früh. Mehr habe ich nicht gehört. Sie müssen mir glauben.«
    »Hast du alles gesagt?«
    »Ja, das habe ich. Mehr weiß ich nicht. Wirklich nicht. Ich habe alles…« Sie verschluckte sich, denn sie war in ihrer wilden Angst etwas tiefer gesunken und hatte nicht Acht gegeben, denn es war das brackige Wasser in ihrem Mund gedrungen.
    Sie spie es aus. Sie keuchte dabei, und ihr Gesicht lief rot an.
    Van Akkeren schaute zu. Er wartete so lange, bis sich Lilian Dexter wieder einigermaßen gefangen hatte. Dann nickte er ihr schon fast freundlich zu. »Ich glaube dir sogar. Man wird mich ja nicht auf die falsche Spur geführt haben. In deinem Ort wurden viele meiner Freunde getötet, das habe ich nicht vergessen.«
    Trotz ihrer Angst hatte Lilian begriffen, dass es für sie nicht so gut aussah. »Aber ich habe nichts getan. Ich bin daran nicht Schuld gewesen, verdammt.«
    »Das ist mir schon klar. Ich glaube dir alles. Aber irgendwann ist alles zu Ende. Nur ich bin immer wieder in der Lage, einen Neuanfang zu machen.«
    »Hol mich raus, bitte…« Es fiel Lilian bereits schwer, zu sprechen, denn das Wasser stand dicht unter ihrer Unterlippe.
    »B… bitte …«
    Eisig schaute van Akkeren sie an. »Ja, du hast die Wahrheit gesagt. Ich danke dir dafür.«
    Sie hörte die Antwort. Sie bekam Hoffnung. Dann sah sie, wie sich die düstere Gestalt im Nachen bewegte und ihre rechte Hand ausstreckte.
    Lilian sah sie auf sich zukommen. Und sie kann ihr übergroß vor.
    Eine Mörderhand.
    Die Hand veränderte ihre Richtung. Plötzlich schwebte sie hoch, dann sank sie nieder.
    Auf Lilians Kopf blieb sie liegen.
    »Ich will dich nicht zu lange quälen, Lilian, nein, das will ich wirklich nicht…«
    Dann drückte er zu…
    ***
    Der Grusel-Star blieb länger in seinem Nachen sitzen. Er schaute, wie die letzten Luftblasen aus der Tiefe hoch an die Oberfläche glitten und dort zerplatzten.
    Unter Wasser malte sich noch der Körper der jungen Frau ab, der immer mehr verschwamm, je tiefer sie sank.
    Sie hatte ihr Versprechen gehalten und van Akkeren war zufrieden. Er hätte mit Lilian nichts mehr anfangen können. Sie wäre nur Ballast für ihn gewesen, und ein Mann wie van Akkeren sorgte dafür, dass dieser Ballast über Bord geworfen wurde.
    Vielleicht würde man Lilian Dexter suchen. Vielleicht auch nicht.
    Jedenfalls würde der Sumpf sie nicht freigeben, und der Tipp, den van Akkeren erhalten hatte, war goldrichtig gewesen. Sogar der Zeitpunkt passte ihm hervorragend in den Plan. Er hatte noch Zeit genug, sich vorzubereiten. Eine Nacht lang. Sinclair und dieser de Salier würden erst am nächsten Morgen Cove verlassen. Diese vor ihm liegenden Stunden

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