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1354 - Höllenflucht

1354 - Höllenflucht

Titel: 1354 - Höllenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gaben ihm Gelegenheit, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    Einen allerletzten Blick warf er noch in die Umgebung. Dann griff er wieder zur Stange. Der Sumpf hatte sich ein neues Opfer geholt und in die Tiefe gezerrt. Es war alles so eingetreten wie er es sich wünschte.
    Er fasste nach seiner Stange und drückte sie wieder in das Wasser hinein. Am unteren Ende spürte er den leichten Widerstand des Grunds. Es war kein Problem für ihn, das flache Gefährt zu lenken.
    Er hatte darin bereits einige Übung.
    Den Hut tief in die Stirn gezogen und voll aufgerichtet, glitt er davon. Der Dunst umquirlte ihn lautlos. Wer ihn gesehen hätte, wäre vor lauter Angst weggelaufen. Was er da sah, war eine Gestalt aus der Hölle. Jemand, der in seinen tiefsten Albträumen fest hing und dessen unruhiger Schlaf von einem Todesboten begleitet wurde.
    So dachte van Akkeren nicht, denn seine Gedanken drehten sich um etwas völlig anderes.
    Um Sinclair, um de Salier und um das Templergold…
    ***
    Die mächtige, die einsame und auch faszinierende Landschaft Cornwalls hielt uns umschlungen, doch daran dachten wir nicht. Auch nicht an die unzähligen Mythen und geheimnisvollen Geschichten, die in diesem Landstrich geboren wurden.
    Beide fühlten wir uns nicht besonders glücklich. Wir hatten irgendwie ein schlechtes Gewissen, nicht nach der verschwundenen Lilian Dexter gesucht zu haben.
    Weg vom Meer, hinein ins Land. Durch eine leicht bergige Gegend, die erst einige Meilen später flacher wurde, dann aber würden wir uns bereits auf der Schnellstraße befinden, der A394.
    Godwin fuhr noch immer. Er sprach nicht viel. Seine Gedanken drehten sich bestimmt um das Gold, aber er sprach von etwas anderem.
    »Sie war nicht da, John.«
    »Ich weiß.«
    »Warum ist Lilian verschwunden?«
    »Schwer zu sagen. Sie hat einiges hinter sich. Wahrscheinlich wollte sie daran nicht mehr erinnert werden. Deshalb hat sie sich aus dem Staub gemacht.«
    »Ohne sich zu verabschieden.« Godwin schüttelte den Kopf. »Ich denke, da ist einiges nicht in Ordnung.«
    »Ja, das kommt mir auch so vor.«
    »Haben wir denn einen Fehler gemacht, John? Hätten wir uns um sie kümmern müssen?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich ehrlich. »Aber ich werde diese Rose anrufen.«
    »Das möchte ich auch.«
    »Wenn mehr Zeit verstrichen ist.«
    Godwin nickte und fuhr weiter. Die Straße schnitt als graues Band in die Landschaft hinein, die sich geöffnet hatte. So waren die Berge weiter zurückgetreten. Der Weg führte durch ein Hochmoor, das sicherlich toll aussah, wenn es in Blüte stand. Jetzt aber wirkte es trostlos.
    Natürlich war niemand von uns glücklich über die Situation. Aber wir konnten uns nicht um jeden Menschen kümmern. Zudem hatte Lilian eigentlich zur anderen Seite gehört. Sie und ihr Freund Orry waren gekommen, um das Gold zu rauben, und Lilian hatte auch nicht eingegriffen, als Orry den Mord an einem Pariser Hehler begangen hatte.
    Trotzdem war das Thema für uns nicht erledigt. So sah es auch der Templer, der plötzlich den Kopf schüttelte und seine Bemerkung nicht mehr bei sich behalten konnte.
    »Sag mal, John, was hältst du von der Überlegung, dass Lilian Dexter nicht freiwillig verschwunden, sondern entführt worden ist?«
    Ich dachte nach und hob schließlich die Schultern. »Wer sollte Interesse daran haben, diese Frau zu kidnappen? Navarro ist erledigt, seine Helfer ebenfalls. Zudem war Lilian, wenn man es genau nimmt, nur ein kleines Rad im Getriebe. Wer sollte Interesse daran haben, sie zu entführen? Und zu welchem Zweck? Reichtümer sind bei ihr bestimmt nicht zu holen.«
    »Man kann anderweitig Druck ausüben.«
    »Und wie sollte das passieren?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe nur an die Möglichkeit gedacht. Und wenn ich weiter denke, so frage ich mich, welche Kräfte hier noch ihre Hände mit im Spiel haben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir es nicht nur bei dem Gold belassen dürfen.«
    »Sondern?«
    Er lachte, doch es klang nicht fröhlich. »Es gibt einfach zu viele Geschichten, die mit Gold zu tun haben, John. Die wenigsten enden glücklich. Ich will damit ausdrücken, dass der Besitz von Gold auch manchmal zu einem Fluch werden kann.«
    »Kein Widerspruch, Godwin. Nur musst du davon ausgehen, dass nicht die Lilian Dexter das Gold besitzt. Wir haben es. Wenn ich deinem Gedanken folge, so müssen wir uns fragen, ob es nicht auch für uns zu einem Fluch werden kann.«
    »Daran habe ich auch gedacht.«
    »Und weiter?«
    »Ich

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